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Der Clan der Otori – Die Weite des Himmels

Titel: Der Clan der Otori – Die Weite des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lian Hearn
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und Wut über Komoris schreckliche Bestrafung, über das Leiden seines Volkes. Komori hatte gesagt, er solle als Führer einer Armee zurückkehren – aber er hatte keine Soldaten, keinen Einfluss, keine Macht. Alles, was er hatte, war sein Schwert und der Junge, der irgendwo auf ihn wartete. Jetzt gab ihm seine Wut die Kraft, Tag und Nacht auf ihn zuzugehen.
    Schließlich kam er in das kleine Dorf Hinode, einpaar Häuser und ein Gasthof um eine Reihe heißer Quellen. Die Luft roch nach Schwefel, das Dorf war schäbig und schmutzig. Er fragte nach Orten in der Umgebung und erfuhr, in der Nähe gebe es nur das kleine Mino, nicht mehr als ein Weiler, auf der anderen Seite des Berges, eine Tageswanderung entfernt. Nach Mino gehe nie jemand, die Leute dort seien seltsam. Mehr wollte die Wirtin im Gasthof nicht sagen, obwohl Shigeru in sie drang und sie recht glücklich war, seine Münzen zu nehmen, denn was Silber war, wusste sie sehr gut.
    Er schlief dort ein paar Stunden, brach auf, bevor der Tag graute, und folgte dem Weg, den sie ihm beschrieben hatte. Der Pfad war steil und schmal, ein schwieriger Aufstieg zur Spitze des Passes und dann eine unangenehme Kletterpartie hinab. Er schien nicht viel benutzt zu werden – die beiden Dörfer hatten offenbar wenig Kontakt miteinander –, außer von Vipern, die sich in der zunehmenden Hitze des Tages auf seiner warmen Oberfläche sonnten und ins Dickicht schossen, wenn Shigeru sich näherte.
    Um die Mitte des Nachmittags erreichte er den Pass und merkte, dass sich das Wetter änderte, dunkle Wolken näherten sich aus dem Südwesten. Er hatte etwa den halben Abstieg ins Tal hinter sich, als es anfing zu regnen. Bei dem schwindenden Licht packte ihn erneut ein Gefühl der Dringlichkeit. Shigeru glaubte Rauch zu riechen und Rufe und Schreie zu hören. Und wenn Iida dort war? Wenn er endlich seinem Feind gegenüberstehen konnte? Seine Hand fuhr an Jatos Griff und er spürte, wie das Schwert befreit werden wollte. Er stürmte weiter hinab, sprang von Stein zu Stein, ignorierte den Pfad und nahm den direkten Weg, bis sein eiliger Abstieg von einer großen Zeder gebremst wurde, die neben dem Pfad am Rand des Bambusgehölzes bei einem kleinen steinernen Schrein aufragte. Das Strohseil um den Zedernstamm schimmerte in der Dämmerung.
    Es gab keinen Zweifel über den Rauchgeruch. Er füllte Shigerus Nase und machte ihm den Mund trocken. Vor sich sah er sogar den Flammenschein. Eine bedrohliche Stille herrschte, abgesehen von dem zischenden Regen gab es überhaupt kein Geräusch. Kein Geschrei, kein Schwertgeklirr, kein Hundegebell, kein Vogelgesang. Doch dann hörte Shigeru Schritte. Jemand kam den Pfad herauf zu ihm, jemand lief um sein Leben und wurde, glaubte er, von mindestens drei Männern verfolgt.
    Shigeru trat hinter dem Baum hervor und der Junge rannte direkt auf ihn zu. Shigeru fasste ihn an den Schultern, schaute in das entsetzte Gesicht und sah Takeshis Ebenbild. Er packte ihn, als würde er ihn nie wieder loslassen. Der Junge wand und drehte sich, dann wurde er ruhig und Shigeru sah, dass er die Lippen bewegte wie im Gebet.
    Er glaubt, er wird sterben, er glaubt, ich bin es, der ihn tötet. Aber ich habe ihn gefunden! Ich werde ihn retten!
    Er lachte vor Freude und Erleichterung. Das Blut schien zwischen ihnen aufzujauchzen. Dann bereitete er sich darauf vor, um sein Leben zu kämpfen, um ihrer beider Leben: Drei Tohankrieger kamen um eine Biegung und blieben überrascht vor ihnen stehen.
    Keiner trug eine Rüstung oder ein Schwert. Sie rechneten nicht damit zu kämpfen, sondern niederzumetzeln. Ihr Anführer näherte sich Shigeru, die Hand hatte er auf dem Griff des Messers in seinem Gürtel.
    Â»Entschuldigen Sie, Sir«, sagte der Mann. »Sie haben den Verbrecher gefasst, den wir verfolgt haben. Danke.«
    Shigeru antwortete nicht sofort. Er wollte, dass die drei näher kamen, damit er sie alle auf einmal erschlagen konnte. Er beurteilte ihren Körperbau, ihre Waffen, konnte das Messer sehen, bei den beiden anderen die Stangen.
    Â»Was hat dieser Verbrecher getan?« Er drehte den Jungen ein wenig, damit er ihn sofort aus dem Weg des Unheils schieben konnte, während er immer noch den Mann vor sich einschätzte. Er war ziemlich sicher, dass er ihn nie gesehen hatte.
    Â»Entschuldigen Sie, das geht Sie nichts an. Diese Sache betrifft nur Iida Sadamu und

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