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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Tasche.«
    8
    »Laßt es vorläufig sein«, sagte Loren. »Es tut sich einiges. Es ist vielleicht doch vorteilhaft, wenn er mir noch eine Weile am Leben bleibt. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, damit das klar ist. Nicht daß ihr meint, ihr könnt euch jetzt mit dem Geld, das ihr schon habt, fröhlich zur Ruhe setzen. Ich komme schon wieder auf euch zurück, früher oder später.«
    9
    Die nächste Gelegenheit kam rascher, als alle dachten. Angelo blieb eine ganze Woche zu Hause, um einmal etwas Zeit mit seinem Sohn von Betsy zu verbringen, den er nur selten sah, aber auch mit seiner ganzen übrigen Familie. Er fuhr mit den Kindern nach New York, um ihnen Sehenswürdigkeiten zu zeigen, die sie als »Landkinder« aus Connecticut nicht kannten - von der Freiheitsstatue bis zum Empire State Building, samt einer Rundfahrt mit einem Schiff der Circle Line rund um ganz Manhattan herum.
    Cindy gab Angelo und Betsy Gelegenheit, allein zusammenzusein, aber sie nützten sie nicht aus.
    Am dritten Tag von Betsys Besuch in Greenwich sagte Angelo zu Cindy, als sie im Bett lagen: »Weißt du, ich verdiene eine so perfekte Frau wie dich gar nicht. Daß du meinen Sohn von Betsy aufnimmst ...«
    »Schon gut, Angelo. Ich bin ja auch keine Heilige.«
    »Ich weiß. Ich meine, ich konnte es mir schon denken. Dietz? Marcus?«
    »Bitte, Angelo. Ich habe dir nicht so viele Fragen gestellt.«
    »Gott ... ich meine, ich sage nicht, daß es mir nichts ausmacht. Aber ich liebe dich jetzt trotzdem noch mehr, nicht weniger.«
    Cindy griff nach seinem Penis und rieb ihn sanft. »Soviel ich mir denken und vermuten kann, geht es ja wohl um die ganzen Harde-man-Frauen, wie? Einschließlich Alicias? An sich, weißt du ... ich meine: Mutter und Tochter! Und dann auch noch - mein Gott, selbst Roberta, was? Ist sie deshalb gelegentlich so hilfreich?«
    Angelo lächelte und küßte sie. »Geschäft ist Geschäft.«
    »Aber mich liebst du trotzdem noch mehr als alle anderen, sagst du? Es ist komisch, weißt du. Bei mir ist es genauso. Auch ich liebe dich mehr als alle zusammen, mit denen ich jemals fremdging.«
    Angelo sagte feierlich: »Ich liebe dich mehr als alle Frauen der ganzen Welt miteinander.«
    In diesem Augenblick ihres vollständigen Verständnisses bei völliger Offenheit zueinander ohne jeglichen gegenseitigen Vorwurf war Cindy stark in Versuchung, ihm ihre Abtreibung zu beichten. Von der Sterilisierung wußte er, die hatte sie mit dem Rat ihres Arztes erklärt, der ihr vom weiteren Gebrauch der Pille abgeraten habe. Aber die Abtreibung - nein, doch nicht. Das konnte sie ihm nicht sagen.
    Für Van war die Anpassung an Amerika ein einziges faszinierendes Abenteuer, zugleich Freude und Schwierigkeit. Es ging ihm nur sehr schwer ein, daß man von ihm erwartete, Mr. und Mrs. Perino Angelo und Cindy zu nennen. John und Anna Perino machten ihn mit anderen jungen Amerikanern bekannt. Es verwunderte ihn über die Maßen, daß sie diese Wörter wie »Schwanz« und »Möse« mit der größten Selbstverständlichkeit aussprachen, und, am allerunglaublichsten, ihr Allerweltswort »fuck«. Sie schienen alle miteinander nicht den mindesten Sinn für Anstand und Zurückhaltung zu haben.
    Als John ihn in das Schlafzimmer seiner Eltern führte und ihm die Akte von Mrs. Perino und sich selbst zeigte, wurde Van rot.
    Als er sich von seiner Mutter und seinem kleinen Halbbruder John Hardeman verabschiedete, die wieder nach London flogen, gab er sich einigen Überlegungen hin, ob man ihn hier nicht etwa in einem ziemlich barbarischen Eand bei einer recht barbarischen Familie zurücklasse.
    Aber ein Mitglied der Familie Perino gab es immerhin, mit dem er sich von Anfang an sogleich verstand - die vierzehn Jahre alte Anna Perino. Sie war das schönste Mädchen, das er je gesehen hatte. Und sie war nicht allein schön, sie war auch von angenehmem und sanftem Westen. Sie schien seine Verwirrung am besten zu verstehen und hatte Mitleid mit ihm. Er kannte sie noch keine Woche, als er schon wußte, daß er sie liebte. Aber er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er sich verhalten sollte.
    Van war total verwirrt über die Freiheit, die Amerikaner genossen. In Frankreich hatten er und Charles in ständiger Angst gelebt, daß jemand entdeckte, was sie des Nachts trieben. Er war sich nicht mehr sicher, ob sich Amerikaner um derlei überhaupt scheren würden.
    John nahm ihn zu Parties mit, wo junge Amerikaner tranken, Drogen nahmen, einander befummelten und sich

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