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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schlechtzumachen. Er war sehr in Versuchung, den Hardemans die Finch-Bilder auszuhändigen und ihnen zu erklären, daß er aus der Sache aussteige. Nur - so sehr er auch in Versuchung sein mochte, seine Bedenken dagegen überwogen doch. Er fürchtete die Hardemans.
    Er wandte sich von seinem Bild ab. »Wir haben viel Glück«, sagte er, »daß dein Mann so viel im Ausland ist. Aber ich weiß nicht, ob man darüber nicht auch Sorgen um die amerikanische Industrie und ihre Zukunft haben muß? Wird denn ein beträchtlicher Teil dieses neuen Autos japanischer und deutscher Machart sein? Ist man denn bei uns in Amerika nicht mehr imstande, dies zu produzieren?«
    »Die großen Drei«, sagte Cindy, »können es sich leisten, riesige Forschungs- und Entwicklungsabteilungen zu unterhalten. Aber XB ist nicht in der Lage, aufwendige Technologien selbst zu entwickeln, zumal, wenn es sie anderswo schon gibt. Da ist es vernünftiger, sie aufzuspüren und Lizenzen dafür zu erwerben.«
    »Er muß wirklich ein brillanter Kopf sein, dein Mann, wenn er das Gespür dafür hat, was technisch machbar ist und was nur Blendwerk und Augenwischerei.«
    Cindy nickte. »Da hast du recht. Mein Mann Angelo ist wirklich ein bedeutender Mann. Weißt du, mit ihm verheiratet zu sein, ist ungefähr so, als wenn man die Frau des amerikanischen Präsidenten ist. Mann kann nicht umhin, zu respektieren, was er tut, muß aber auch bereit sein, hinzunehmen, daß ihn dieses Amt sehr in Anspruch nimmt und daß er sehr oft nicht zu Hause ist, und wenn, dann die meiste Zeit am Telefon hängt.«
    »Ich verstehe nichts von alledem, mit dem er sich beschäftigt. Batterien und solche Sachen.«
    »Eine Schwungradbatterie?« fragte Cindy. »Die funktioniert, weil sie rotiert. Aber je mehr er mir erklärt, warum es funktioniert, desto weniger verstehe ich es. Doch er ist absolut zuversichtlich.«
    »Siehst du dir denn die Testfahrten an? Schließlich warst du selbst Testfahrerin.«
    »Ich würde das Ding sehr gern fahren«, sagte Cindy. »Beschleunigung wie bei den besten amerikanischen Wagen für die großen Straßen. Keine Bremsen, außer als .«
    »Wie? Keine Bremsen?«
    »Nein, weil der Wagen langsamer wird und anhält, sobald die Polarisierung am Motor umgedreht wird - so ähnlich, wie ein Jet durch Umkehrschub abbremst. Wird die kinetische Energie des fahrenden Wagens in die Batterie eingespeist, konvertiert sie sie in elektrische, was wiederum die Batterie auflädt.«
    »Großer Gott, das ist ja .!«
    »Ich rede zuviel«, sagte Cindy und griff nur zögernd nach ihrem Cognacglas, als bedürfe dies der Rechtfertigung.
    Carpenter stand hinter ihr und streichelte ihre Wangen und ihren Hals. »Ich liebe dich, Cindy«, murmelte er.
    Und das war sogar die Wahrheit.
    2
    Es war schon nach Mitternacht, als er sein tragbares Faxgerät an die Telefonbuchse in seinem Hotelzimmer anschloß und eine Nachricht ins Hardeman-Haus in Detroit übermittelte.
    Die Batterietechnologie, über die AP sich derzeit in Berlin informiert, arbeitet mit einer rotierenden Batterie, einer sogenannten
    Schwungradbatterie. Er ist kurz davor, eine Lizenz dafür zu erwerben.
    Der 000 wird keine Bremsen benötigen. Verlangsamung der Fahrt und Anhalten geschieht durch Umkehrung der Polarisierung der Elektromotoren. Dabei wird Energie in die Batterien zurückgespeist, womit diese neu aufgeladen werden. Behauptet er jedenfalls.
    3
    Loren und Roberta saßen beim Frühstück. Sie hatten auch kurzfristig Peter Beacon mit einem Anruf in aller Herrgottsfrühe in seinem Haus dazugebeten. Er hatte seinerseits zwei junge Ingenieure mitgebracht, die beide aber nicht bei XB Motors beschäftigt waren.
    Er deutete auf einen der beiden, den er als Simpson vorgestellt hatte, und fragte nur ein Wort: »Machbar?«
    Simpson meinte achselzuckend: »Jedenfalls nicht unmöglich. Es gibt eine ganze Anzahl Firmen, hier in Amerika und anderswo, die sich damit beschäftigen. Freilich ist meines Wissens noch keiner soweit, daß der Prozeß schon für einen Autoantrieb auf der Straße geeignet wäre, jedenfalls nicht in zufriedenstellendem oder erforderlichem Ausmaß.«
    »Es gibt zwei Möglichkeiten«, erläuterte Beacon. »Entweder stützt sich Perino auf eine noch extrem unerprobte neuartige Technologie, die funktionieren kann oder auch nicht. Oder er macht Kompromisse und packt noch einen kleinen Benzinmotor in sein Auto, zur Unterstützung dieser Schwungradbatterie.«
    Loren fragte nun Simpson das gleiche einzige Wort:

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