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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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sackte auf dem Boden zusammen.
    Nylan und Tonsar hoben sie auf Nylans Pferd. Der Ingenieur hoffte, sie würden nicht zu weit reiten müssen. Ayrlyns Pferd führte er hinter sich mit.
    Vula und Borsa zerlegten und verstauten eilig das Katapult und folgten ihnen.
    »Lasst uns aufbrechen«, befahl Nylan heiser und mit zitternder Stimme.
    »Also los«, wiederholte Tonsar den Befehl.
    Sie trabten durch die Senke. Hinter ihnen wurde das Licht des brennenden Lagers allmählich schwächer. Nylan konzentrierte sich darauf, Ayrlyn zu halten und im Sattel zu bleiben.
    Alles andere wäre zu viel gewesen.

 
CIII
     
    D ie leichte Brise, die von Norden kam, wehte einen schwachen Geruch von Holzkohle, Rauch, Staub und verbranntem Fleisch zu den beiden Offizieren, die an der Spitze ihrer Truppe in südwestlicher Richtung durch die Grashügel ritten.
    Sie sahen sich zu der kurzen Kolonne von Reitern um, die geschlagen nach Süden ritten. Die einstmals weißen Uniformen waren von Ruß verschmiert, einige sogar von Blut. Fast zwei Züge gehfähiger Verletzter humpelten vor den drei Wagen, die den Abschluss bildeten.
    »Seine Majestät wird nicht erfreut sein«, prophezeite Azarphi. Eine ausgedehnte, frische Verbrennung verunstaltete seine linke Wange, die Augenbrauen waren zu Stoppeln versengt. Wie alle anderen trug auch er eine Uniform, die längst nicht mehr weiß war, sondern grau und überall mit dunklen Flecken übersät: Ruß, Holzkohle und hier und dort ein dunkelbrauner Fleck.
    »Nein«, antwortete der Major mit gepresster Stimme. Er starrte die staubige Straße nach Syadtar an. »Zweifellos werde ich den Bogenschützen der Rationalen Sterne als Ziel dienen.« Er zuckte mit den Achseln und wollte sich die Stirn abtupfen, hielt aber sofort inne, als er mit dem Handrücken die Brandwunde auf der Stirn berührte. »Es ist sinnlos, noch länger zu bleiben. Wir bekommen keine Vorräte mehr und die Einheimischen haben fast alles beiseite geschafft, was wir gebrauchen könnten. Einem offenen Kampf wollen sie sich nicht stellen. Wir wissen nie, wann und wie die Barbaren zuschlagen werden. Die Männer können nicht schlafen, weil sie Angst haben, im Schlaf zu verbrennen. Die neuen Feuerkugeln waren noch viel schlimmer als die letzten. Sie brennen sich sogar durch Erdwälle bis zu den Balken der Häuser durch und bleiben überall kleben.«
    »Das waren nicht die Barbaren.«
    »Es spielt keine Rolle. Wir haben keine Koppeln mehr und kein Holz, um neue zu bauen. Wenn wir bleiben, können die Barbaren jederzeit noch mehr Pferde töten, und dann wären wir nicht einmal mehr in der Lage, uns zu bewegen. Die Grashügel sind zu trocken, Syadtar ist für Fußtruppen zu weit entfernt und wir haben nur noch eine Hand voll Wagen übrig.« Piataphi blickte zurück zu den Rauchsäulen, die in den Morgenhimmel stiegen.
    »Seine Hoheit wird alle Lanzenreiter und die Weißen Magier schicken, um sie zu Asche zu verbrennen. Das gebietet der Stolz Cyads.«
    »Vielleicht tut er es. Ich muss aber zugeben, dass mich dieser Gedanke im Augenblick kaum zu trösten vermag.« Piataphi blickte zur langen, staubigen Straße nach Süden. Er wollte den Rauch, der hinter ihm in den Himmel stieg, nicht mehr sehen.

 
CIV
     
    E ilig rollte Nylan seine Bettrolle zusammen, als Nächstes verstaute er ein paar Sachen in den Satteltaschen. Er hielt kurz inne, um sich die Stirn abzuwischen. Das Zimmer war für vier Bewohner nicht nur zu klein, sondern auch zu warm. Es war immer zu warm. Er nahm das Schultergeschirr von seiner Matratze und legte es an. Wieder einmal hoffte er, er würde die schwere Klinge nicht einsetzen müssen.
    »Fornal ist ausgeritten und sieht sich um.«
    »Natürlich«, knurrte der Schmied. »Er kann nicht glauben, dass die Cyadoraner fort sind.«
    »Würdest du es glauben?«, fragte Ayrlyn, die noch mit ihrer eigenen Bettrolle beschäftigt war.
    »Sie werden zurückkommen und bis dahin sollten wir möglichst etwas in diesem Zauberwald gefunden haben, sonst ...«
    »Sonst was? Wir werden wieder Flüchtlinge sein, was immer noch besser ist, als hier zu bleiben und getötet zu werden, weil wir mit Blindheit geschlagen sind, sobald wir die Klinge erheben und mehr als einen Cyadoraner umbringen. Wir können doch nicht einfach hier sitzen bleiben und hoffen.«
    »Also suchen wir einen Ausweg aus diesem Dilemma und letzten Endes einen Weg, um Macht zu bekommen und einzusetzen. Mit Hilfe eines verzauberten Waldes?« Der silberhaarige Schmied schüttelte den

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