Der Clan
einander entblößt zeigten. Wußte der Himmel, was sie sonst noch alles taten. Oh, es war die Freiheit, von der er immer geträumt hatte - zusammen mit Charles, der dies nie erfahren würde, weil er sein ganzes Leben lang
in Frankreich bleiben würde. Der Unterschied zwischen ihm und Charles und seinen neuen amerikanischen Freunden war, daß er und Charles sich für das, was sie taten, schämten und genierten. Amerikaner schienen überhaupt nicht zu wissen, was Scham ist. Wie junge Tiere folgten sie einfach ihren Wünschen und Begierden, und schienen nicht einmal weiter darüber nachzudenken.
John Perino war bereits mit einem Mädchen namens Buffy intim. Deren beste Freunde war ein Paar namens Jeff und Kara. Buffy war achtzehn und sollte im Herbst in Wellesley zu studieren anfangen. Sie war zwei Jahre älter als John, der erst im nächsten Jahr seinen High-School-Abschluß machen sollte. Jeff und Kara waren siebzehn und ebenfalls im letzten Jahr der High School.
Karas Vater, ein Chirurg am Krankenhaus in Greenwich, besaß ein Sportboot der Zehnmeterklasse, das im Hafen von Cos Cob lag. Jeff hatte bereits genug Kenntnis und Verantwortung bewiesen, daß er ihm erlaubte, an den Wochentagen nachmittags damit hinauszufahren. An einem Donnerstag im August zogen die drei Paare John und Buffy, Jeff und Kara, Van und Anna mit ihren Picknickkörben los und fuhren ostwärts in den Long Island Sound hinaus, ohne festes Ziel. Sie wollten einfach nur irgendwo in einer Bucht ankern, wo sie essen und dann vielleicht ein wenig schwimmen wollten.
Die Mädchen hatten farbenfreudige Bikinis an. Kara speziell füllte den ihren schon gewaltig aus. Die Jungs trugen enggeschnittene Badehosen, in denen sich selbst das Wenige noch kräftig und stolz wölbte.
Das Boot hieß Finisterre und ließ sich entweder von einem Steuerhaus über der Hauptkabine aus lenken oder auch von einer Steueranlage in der Kabine selbst. Bei der Ausfahrt vom Dock und in den Hafen stand Jeff im Steuerhaus, weil er dort die beste Sicht hatte. Er fuhr sehr langsam und erzeugte damit nicht einmal eine Kiellinie. Erst gut außerhalb des Hafens schob er den Gashebel weiter nach vorne und nahm eine flottere Fahrt mit einer entsprechenden Bugwelle auf.
Die anderen fünf saßen in der Kabine und fühlten unter ihren Füßen die Vibrationen des Motors. John machte die Eisbox auf und reichte Bierflaschen reihum.
Zwei Meilen vor der Küste und vor dem Shippan Point bei Stam-ford nahm Buffy ihr Bikinioberteil ab und legte es zur Seite. Kara tat es ihr nach, nur Anna war zurückhaltend, wollte andererseits aber auch nicht Außenseiterin bleiben und nahm schließlich ihr Oberteil ebenfalls ab. Heraus kamen zwei noch nicht ganz entwickelte, vierzehnjährige Brüstchen, klein und spitz.
Van bemerkte, daß niemand verlegen war. Ganz offensichtlich taten seine neuen Freunde nichts Besonderes. Er fragte, ob als nächstes nun wohl die Jungs ihre Badehosen herunterspulen und sich splitternackt präsentieren würden. Er war sich nicht so sicher, ob er da mitmachen wollte.
Sie kreuzten weiter ostwärts den Sound entlang, als der Himmel hinter ihnen dunkel zu werden begann, der Wind kräftig und kälter auffrischte und das Wasser rauh wurde. Jeff schaltete das Funkgerät auf der Brücke an und ging auf die Frequenz der Küstenwache.
»Kein Grund zur Beunruhigung«, versicherte er dann den anderen. »Nur ein Gewitterdurchzug. Ich fahre landseits der Inseln vor uns und finde eine ruhige Bucht, wo wir ankern können.«
Die drei Mädchen zogen sich in die Kabine zurück, die Jungs blieben an Deck. John und Van gingen zum Bug vor, um den Anker zu werfen, sobald eine geeignete Stelle gefunden war und Jeff das Kommando gab. Als sie ruhiges und geschütztes Wasser in einer Bucht erreicht hatten, war der Regen, der inzwischen eingesetzt hatte, schon so heftig, daß kaum noch Sicht blieb. Als sie in die Kabine hinunterkamen, waren sie völlig naß. Kara hatte bereits Handtücher aus dem Wandspind geholt, und die Jungs rieben sich gegenseitig trocken. Weil natürlich auch ihre Badehosen völlig durchnäßt waren, streiften Jeff und John sie ganz ungeniert ab. Van zögerte, fand aber zuletzt seinerseits, es sähe dumm aus, wenn er sich als einziger ausschließe. Jeff kniete hinten in der Kabine und öffnete eine Schottluke, in der er die nassen Badehosen am Haken ins Motorengehäuse hängte, wo die Hitze dort sie bald trocknen konnte.
Die Mädchen packten ihre Lunchpakete aus, Sandwiches
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