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Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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erschreckt hatte und aß deshalb weiter.
    „Iss auf, meine Süße, denn wir gehen aus. Ich erwarte dich in fünf Minuten im Foyer.“
    Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung, aber er hatte den Speisesaal bereits verlassen. Was zum Teufel hatte er nur vor?
     

9
     
    In einen langen schwarzen Umhang gehüllt wartete Dante auf Viola, ihren Umhang über seinen Arm geschlungen. Er musste raus aus dem Haus. Wenn er weiterhin unter den wachsamen Augen seines Bruders und seiner Schwägerin verblieb, würde er nie dazu kommen, Viola zu küssen und ihre Ausbildung in den fleischlichen Künsten zu beginnen.
    Es war Zeit, sie an das zu erinnern, was sie in der Nacht zuvor getan hatten – nicht den Teil, wo er ohne viel Vorbereitung in sie eingedrungen war, sondern als er sie geküsst hatte. Wenn er sich nicht irrte, hatte ihr das Küssen gut gefallen.
    Er nahm ihren Duft wahr, noch bevor sie aus dem Speisesaal trat. Ebenso wie ihr Blut fremdartig geschmeckt hatte, als er es von ihrer Stirn geleckt hatte, roch auch ihr Duft fremdartig. Und dieser fremdartige Geruch erweckte den Beschützerinstinkt in ihm. Er verstand das seltsame Gefühl nicht. Schließlich war er ein selbst ernannter Schurke, dessen einzige Interessen in Unzucht lagen, sowie darin, Unmengen von Blut zu konsumieren, bis er die gleiche Art von Hochgefühl verspürte, die bei einem Menschen durch Drogen hervorgerufen wurde.
    Beim Anblick von Viola, die soeben entschlossen ins Foyer fegte, wuchs sein Beschützerinstinkt ihr gegenüber noch mehr. Die Aura um sie herum schien verwundbar und war ein krasser Gegensatz zu der scharfen Zunge, die sie mit Leichtigkeit gegen ihn benutzte. Nicht, dass ihm das etwas ausmachte. Er würde sich dieser Zunge jeden Tag stellen – und jede Nacht.
    Dante räusperte sich und schob seine Gedanken zurück in die dunklen Tiefen seines ausschweifenden Geistes. „Da bist du ja.“
    „Wohin gehen wir?“, fragte sie abschätzend.
    Er machte einen Schritt auf sie zu und legte den Umhang um ihre Schultern, dann schnürte er die Schleife an ihrem Hals. Er senkte seinen Kopf, um ihr ins Ohr zu flüstern: „Auf Entdeckungsreise.“
    Bevor sie protestieren konnte, führte er sie hinaus in die Nacht. Minuten zuvor hatte er eine Gondel und einen Gondoliere gemietet, der ihm eine reibungslose Fahrt durch die Kanäle zugesichert hatte sowie auch, diskret seine Augen abzuwenden, wenn dies notwendig wurde.
    Dante half Viola in die Gondel und zwängte sich neben sie auf die komfortable Sitzbank mit der hohen Rückenlehne. Viola war zierlich, doch seine massiven Proportionen sorgten dafür, dass kein Zentimeter Platz zwischen ihnen auf der Bank verblieb.
    Als der Gondoliere vom Dock abstieß und durch den Kanal navigierte, machte es sich Dante bequem und legte seinen Arm um Violas Schultern, um sie näher an sich zu drücken.
    „Signore!“, protestierte sie.
    Er senkte seinen Kopf zu ihr. „Bitte nenn mich Dante. Es würde mir nicht gefallen, wenn du ‚Signore‘ schreien würdest, wenn du in meinen Armen kommst. Und nun, genieß die Fahrt!“
    Sie antwortete nicht und er erwartete auch keine Antwort. Im Moment wollte er nur, dass sie den Ausflug genoss. Da sie zugegeben hatte, in einem Hotel untergebracht zu sein, wusste er, dass sie ursprünglich nicht aus Venedig kam. Das hatte ihn auf die Idee gebracht, eine kleine Stadtrundfahrt entlang der malerischen Kanäle zu machen. Selbst in der Nacht wäre sie in der Lage, viele der prächtigen Villen und Paläste, für die die Stadt bekannt war, zu bewundern.
    Während er auf die verschiedenen Villen deutete und ihr kleine Anekdoten über die Bewohner erzählte, fühlte er, wie sie sich langsam neben ihm entspannte. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte er, wie sie die vielen eindrucksvollen Häuser mit Ehrfurcht betrachtete. Ihr Mund stand in offensichtlicher Bewunderung offen. Die Villen wurden durch massive Kronleuchter beleuchtet, sodass Dante und Viola die Pracht im Inneren bestaunen konnten.
    „Wunderschön“, flüsterte sie.
    Dante war mit sich zufrieden. Viola schien die Gondelfahrt zu genießen. Es war Teil seines Plans, ihr zu zeigen, dass das Leben lebenswert war, dass es Schönheit und Aufregung um sie herum gab.
    Als sie plötzlich neben ihm zu zittern begann, zog er sie näher. „Kalt?“
    Sie nickte und er griff nach ihren gefalteten Händen. Sie waren eiskalt. Er wollte sich selbst schelten. Nur weil er die Kälte nicht so sehr verspürte wie ein Sterblicher, bedeutete das

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