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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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wohl nie gelingen.«
    »Da könntest du sogar Recht haben.«
    Nachdem sie die Sättel zur Koppel geschleppt hatten, drängte Nylan die Pferde in eine Ecke. Ayrlyn sattelte sie beinahe schneller, als Nylan sie in den Schatten unter dem Dach an der Seite der Koppel führen konnte.
    Als sie das Geschirr des Packpferdes eingerichtet hatten, kam Tonsar vom Quartier über den staubigen Hof zu ihnen. Seine Stiefel warfen kleine Staubwolken hoch. »Dann geht Ihr jetzt weg?«
    »Für eine Weile«, wich Ayrlyn aus.
    »Tonsar ... wir müssen noch einmal auf eine magische Reise«, erklärte Nylan. »Ich hoffe, wir sind bald wieder da.« Er hob die Hand. »Ihr sollt inzwischen die Truppe anführen. Ihr wisst genug und die Männer vertrauen Euch.«
    »Das ist nicht dasselbe, als wenn Ihr sie selbst anführen würdet«, protestierte der stämmige Bewaffnete.
    »Es wird schon gehen.« Ayrlyn sah ihm fest in die Augen.
    »Und vergesst nicht«, fuhr Nylan fort, »es liegt keine große Ehre darin, sich töten zu lassen, wenn es einen Weg gibt zu siegen, ohne jemanden zu verletzen.«
    »Eines Tages, Magier ... eines Tages werde ich Euch wohl verstehen.« Tonsar zuckte mit den Achseln.
    »Wir kommen so bald wie möglich zurück.« Er überlegte. »Vielleicht erscheint es Euch nicht so, aber wenn wir im Augenblick eine Schlacht schlagen müssten, könnten wir kaum etwas ausrichten. Wir müssen sehen, ob wir daran etwas ändern können. Jedenfalls sind fürs Erste keine Weißen Dämonen mehr in der Nähe, das könnt Ihr Fornal ausrichten. Wir haben ihm auch einen Brief hinterlassen.«
    »Ich habe es gesehen.« Tonsar sah sich zum Mannschaftsquartier um. »Bei Tregvo habe ich es auch gesehen. Ihr empfindet jeden Tod, als hätte die Klinge Euch selbst getroffen. Aber wenn es nötig ist, schlagt Ihr dennoch zu.« Er runzelte die Stirn. »Dann habt Ihr also die Kraft, den Tod zu ertragen und noch einmal zuzuschlagen ... Engel sind schrecklich.« Dann lächelte er breit. »Aber Ihr empfindet auch Liebe und ... und Ihr seid gut zu Sylenia.«
    »Wir versuchen es.«
    »Ihr nehmt sie mit.« Es war keine Frage.
    »Sie hat gebeten, uns begleiten zu dürfen, obwohl sie viel für Euch empfindet«, meinte Nylan stirnrunzelnd. »Ich weiß nicht, ob es gut ist, aber sie hat sich entschieden. Sie hat Angst, sie könnte Euch zu sehr ablenken, wenn sie bleibt.«
    »Sie muss Euch begleiten. Ihr werdet sie beschützen.« Wieder blickte der Bewaffnete zur Scheune, als fürchtete er, einer der Bewaffneten könnte ihn hören.
    »Wir werden sie beschützen, so gut wir nur können«, versprach Ayrlyn ihm.
    Ein schlaksiger Kerl kam aus der Schmiede, die früher einmal ein Hühnerhaus gewesen war, und lief eilig zu ihnen herüber. Einen Schritt hinter Tonsar blieb er unsicher stehen.
    Tonsar drehte sich überrascht um.
    »Genau, Sias. Du bist jetzt der Waffenmeister und für alle Reparaturen zuständig.« Nylan nickte seinem ehemaligen Lehrling zu. »Und du bringst alles in Ordnung, was Tonsar repariert haben will. Oder Ser Fornal«, fügte er noch hinzu.
    Der ungelenke Junge machte noch einen Schritt auf sie zu. »Wenn Ihr wieder da seid, werde ich Euch zeigen, was ich gemacht habe.«
    »Das ist gut.«
    Sias strahlte. »Ich könnte ja Schmied werden. In einem kleinen Dorf jedenfalls. Nur dass ich kein Werkzeug habe.«
    »Wenn wir nicht zurückkehren, kannst du das Werkzeug behalten. Ich habe alles außer dem Amboss selbst gekauft, also ... ganz egal was passiert, den kleinen Hammer und die zweite Zange kannst du haben. Sie gehören dir, du hast sie dir verdient.«
    Das Strahlen wurde breiter.
    »Und sei vorsichtig mit dem Schwert. Du willst doch überleben und als Schmied arbeiten«, riet Nylan ihm.
    Sias starrte etwas betreten zu Boden und scharrte mit der Stiefelspitze im Staub.
    »Ihr geht jetzt besser«, meinte Tonsar mit einem raschen Blick zu den Hügeln im Osten.
    Nylan nickte wortlos, drehte sich um und führte seine Stute und das Packpferd zur Veranda, wo Sylenia wartete. Ayrlyn folgte mit ihrem eigenen und Sylenias Pferd.
    Das Kindermädchen kam ihnen entgegen und übergab Weryl an seinen Vater. Der Schmied hob den silberhaarigen Jungen in den Kindersitz hinter Sylenias Sattel, während sie ihre Sachen holte – und natürlich zwei Beutel mit harten Biskuits und Käse und anderen Vorräten, die Nylan zusammengesucht hatte.
    »Ferdchen, Ferdchen.« Weryl zielte mit dem Zeigefinger auf seinen Vater.
    »Ja, wir reiten jetzt auf einem Pferd.« Nylan schnürte

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