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Der Clan der Otori – Die Weite des Himmels

Titel: Der Clan der Otori – Die Weite des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lian Hearn
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Härte und Kälte zu wappnen.
    Â»Lord Otori, das ist eine viel zu große Ehre.«
    Â»In Ihrem Brief stand, dass Sie mit mir reden wollen. Und ich wollte Sie schon lange kennenlernen. Es erschien mir als eine hervorragende Gelegenheit, zumal mein Neffe fort ist.«
    Sie schenkte Wein ein und sagte etwas über die Hitze der Nacht und die seltsame Schönheit mondbeschienener Wolken. Er trank und starrte sie abschätzend an, während sie ihn weniger offensichtlich zu beurteilen versuchte. Sie wusste bereits von seiner ständigen Suche nach Ausschweifungen, die ihn nicht nur zu Harunas Etablissement führte, sondern, wie geklatscht wurde, auch in weitaus zweifelhaftere Häuser und zu weitaus ungewöhnlicheren Vergnügungen. Seine Haut war fahl und von mehreren großen Leberflecken gezeichnet.
    Sie fand, sie sollte ihre Bitte direkt vorbringen, bevor es zu irgendeinem Missverständnis kam.
    Â»Ich fühle eine gewisse Verantwortung für das traurige Ereignis der vergangenen Nacht«, sagte sie leise.
    Â»Meinen Sie, die unerträgliche Beleidigung der Otorilords?«
    Ich meine den Tod eines guten Mannes, dachte sie, sagte es aber nicht. »Ich wollte Sie persönlich um Entschuldigung bitten.«
    Â»Ich nehme Ihre Entschuldigung an, aber ich bin nicht der Ansicht, dass Sie dafür verantwortlich gemacht werden können, wenn Männer sich in sie verlieben«, entgegnete er. »Man hat mir gesagt, dass sich Hayato deshalb so benommen hat. Offenbar war er in Sie vernarrt. Wie ich hörte, ist mein Neffe das auch.«
    In seinem Ton lag eine leichte Frage. Sie sagte: »Verzeihen Sie, Lord Otori, ich kann mit Ihnen nicht über Lord Shigeru diskutieren.«
    Er zog die Augenbrauen etwas hoch und trank wieder. »Und war das alles, was Sie wollten? Sich entschuldigen?«
    Er wird nie zustimmen. Ich demütige mich nur, dachte Akane, doch dann spürte sie wieder den Atem des Toten an ihrem Nacken, als würde er hinter ihr knien und im nächsten Moment die kalten Arme um sie schlingen. Sie holte tief Luft.
    Â»Lord Hayatos Söhne sind noch sehr jung. Seine Familie hat den Otori immer treu gedient. Ich bitte Sie, gnädig zu sein und ihr Leben zu verschonen.«
    Â»Ihr Vater hat Shigeru beleidigt. Ich schütze nur seinen Namen.«
    Â»Ich bin überzeugt, wenn Lord Shigeru hier wäre, würde er auch für sie bitten«, sagte sie leise.
    Â»Ja, er hat ein gutes Herz, sagen die Leute. Ich andererseits habe nicht diesen Ruf.« Es klang spöttisch, doch sie glaubte auch Neid herauszuhören. Ihr Verdacht wurde bestätigt, als er fortfuhr: »Mein Neffe ist sehr populär, nicht wahr? Berichte aus jeder Ecke des Mittleren Landes loben ihn.«
    Â»Das ist wahr. Die Menschen lieben ihn.«
    Sie sah, wie er unter der Peitsche seiner Eifersucht zusammenzuckte.
    Â»Mehr als seinen Vater?«
    Â»Lord Shigemori ist ebenfalls sehr populär.«
    Masahiro lachte. »Es würde mich überraschen, wenn das wahr wäre.« Seine oberen Zähne standen leicht vor und ließen sein Kinn weich aussehen. »Wo ist Shigeru jetzt?«
    Â»Lord Otori weiß es sicher: Er ist in Chigawa.«
    Â»Hören Sie von ihm?«
    Â»Er schreibt gelegentlich einen Brief.«
    Â»Und wenn er hier ist – und ich muss Ihnen sagen, das Haus ist wunderschön: elegant, bequem; ich gratuliere Ihnen dazu –, erzählt er Ihnen dann alles?«
    Sie hob leicht die Schultern und schaute weg.
    Â»Natürlich tut er das«, sagte Masahiro. »Sie sind eine erfahrene Frau, und mein Neffe ist bei all seinen bewundernswerten Vorzügen noch sehr jung.«
    Er beugte sich vor. »Lassen Sie uns offen miteinander verhandeln, Akane. Sie wollen etwas von mir und ich will etwas von Ihnen.«
    Da schaute sie ihn rasch an und erlaubte sich einen spöttischen Ausdruck, um ihre Bestürzung zu verbergen.
    Â»Ich schlage nicht vor, dass wir miteinander schlafen.Das ist zweifellos, was ich will, aber selbst ich gebe zu, es wäre taktlos. Und ich bin sicher, dass diese Forderung ein zu hoher Preis wäre für das Leben der Kinder Ihres alten Liebhabers.«
    Sie schaute ihn weiter an und versuchte nicht länger, ihre Abneigung und Verachtung zu verbergen. »Aber ich wüsste gern, was Shigeru vorhat. Dabei können Sie mir bestimmt helfen.«
    Â»Sie bitten mich, Lord Shigeru zu bespitzeln?«
    Â»Bespitzeln ist ein ziemlich grobes

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