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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schon wieder nicht geklappt! Müssen die ausgerechnet jetzt im entscheidenden Moment daherkommen! Wir und unser Glück!«
    »Glück, Glück!« giftete Trish Warner. »Du kannst wirklich von Glück sagen, daß er das Gewehr nicht gesehen hat. Er hätte sich nur ein wenig hereinzubeugen brauchen.«
    »Ach was, Perino hat das Glück, wie immer. Verdammt. So ein Schwein wie der Dreckskerl möchte ich mal haben.«
    »Spesen. Wir hatten Spesen. Eine halbe Million war zwar ausgemacht. Aber wir hatten Spesen.«
    »Also, wieviel von meinem Geld habt ihr schon ausgegeben?« wollte Loren wissen.
    Er hatte sich mit Bragg und Trish Warner in seinem Wagen getroffen, auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums. Sie in sein Büro oder gar in sein Haus kommen zu lassen, war ihm denn doch zu riskant. Roberta wußte nichts von ihnen.
    »Außerdem haben wir ja auch viel Zeit dafür aufgewendet.«
    »Na, wieviel denn?«
    »Alles in allem kommt das auf, sagen wir fünfzehntausend, über den Daumen gepeilt.«
    »Dann habt ihr immer noch zweihundertfünfunddreißigtausend, nicht?«
    Bragg nickte. »So ungefähr, ja.«
    »Ich nehme nicht an, daß ihr sie zurückgeben wollt, wie?«
    »Wieso, ist das Geschäft storniert?«
    Loren holte tief Luft und dachte mit gefurchter Stirn nach. Dann schüttelte er den Kopf. »Bei ihm in der Einfahrt könnt ihr es jedenfalls nicht mehr versuchen. Jetzt nicht mehr. Dieser Polizist ist eventuell mißtrauisch. Wer weiß, vielleicht hat er Perino sogar schon von euch erzählt und ihn gewarnt.«
    »Aber wo dann? In Detroit geht es zweimal nicht. Und jetzt in Greenwich auch nicht mehr ...?«
    »Geht mal wieder auf Tauchstation. Ich sage euch Bescheid, wenn mir etwas Neues einfällt.«
    1991 1
    In der Galerie erschien ein Mann.
    »Guten Tag. Mein Name ist Robert Carpenter. Habe ich vielleicht das Vergnügen mit Mrs. Perino?«
    Cindy blickte von einem Stapel Stichen aus dem 18. Jahrhundert auf, die sie gerade begutachtete.
    Der Mann war groß und blond und fixierte sie mit scharfen blauen Augen und einem sinnlichen Lächeln. Er trug einen kurzgeschorenen, grauen Bart und wirkte mit einem dunkelgrauen Nadelstreifenanzug zu beiger Tattersallweste wie aus dem Ei gepellt.
    Cindy nickte und deutete ein unverbindliches Lächeln an.
    »Von Ihrer Konkurrenz hörte ich, daß Sie einige DeCombe-Figuren hätten. Ich bin sehr daran interessiert. Ich besitze bereits eine und hätte gerne eine zweite dazu.«
    »Wir haben in der Tat drei DeCombe«, sagte Cindy. »Sie stehen im nächsten Raum drüben. Wenn Sie mitkommen wollen, ich zeige Sie Ihnen gern.«
    François DeCombe war ein Bildhauer, der ganz exquisite Kleinplastiken herstellte, wie sie die Galerie VKP favorisierte. Die drei Figuren, die sie im Moment ausstellte, waren eine fünfundzwanzig Zentimeter große Figur eines bäuchlings liegenden lesenden Knaben, eine ebenso große Ballerina, mit einem Bein auf Spitze und ein etwas größerer Akt eines kräftigen mittelalterlichen, mit einem angezogenen Bein auf der Seite liegenden und ebenfalls lesenden Mannes.
    »Sehr hübsch«, erklärte Carpenter bei seiner eingehenden Besichtigung der drei Figuren, zu der er wiederholt die Augen zusammenkniff.
    »Wir haben auch einen Katalog«, sagte Cindy. »Wir können alles
    von ihm, was noch nicht verkauft ist, bestellen. Außerdem arbeitet er nach Auftrag. Sie können ordern, was Sie wollen, er liefert es Ihnen. Ich würde Ihnen allerdings vorschlagen, daß Sie, falls Sie etwas dergleichen ivorhaben, ihn persönlich aufsuchen, oben in Kanada, in Quebec, wo er lebt. Sie müssen ihm aber sehr detaillierte Angaben über Ihre Wünsche machen. Und es empfiehlt sich, während der Arbeit mehrmals zu ihm zu fahren und sich die vorbereitenden Tonmodelle anzusehen.«
    »Wie sind die Preise für diese drei Stücke, Mrs. Perino?«
    »Der liegende Knabe und die Ballerina kosten je fünfzehntausend Dollar, der Mann fünfundzwanzig.«
    Carpenter lächelte. »Ich habe mein Stück vor vier Jahren gekauft. Wie ich sehe, habe ich gut investiert.«
    »Ja, er hat inzwischen einen stark gestiegenen Marktwert. Er hat mittlerweile ein paar Preise gewonnen und sogar eine Einzelausstellung im Centre Pompidou in Paris gehabt. So etwas treibt sofort die Preise in die Höhe.«
    »Besser, als wenn sie fallen«, sagte Carpenter.
    »In gewisser Weise jedenfalls«, meinte Cindy.
    Carpenter lachte kurz auf. »Wenn ich Ihnen meine Karte dalassen darf«, sagte er. »Könnte sein, daß ich mich für eine von den dreien

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