Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
Vom Netzwerk:
versprochen zurückgekehrt.« Nylan fand selbst, dass seine Stimme schwankte. Es gefiel ihm nicht, Fornal gegenüber Schwäche zu zeigen.
    »Das habt Ihr getan.«
    Die beiden Bewaffneten schauten zwischen dem Regenten und den Engeln hin und her.
    In der darauf folgenden Stille trat Gethen in den von Fackeln trüb erleuchteten Kreis, gefolgt von Zeldyan, deren blondes Haar im Zwielicht schimmerte.
    »Ihr seid zurückgekehrt.« Gethens Stimme war tonlos. »Aber Ihr kommt allein.«
    »Ihr rechnet mit dem Schlimmsten, aber wir sind zurückgekehrt, bevor der Kampf begonnen hat«, sagte Ayrlyn leise. Sie klopfte auf den Schwertgriff. »Und wir sind gekommen, um zu kämpfen.«
    Gethen sah sie einen Augenblick schief an, ehe er sich an Nylan wandte und sich bemühte, etwas freundlicher dreinzuschauen.
    »Gut gesprochen«, meinte Zeldyan unwirsch. Sie sah Ayrlyn in die Augen, Sylenia übersah sie völlig. »Aber welche Hoffnung bringt Ihr uns? Gibt es eine Hoffnung?«
    »Ja«, antwortete Nylan. Auch wenn ihr undankbar sein werdet ...
    Ayrlyn wäre beinahe zusammengezuckt, als sie seine Gedanken auffing. Der Schmied schämte sich. Die Menschen in Lornth waren verzweifelt und sie hatten gute Gründe dafür.
    »Wo wart Ihr?«, wollte Gethen wissen.
    »Im magischen Wald ... beim Feind Cyadors«, erwiderte Ayrlyn rasch.
    Nylan fügte hinzu: »Wir sind zum Verwunschenen Wald gereist. Er existiert wirklich und er ist verflucht – wenigstens in den Augen der Cyadoraner. Und er wird uns helfen, sie zu schlagen.«
    »Wie hoch wird der Preis sein?«, fragte Zeldyan. »Müssen wir uns einer grünen Göttin unterwerfen?«
    »Er ist kein Gott und keine Göttin«, erklärte Nylan kopfschüttelnd. »Der Wald ... er nennt sich selbst ›Naclos‹ oder so ähnlich ... er beansprucht nur das Land, das jetzt den Osten Candars bildet. Ich glaube nicht, dass er jemals mehr wollte. Es ist ein Gebiet, das ihm schon immer gehört hat, ehe die alten Weißen ihn zerstört und eingesperrt haben.«
    »Das ist alles?«
    »Seht Euch Nylan an«, drängte Ayrlyn. »Seht ihn Euch genau an.«
    Die Menschen schwiegen. Gethen winkte einen Bewaffneten mit einer Fackel heran, der sich vorsichtig den Engeln näherte.
    »Er ist gealtert.«
    »Um zehn Jahre, vielleicht noch mehr.«
    »Ihr auch«, sagte Zeldyan zu Ayrlyn. »Habt Ihr das für uns getan?«
    »Nein«, antwortete Nylan mit leisem Lächeln. »Wir haben es getan, weil es getan werden musste. Wenn wir es nicht getan hätten ...« Er zuckte mit den Achseln. »Dann wären wir jetzt vermutlich tot.«
    »Ihr habt anscheinend viel für ein Volk aufs Spiel gesetzt, dem Ihr wenig schuldet«, erklärte Gethen.
    »Wir hoffen ... wir hoffen wirklich, dass wir eines Tages einen Ort finden, an dem wir willkommen sind.« Nylan holte tief Luft. »Wir sind mit einer Ausnahme mehr als einen Achttag lang jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geritten«, fügte er hinzu. »Wir wollen in Frieden und Harmonie leben.« Er war müde, er wiederholte sich schon, dachte Nylan und schnaubte. »Und wir werden wohl den Rest unseres Lebens damit verbringen, für dieses Ziel zu kämpfen. Menschen sind eben so.« Er hielt inne und überlegte. »Wir würden gern etwas essen und uns ausruhen, ehe die Cyadoraner kommen.«
    »Wie Ihr wünscht, mächtige Engel.« Fornal verneigte sich tief. »Wie Ihr wünscht.« Er drehte sich um und marschierte in die Dunkelheit davon.
    »Habt Ihr gehört, was in Eurer Abwesenheit geschehen ist?«, fragte Gethen. »Ildyrom ist gefallen, sogar seine Schlampe von Gefährtin ist tot. Ihre Pferde sind zu Asche verbrannt oder hundert Meilen weit über das Grasland davongejagt. Clynya ist auf beiden Seiten des Flusses in Schutt und Asche gelegt, jetzt marschieren die Weißen Dämonen gegen Rohrn.«
    »Wir sind durch Clynya gekommen. Wir wissen es.« Nylan stieg langsam ab. »Nur dass Ildyrom gefallen ist, wussten wir nicht. Er war der Herrscher von Jerans, nicht wahr?«
    Zeldyan nickte.
    »Sie wissen von den Dämonen und ihren Feuern. Sie haben bereits fünf Züge der Weißen Dämonen vernichtet«, fügte Sylenia hinzu. »Nur um nach Rohrn zurückzukehren.«
    »Ist das wahr?«, fragte Zeldyan.
    »Ja.« Nylan hustete. Seine Beine taten weh wie immer, wenn er den ganzen Tag geritten war, Nacken und Schultern waren schon wieder steif. »Wir lernen noch. Man muss einen hohen Preis zahlen.« Er führte die Stute zum Stall.
    »Dadurch sind sie gealtert«, erklärte Sylenia.
    »Du hast ja einen Helden

Weitere Kostenlose Bücher