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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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meine Freunde nicht mit hinauf in mein Zimmer nehmen!«
    »Oh«, sagte Cindy stirnrunzelnd, »daran habe ich nicht gedacht.«
    »Die würden das doch nicht verstehen.«
    »In Ordnung. Das Bild kommt ins Schlafzimmer.«
    Er zwinkerte mit den Augen, und eine dicke Träne tropfte über seine Wange. »Entschuldige«, flüsterte er.
    Sie streichelte ihm die Träne weg. »Schon gut, John, ist ja gut. Ein paar von deinen Freunden würden es tatsächlich nicht verstehen. Solange du es verstehst, ist alles in Ordnung. Miss Finch - Amanda - ist eine großartige und begabte Malerin. Und sie ist berühmt. Sie verkauft ihre Bilder an die größten und besten Galerien und Museen in der ganzen Welt, und sie verdient damit mehr Geld als die meisten Väter von deinen Freunden. Als ich für dieses Bild Modell saß, trug ich deine Schwester Anna unter dem Herzen. Du hast mir dabei zugesehen. Du warst nur zu klein, um dich noch daran zu erinnern. Dein Vater hält dieses Bild für das schönste Kunstwerk, das er je gesehen hat. Aber wir haben es aus gutem Grund nicht unten hingehängt. Wir haben es immer nur Leuten gezeigt, die es verstehen. Deine kleinen Freunde brauchen es nicht zu sehen. Nicht in ihrem Alter. Ich hänge es weg.«
    »Es tut mir leid. Es ist ja schön, ich weiß. Nur weil ... Die anderen würden gleich daran denken, was du getan hast, daß du in dem Zustand warst.«
    Cindy lächelte. »Dein Vater und ich haben genau das gleiche getan, was auch die Eltern deiner Freunde taten. Du könntest sie sonst nicht als Freunde haben, weil es sie nämlich nicht gäbe.«
    »Ich meine ja nur.«
    »Nicht meinen, John. Das ist eben die Art, wie Kinder auf die Welt kommen. Anders geht es nicht. Jeder Mann und jede Frau und jedes Kind auf der ganzen Welt leben allein deshalb, weil ihre Eltern das taten, was dein Vater und ich taten, damit wir dich und Anna und Morris und Valerie bekamen. Vielleicht bekommst du ja auch noch einmal einen Bruder oder eine Schwester.«
    »Du meinst, ihr tut das immer noch?«
    Sie konnte nicht anders, als laut lachen. »Aber natürlich, du Dummerchen. Was hast du denn gedacht?«
    »Och ...«
    Cindy erzählte ihr Gespräch mit ihrem Sohn abends beim Essen Amanda und Dietz.
    »Das erinnert mich an etwas«, sagte Amanda. »Ich wollte dir schon die ganze Zeit sagen, daß wir noch einmal ein Bild von dir malen sollten. Wie alt warst du damals?«
    »Sechsundzwanzig.«
    »Dann ist es Zeit für das nächste«, sagte Amanda.
    »Ich habe nicht einmal etwas dagegen. Könnte ein Weihnachtsgeschenk für Angelo werden.«
    »Gut, dann iß jetzt schnell fertig, zieh dich aus und setze dich aufs Podium. Wir legen die Pose fest, und die Skizze davon mache ich noch heute abend.«
    Als Cindy auf dem Podium saß und Amanda mit Kohlestift ihre ersten Skizzen entwarf, setzte sich Dietz mit einem Cognac dazu und musterte sie kritisch. Er wußte, die Tage, an denen sie ihn gelegentlich erhört hatte, waren vorüber. Er gedachte, die Nacht mit Amanda zu verbringen. Cindy konnte er nicht mehr haben, das war ihm klar.
    »Du bist wie guter Wein«, sagte er. »Du wirst mit dem Älterwerden immer besser.«
    »Ja, und du bist wie die Bibel«, fauchte Cindy. »Ein Schatzkäst-lein abgedroschener Redensarten.«
    »Schöne Dame«, sagte Dietz unverdrossen, »ich habe ein Geschäftsangebot für dich. Hast du je von einem Händler namens Marcus Lincicombe gehört?«
    »Der Name ... das klingelt etwas.«
    »Er würde ganz gern zu uns kommen. Ein ausnehmend talentierter Händler, Cindy. Der Mann hat ein Auge, da kann man nur neidisch werden. Unter anderem ist er einer der bedeutendsten Sammler der Welt von Netsuke. Weißt du, was das ist, Netsuke?«
    »Ja, so kleine japanische Elfenbeinschnitzereien, nicht?«
    »Und Lincicombe ist die Autorität im ganzen Westen dafür. Jedenfalls sieht er sich gerade nach jemandem um, mit dem er sich zusammentun kann. Würde es dich interessieren? Möchtest du mal mit ihm reden?«
    »Gott, warum nicht?« sagte Cindy achselzuckend.
    1982 1
    »Damit ist er erledigt«, sagte Loren zu Peter Beacon. »Der XB 2000 ist totaler Mist.«
    »Damit nicht genug«, sagte Peter Beacon. »Er will das Sundan-cer-Werk völlig stillegen und dafür ein neues, vollautomatisiertes hinstellen, mit lauter Robotern. Punktschweißroboter und was weiß ich noch alles. Und nicht nur das. Er will mit diesen Epoxidharzen arbeiten. Aber dazu müßten wir erst eine vollständig neue Technologie entwickeln. Niemand sonst in der ganzen Branche

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