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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Klatschblatt der Welt und schon gar kein Hardeman wußte, wo sie war: in Tokio. In Angelos Bett.
    3
    »Geisha dich recht hergenommen?« fragte sie, als er in seine Suite kam. Sie saß auf der Couch im Salon und hatte nichts an als ein weißes, winziges, straßbesetztes Bikinihöschen - nur daß die Straß-steinchen keine Imitation waren.
    »Scheint nicht zum Service dort zu gehören«, sagte er.
    »Na, so was. Und dabei habe ich gehört, sie stecken sich Rasierklingen in die Muschi, so daß einer, wenn er wirklich reinkommt ...«
    »Betsy!«
    »Na, stimmt wahrscheinlich auch gar nicht«, sagte sie achselzuckend.
    Er schenkte sich einen Scotch ein, zog Jacke und Krawatte aus, ließ sich neben Betsy nieder und begann, ihren Busen zu streicheln.
    »Bist du eigentlich wirklich geschäftlich hier?« fragte Betsy. »Oder machst du dir nur ein paar schöne Tage und schaffst Gelegenheit für uns beide?«
    »Ich bin wirklich geschäftlich hier«, sagte er.
    »Erzähl doch mal«, forderte sie ihn auf. »So beschränkt wie meine Mutter war und wie Anne ist, bin ich nämlich nicht, was das Geschäftliche angeht.«
    »Meinetwegen«, sagte Angelo. »Also, besonders müssen wir uns damit befassen, Bethlehem-Motors auf das metrische System umzustellen. Eine Weile lang habe ich geglaubt, wir könnten die japanischen Motoren in unsere Karosserien nach englischen Maßen einbauen. Geht nicht. Viel zu kompliziert. Und Shizoka denkt nicht im Traum daran, sich noch auf Inches und Feet einzulassen. Da habe ich bei denen auf Granit gebissen. Wenigstens aber brauchen wir nicht ganz Detroit umzurüsten, weil den Motor und alles zwischen Motor und Rädern die Japaner hier bauen. Wir müssen allerdings die Zurichtungen für Chassis und Karosserie umrüsten, da hilft nichts. Nächste Frage also: Wo kriegen wir das Geld dafür her?«
    »Und? Woher kriegen wir’s?«
    »Einen Teil investiere ich selbst aus meiner eigenen Tasche. Dafür habe ich Aktien eingetauscht. Loren und Nummer eins waren nicht besonders glücklich darüber, aber schließlich konnten sie nicht gut verlangen, daß ich es dem Werk schenke. Eine New Yorker Bank habe ich ebenfalls überredet, einiges reinzustecken. Die Finanzdecke der Firma ist schon verdammt dünn. Würde man das mit persönlichen Vermögensverhältnissen vergleichen, müßte man sagen: Das Wasser steht ihr bis zum Hals.«
    »Wie wird der Wagen denn nun aussehen?«
    »Wie noch keiner aus Detroit jemals ausgesehen hat, darauf kannst du dich verlassen. Kompakt, aber kein sogenanntes Kompaktauto wie einst der Pakon oder Convair. Weg mit den altbeliebten Kurven. Kanten sind das Charakteristische daran, der Kühler vorne schräg abfallend, die Rücksitzlehnen können vorgeklappt werden, so daß der Kofferraum sich bis zu den Vordersitzlehnen vergrößert. Oh, das wird ein ganz anderes Auto!«
    »Wie verhalten sich denn der Uralte und mein Vater?«
    »Auf den Plänen, die mir Nummer eins zurückschickt, sind sämtliche Kanten mit einem Kurvenlineal gerundet.«
    »Und mein Vater?«
    »Der hält sich raus, wie er es versprochen hat. Aber er leidet, da habe ich gar keinen Zweifel. Es brodelt und gärt in ihm. Ich passe pausenlos auf, daß ich kein Messer in den Rücken kriege.«
    »Vertraue ihm ja nicht, Angelo. Denke immer daran, was er schon mal gemacht hat. Wie er dich schon mal ausgebootet hat. Er haßt dich wie die Pest, das kannst du mir glauben. Obendrein hat er jetzt auch noch diese Roberta. Die ist noch zehnmal ausgekochter, als er sich das je erträumen konnte. Und härter. Sie hat vollständig den Daumen auf ihm.«
    Angelo lächelte. »Daraus darf man wohl schließen, daß du sie nicht übermäßig magst?«
    »Ja, schließlich geht es hier um eine ganze Erbschaft! Um Annes, meine, die meines Sohnes. Der Urgroßvater hat davon geredet, daß er alle seine Anteil an Bethlehem-Motors, die er noch hat, samt allem, was er sonst besitzt, einem Familienfonds vermachen will. Dessen Haupttreuhänder wäre natürlich fürs erste mein Vater. Er würde genug Strohmänner herkriegen als zusätzliche Treuhänder, die ihm die komplette Kontrolle sichern, selbst wenn Anne und ich ebenfalls Treuhänderinnen wären. Und daß er Roberta zu einer seiner Mittreuhänderinnen machen würde, kannst du ja wohl annehmen.«
    »Weißt du«, sagte Angelo, »mich interessiert in Wirklichkeit nur mein Auto. Die internen Hardeman-Familienangelegenheiten sind mir egal.«
    »Irrtum«, widersprach Betsy. »Wenn mein Vater die alleinige Kontrolle

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