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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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bekannt, dass wir jetzt die Bittgesuche annehmen.«
    »Seine Hoheit Lephi der Weiße, Fürst von Cyador und Herrscher aller Länder von den Bergen bis hin zu den Meeren im Westen, Hüter der Treppe zum Paradies und Sohn der Rationalen Sterne, ist bereit, die Bittgesuche seines Volkes entgegenzunehmen. Wer ein berechtigtes Anliegen hat, möge mit reinem Gewissen vortreten.« Duhrus Stimme hallte laut durch den Thronsaal und die drei Stockwerke hohen, vergoldeten Tore in der gegenüberliegenden Wand der Halle wurden fast geräuschlos geöffnet. Das Zischen des Dampfantriebs verlor sich beinahe im riesigen Saal.
    Drei Gestalten wanderten langsam über die weißen Kacheln und blieben auf den glänzenden, makellos polierten Fliesen vor dem Thron stehen.
    »Tragt eure Gesuche vor«, grollte Duhru, »wenn ihr ohne Dunkelheit und dem Weißen Weg treu ergeben seid.«
    Der erste Bittsteller, ein Mann in mittlerem Alter, der über schwere Arbeitshosen und sein Hemd die vorgeschriebene weiße Stola gestreift hatte, verneigte sich. »O mächtiger Herrscher von Cyador, Hüter der Treppe zum Paradies, bitte schenkt meinem Gesuch Gehör.«
    »Der Herrscher wird dich anhören«, gab Duhru zurück. »Nun trage deine Bitte vor.«
    »Die Offiziere der Achten Kompanie der Spiegellanzenreiter haben meine jüngste Tochter geschändet und ich bitte um Wiedergutmachung. Nur Ihr könnt ihr die Ehre wiedergeben.«
    Lephi warf einen Blick zu Themphi.
    »Die Offiziere sagen, sie hätten keine Gewalt angewendet und ein Dutzend Silberstücke für die Mitgift zur Verfügung gestellt«, flüsterte der Weiße Magier.
    »Diese Offiziere haben deiner Tochter Ehre angetan«, erklärte Lephi. »Ich werde die Ehre noch erhöhen, indem ich zu ihrer Mitgift zwei weitere Goldstücke dazugebe.«
    Der kräftig gebaute Bittsteller verneigte sich mit schweißnasser Stirn. »Ich verlange keine Mitgift, ich suche die Ehre. Ich bitte Euch demütigst, diese Offiziere zu maßregeln. Kein Offizier des großen Herrschers darf ein junges Mädchen schänden.«
    »Der Herr von Cyador hat dein Gesuch gehört«, dröhnte Duhru, »nun gehe hin und berichte von seiner Großzügigkeit.«
    »Nein!« Der weiß gekleidete Mann näherte sich den Stufen des Podestes. »Eure Offiziere sind wie die Tiere. Wie Schweine sind sie und Ihr solltet sie in den Dreck stoßen, in den sie gehören.«
    Ein brennender Pfeil kam durchs Gitter eines Balkons geflogen, wo ein Bogenschütze der Rationalen Sterne Wache hielt, und traf den Mann in der Brust. Die beiden anderen Bittsteller sahen offenen Mundes zu, wie der Mann in sich zusammensackte.
    Lephi gab Themphi mit einem Nicken einen Befehl und eine Feuerkugel traf den sterbenden Mann und explodierte. Ein paar Ascheflocken, die durch die Luft wehten, waren alles, was von ihm übrig blieb.
    »Befragt die Lanzenreiter. Wenn sie das Mädchen entehrt haben, tut Ihr, was nötig ist. Wenn nicht, lasst sie ihrem Vater folgen.«
    »So geht es mit unwürdigen Bittstellern und denen, die die Großzügigkeit des Herrschers verschmähen«, deklamierte Duhru. »Möge der nächste Bittsteller sein Anliegen vortragen.«
    »O mächtiger Herrscher von Cyador, Schützer der Stufen ins Paradies, die Bürger von Wybar bitten Euer Majestät demütigst um ein Zeichen Eurer Gunst für die neuen Piere am Fluss.« Der ältere Mann im weißen Umhang fügte mit zitternder Stimme hinzu: »Nur einen kleinen Segen, Euer Gnaden.«
    »Sie haben Angst, weil Wybar stromabwärts hinter dem Verwunschenen Wald liegt«, erklärte Themphi.
    Lephi nickte. »Ihr sollt meinen Gunstbeweis und meinen Segen bekommen. Mögen Eure Piere Euch Wohlstand und einen guten Handel bescheren.«
    »Der nächste Bittsteller soll vortreten«, dröhnte Duhru, »wenn er ohne Dunkelheit und ein treuer Anhänger des Weißen Weges ist.«
    »Erhabener Herrscher ... die Bauern in Geliendra haben ein Gesuch eingereicht und der Gouverneur des Gebietes hat sie an Euch verwiesen.« Der mit Gold geschmückte Beamte verneigte sich zweimal. Bei der zweiten Verbeugung fielen Schweißtropfen auf die polierten weißen Bodenfliesen.
    »Leck das auf, Husenar. Ich mag es nicht, wenn mein Fußboden beschmutzt wird. Vor allem nicht, wenn meine Verwalter sich für andere Leute einsetzen.«
    Husenar gehorchte, richtete sich wieder auf und stand stramm.
    »Was ist nun mit diesem Gesuch? Warum musste es an mich weitergeleitet werden? Und warum kommen die betreffenden Leute nicht selbst damit zu mir?«
    »Der Verwunschene Wald

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