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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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selbst noch tiefer in sich hinein, als er eindrang. Ihre Vornehmheit und Urbanität hielt sie nicht von sehr sinnlich-irdischem Stöhnen ab. Denn Anne, Prinzessin Aljechin, hatte auch noch nie so getan, als würde es ihr nicht sehr gefallen, leidenschaftlich gestoßen zu werden.
    Das Restaurant des Parkhotels bot eine breite Palette von Speisen an, vorwiegend französisch.
    Der Barmixer verstand es, gute Martinis zu mixen. Anne gestand, sie haben inzwischen Geschmack an diesem Getränk gefunden, als sie bei einem Glas davon saßen und entspannt die Karte studierten.
    »Mein Neffe hat noch nicht aufgegeben«, sagte sie unvermittelt.
    »Habe ich auch nie von ihm erwartet.«
    »Roberta ist es, auf die du aufpassen mußt«, sagte Anne. »Sie ist cleverer als Loren, und zäher.«
    »Ach Gott, er kann doch aus dem Triple-Zero-Projekt nicht aussteigen«, sagte Angelo, »ohne daß die Firma bankrott geht.«
    »Aber genau das könnte er im Sinn haben«, warnte ihn Anne. »Du hast ihn heftig am Kragen, mehr als du dir wohl bewußt bist, und das tut ihm weh. Verteufelt weh.«
    »Wie genau?«
    »Nun, Loren der Vierte und deine Tochter Anna. Der Gedanke, sein Enkel könnte deine Tochter heiraten, ist ihm eine absolute Horrorvorstellung.«
    Angelo antwortete mit einem stummen Achselzucken.
    »Bevor er starb, sagte ich Nummer eins noch, die Hardemans seien eine Familie korrupter Parvenüs. Da hat ihn fast der Schlag getroffen, an dem Abend. Ich wollte, er hätte es wirklich getan. Nummer eins hatte sich da Illusionen zurechtgebastelt, von denen er total besessen war- dieselben übrigens wie Henry Ford. Und Loren hat genauso ein Brett vor dem Kopf wie sein Großvater. Ich bin eine legitime Prinzessin geworden, und Betsy ist ebenfalls eine legitime Viscountess, aber wir beide machen uns wenigstens nichts vor, woher wir tatsächlich stammen.«
    »Was soll ich denn tun, meinst du?«
    »Auf deine Tochter aufpassen. Ihr werden sie natürlich nichts antun. Nicht einmal Loren und Roberta sind derart zynisch und brutal, an so etwas zu denken. Aber sie werden trotzdem alles versuchen, die beiden jungen Leute auseinanderzubringen. Frage mich nicht, wie, aber irgend etwas werden sie sich ausdenken.«
    Anna war in ihrem ersten Jahr in Radcliffe wunschlos glücklich. Ihr Studium war anregend, sie bekam einen neuen Freundeskreis, und, am wichtigsten von allem, Van war nicht weit weg und nicht mehr nur in den Ferien bei ihr. Sie waren fast jeden Abend und selbstverständlich jedes Wochenende zusammen.
    Als er in Boston im Logan Airport den Jumbo-Jet nach London bestieg, hatte sie Tränen in den Augen. Aber er hatte ihr klargemacht, daß er zumindest einen Teil der Weihnachtsferien bei seinen Eltern verbringen müsse. Am Tag nach Weihnachten wollte er bereits wiederkommen, damit sie dann zusammen Neujahr feiern könnten.
    Sie blickte ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Sie selbst würde morgen mit dem Zug zu ihrer Mutter fahren, die sie am Bahnhof abholen wollte.
    Van hatte sich bereits vorgenommen, während seiner Woche in London über den Kanal nach Amsterdam zu fahren, um dort einen Diamanten zu kaufen, den er Anna als Verlobungsring mitbringen wollte. Die Zeit war gekommen, fand er, wo ihre Beziehung auch förmlich besiegelt und offiziell den Familien mitgeteilt werden sollte.
    Nur sein Großvater eben ... Ach, zum Teufel mit seinem Großvater!
    8
    Zwei Tage später besuchte Van eine Vorstellung von Les Misérables. Seine Mutter hatte das Musical schon gesehen, wollte es aber nicht noch einmal sehen und hatte ihn allein hingeschickt.
    In der Pause trank er etwas an der Bar im Foyer, als ihn jemand ansprach:
    »Na, was ist das? Sind Sie nicht Loren van Ludwig?«
    Er wandte sich überrascht um. Die junge Frau, die er vor sich sah, war eine ausnehmend schöne Blondine in einem rosafarbenen Minikleid.
    Er lächelte. »Ja, richtig, der bin ich.«
    »Ich bin Penny«, sagte die junge Dame. »Ganz formell, Lady Penelope Horrocks. Ich überlege die ganze Zeit, woher wir uns kennen. Waren Sie irgendwann einmal bei einem Curlingturmer in Edinburgh?«
    »Tatsächlich, ja.«
    »Erinnern Sie sich an Billy? Er war zwar nicht bei dem Turnier, aber ...«
    »Billy Baines, meinen Sie?«
    »Ja, genau. Ungewöhnlicher Bursche, nicht? Hab’ ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Aber Sie - Sie sind doch nach Amerika gegangen, stimmt das?«
    »Ja. Meine Mutter wollte, daß ich in Harvard studiere.«
    »Wahnsinn! Ich war noch nie drüben. Würden Sie mir alles

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