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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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gefunden«, sagte Gethen beinahe lachend.
    »Du hast dich verändert, Sylenia«, sagte Zeldyan. »Am besten bleibst du bei den Engeln.«
    »Wenn ich muss.« Sylenia wandte sich nickend an die Regentin. »Wenn ich muss, Herrin.«
    »Ihr seid gefährlich, Engel«, sagte Zeldyan. »Ehe wir es uns versehen, werdet Ihr ganz Lornth verändert haben. In dieser Hinsicht hatte Fornal Recht.«
    »Gefährlich sind wir wohl kaum«, meinte Ayrlyn, als sie abstieg. »Nur müde und wund geritten.«
    Zeldyan lächelte leicht. »Ich war sicher, dass Ihr zurückkehren würdet. Euer Quartier ist bereit.« Sie neigte den Kopf. »Nesslek wartet auf mich.«
    »Wie geht es ihm?«, fragte Nylan.
    »Es geht ihm gut und er ist hungrig.« Noch ein Nicken und die blonde Frau zog sich zurück.
    »Ich muss mich ... um gewisse Dinge kümmern«, sagte Gethen nickend. Auch er verschwand in der Dunkelheit.
    »Und wieder einmal werden wir mit großer Herzlichkeit willkommen geheißen.« Nylan lachte leise und bitter.
    »Ihr seid zu mächtig für sie«, erklärte Sylenia.
    Wirklich? Sie waren müde und fühlten sich schwach. Nylan schüttelte den Kopf. Zu mächtig? Obwohl sie Außenseiter waren, wohin sie auch gingen? Mächtig? Wohl kaum. Sie waren müde Wanderer, die in einer Welt, wo man ständig Gewalt anwenden musste, nach einem Strohhalm griffen.
    Der Ingenieur führte seine Stute in den Stall.

 
CXXXVIII
     
    » D ie sind zurückgekehrt ... wie sie es versprochen haben«, meinte Gethen.
    »Ja, mein Vater. Sie halten, was sie versprochen haben. Sie halten immer, was sie versprochen haben, und jedes Mal verändert sich Lornth.« Fornal sprach leise, gemessen. Er ließ die Hand unwillkürlich sinken, bis sie sich um den Griff seines Dolchs spannte. »Was soll ich sagen? Sie haben mehr von den Weißen Dämonen getötet als jeder andere von uns und doch drohen die Weißen Dämonen, alles zu zerstören, was uns teuer ist. Wenn sie eine Magie mitgebracht haben, mit der sie die Cyadoraner vernichten können, werden sie dann nicht auch gleichzeitig Lornth vernichten?«
    »Können wir es uns erlauben, jetzt ihre Hilfe zu verlieren?«, fragte Gethen. Er saß aufrecht auf einem alten Holzstuhl, den er ein wenig vom Tisch zurückgeschoben hatte. Ein halber Laib dunkles Brot und ein angeschnittenes Stück Käse lagen darauf. Der ältere Regent hatte sich sein Schwert mitsamt der Scheide quer über die Knie gelegt, eine Hand umfasste locker den Griff.
    »Ja, Stück für Stück werden sie Lornth zerstören. Ein Kindermädchen sieht mich an, als wäre ich der Diener. Meine Bewaffneten stellen Fragen. Was wird als Nächstes kommen?« Fornal nahm die Hand vom Dolchgriff.
    »Wenn wir siegen, können wir immer noch darüber nachdenken. Rulyarth gehört uns noch und Ildyrom ist tot.«
    »Das mag wohl sein, aber ich sage, dass sie, wenn sie die Cyadoraner besiegen, zugleich auch das Lornth zerstören, das ich bisher gekannt und dem ich mein Leben verpfändet habe. Ich kann es nicht beweisen und auf ihre eigene Art haben sie sich stets ehrenhaft verhalten. Aber unser Lornth wird zerstört werden.«
    »Wenn sie die Weißen nicht besiegen können, dann wird unser Lornth schon morgen zu existieren aufhören.«
    Fornal schüttelte den Kopf. »Nun, mein Lornth ist auch jetzt schon der Zerstörung nahe.«
    »Das Lornth, das wir schätzen gelernt haben, Fornal, ging an dem Tag unter, an dem die Engel gelandet sind. Was auch kommen mag, ist auf jeden Fall besser, als Lornth von den Weißen Horden niederbrennen und zerstören zu lassen.«
    »Ihr werdet es noch bereuen, jemals den schönen Worten dieser Engel gelauscht zu haben. Trotz ihrer Ehre sind sie dunkel und so böse wie die Weißen Dämonen.«
    »Haben wir eine Wahl?« Gethen stand auf, die rechte Hand auf seine Klinge gelegt, die so lang und schwer war wie Fornals Waffe. Er ließ seinen Sohn keinen Moment aus den Augen und neigte ganz leicht den Kopf. Dann verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. »Hatten wir schon jemals die Wahl, abgesehen von der Entschlossenheit, stets das zu tun, was wir für das Beste halten?«

 
CXXXIX
     
    D er Major trat aus dem Sonnenlicht unter die Markise des Zelts und schob sich an zwei Spiegelinfanteristen vorbei. Keiner der Wächter rührte sich, als Piataphi sich dem handgeschnitzten, grün lackierten Stuhl näherte, in dem der Marschall saß und wartete. Ein weiterer Wächter fächelte ihm kühle Luft zu.
    Der Major verneigte sich.
    »Ihr habt Neuigkeiten, Major?«
    »Die Barbaren

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