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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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von seinem Brot ab.
    Als sie ihr rasches Frühstück beendet hatten, sah sich der Ingenieur zu der rothaarigen Frau um. »Kannst du herausfinden, wo die Cyadoraner sind, ohne dich zu sehr anzustrengen?«
    Ayrlyns Augen verschleierten sich und Nylan wartete. Es dauert nicht lange.
    »Sie lagern vier oder fünf Meilen weiter im Süden auf den Klippen. Sie formieren sich gerade.«
    Nylan nickte. »Dann wurde das Alarmsignal also zu Recht gegeben.«
    »Es sieht ganz so aus.«
    Die beiden legten ihre Schwerter an.
    Dann hob Nylan Weryl auf und drückte ihn fest. Seine Augen brannten, er schluckte. Er wusste nicht, wie lange er seinen Sohn hielt.
    »Nylan ...« ... wir müssen gehen ...
    »Ich weiß.« Der Ingenieur hob den Kopf und sah seinem Sohn in die grünen Augen. »Und du bist brav, solange Sylenia auf dich aufpasst, verstanden?«
    »Pahf? Da?«
    »Er ist immer brav«, sagte die dunkelhaarige Frau. »Manchmal etwas gierig, aber er ist immer lieb.«
    Nylan setzte den Jungen mit den silbernen Haaren auf seine Pritsche, aber das Kind streckte sofort wieder die Arme nach ihm aus. »Da?«
    »Er muss jetzt gehen, Kind.« Sylenia hob ihn hoch. »Sie müssen beide gehen ... und Tonsar auch.«
    Nylan und Ayrlyn gingen in den Hof hinaus. Der Himmel war von einem dunklen Blaugrün, im Osten hinter den Dächern von Rohrn war ein orangefarbener Schimmer zu sehen. Das Klirren von Zaumzeug, das Schnauben und Wiehern von Pferden, das leise Murmeln unruhiger Bewaffneter erfüllte den Platz zwischen den Ställen und der Kaserne.
    Als sie sich dem Stall näherten, kehrte ihnen der dunkel uniformierte Fornal demonstrativ den Rücken und begann, mit Lewa zu sprechen.
    »Er will uns nicht sehen.«
    »Ich frage mich, was das soll.«
    »Er ist mit uns überfordert. Er weiß, dass wir die einzige Hoffnung sind, aber wir lösen auch Veränderungen aus und konfrontieren ihn mit vielen Dingen, die er nicht akzeptieren mag. Und er ist klug genug zu wissen, dass es sinnlos ist, Einwände zu erheben, wo er keinen guten Grund dafür hat«, sagte Ayrlyn.
    »Nach der Schlacht wird er damit anfangen. Falls es ein Danach gibt.«
    »So denke ich es mir auch. Und es wird ein Danach geben und wir werden uns auch damit auseinander setzen müssen.«
    »Dann ... dann sind wir ersetzlich, wenn wir siegen?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Ayrlyn zu. »Gethen ist schwer zu durchschauen, aber Zeldyan ist auch noch da. Sie ist nicht glücklich über Fornals Verhalten.«
    Huruc ritt an ihnen vorbei und winkte knapp.
    Die Engel erwiderten den Gruß.
    »Manche Leute sehen, dass es uns noch gibt«, meinte Nylan.
    »Die Besseren unter ihnen, ja.«
    Nylan bemühte sich, möglichst flach zu atmen. Der Stall stank nach Dung, nach dem Urin von Pferden, nach feuchter Streu und nach allerlei anderen unappetitlichen Dingen. Seine Nase juckte und er verzog den Mund.
    »Ein angenehmes Aroma«, sagte Ayrlyn.
    Nylan dachte über die Welten nach, die sie kannten. Rybas feministische Diktatur – sauber, ordentlich, bedrückend. Lornths auf seltsamen Ehrvorstellungen beruhender, rückständiger männlicher Feudalismus, das auf Chaos begründete Cyador, ein sauberes, von Männern dominiertes und alles beherrschendes Reich.
    »Wir haben noch eine weitere Möglichkeit«, erinnerte sie ihn. Der Wald ... dort fühlen wir uns mehr daheim als irgendwo sonst ...
    »Aber das werden wir verlieren, wenn wir Cyador nicht besiegen.«
    Er dachte an das kleine, saubere Haus, in dem er sich so wohl gefühlt hatte wie sonst nirgends in Candar. Hatte er sich dort sogar besser gefühlt als in Sybra? Er war nicht sicher. Die Zeit würde es zeigen.
    Ihre Pferde waren vorn im Stall untergebracht, wofür Nylan dankbar war. Tiefer drinnen in dem alten Bau wurde der Gestank sicher noch schlimmer.
    Rasch und schweigend striegelten und sattelten sie die beiden Stuten. Ayrlyn musste Nylan, der wie immer langsamer war, etwas zur Hand gehen. Als sie die Pferde in die vergleichsweise frische Luft vor dem Stall führten, lugte schon die Sonne über die Dächer von Rohrn. Nur im Westen standen ein paar weiße Wolken am Himmel.
    »Engel!«, dröhnte ein stämmiger Berittener. »Ich warte auf Eure Befehle.«
    Nylan musste unwillkürlich grinsen. »Tonsar.«
    »Fürst Gethen sagte mir, ich solle Euch aufsuchen und tun, was Ihr mir befehlt.« Tonsar senkte die Stimme ein wenig. »Und Sylenia hat mir etwas Ähnliches gesagt und sie war überhaupt nicht zimperlich.«
    »Sie ist ein bisschen direkter geworden«,

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