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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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dem Languren den Rücken zugewandt, und was Rudra jetzt sah, war, wie Tantara den Schwanz um Maras Hals schlang.
    » Hab dich!«, rief Tantara, beachtete Rudra nicht und zog den Schwanz zur Schlinge zusammen. Das junge Langurenweibchen wollte keinen Eindringling dulden und hoffte, das Kätzchen würde vor Angst davonrennen. Doch zu Tantaras Überraschung ging der Schwanz einfach durch das Kätzchen hindurch– durch dessen Schultern. Mara hatte anscheinend überhaupt nichts bemerkt.
    » Wer ist Tantara?«, fragte Mara.
    » Was ist das für ein Tier?«, fragte Tantara, die versuchte, dem Kätzchen mit dem Schwanz auf den Kopf zu hauen, und es sehr verwirrend fand, als er einfach auf den Boden schlug.
    » Tantara, ich habe gesagt, hör auf!«, sagte Rudra, fletschte die kleinen Fangzähne und knurrte. » Das ist meine Freundin Nurmara. Sie ist ein Kätzchen und sie hat mich vor Kurzem mal besucht. Nurmara, das ist Tantara. Sie ist meine beste Freundin hier im Zoo.«
    Mara drehte sich um und schaute überrascht zu, wie Tantara gerade auf ihren orangefarbenen Schwanz hauen wollte. Sie schnatterte vor sich hin, als ihre Pfote durch Maras Schwanz ging, und sie klang dabei ganz und gar nicht glücklich.
    » Könntest du bitte damit aufhören?«, sagte Mara höflich. » Deine Pfoten spürte ich nicht, aber meine Schnurrhaare fangen an zu zittern, wenn du das machst.« Sie betrachtete Tantara genau und blinzelte. » Wie hübsch du bist und wie schön silbrig dein Fell glänzt!«, sagte sie. » Und wie schön lang dein Schwanz ist! Und am Ende hast du so eine schöne Quaste! Mein Schwanz ist so kurz, und ich wünschte, er würde noch wachsen, aber das tut er nicht. Und deine Pfoten sind so perfekt! Ich habe noch nie einen Languren kennengelernt, aber ich schätze mal, du siehst Katzen hier dauernd. Nenn mich doch Mara. So heiße ich richtig.«
    Tantara kratzte sich den Kopf und war ziemlich benommen. Sie starrte das Kätzchen an and begriff, dass Mara nicht nur offensichtlich unstofflich war, sondern zusätzlich ein paar Fuß über dem Boden schwebte. Die Langurin wusste nicht, was sie davon halten sollte. Maras Schmeicheleien dagegen gefielen ihr sehr gut. Sie warf sich in die Brust und ließ den Schwanz kreisen.
    » Der Schwanz ist wirklich schön, nicht wahr?«, fragte sie.
    Rudra stieß ein langes Tigerseufzen aus. » Na, bestens«, sagte er erschöpft. » Jetzt haben wir das Theater.«
    Tantara ignorierte ihn und war glücklich, neues Publikum zu haben. » Ich habe versucht, Rudra Ballett beizubringen«, sagte sie, » aber er ist so unsportlich. Er behauptet, ihr Katzen könnt euren Schwanz nicht richtig einsetzen.«
    Mara betrachtete Tantara voller Bewunderung. » Aber wie macht man es denn richtig mit dem Schwanz?«, fragte sie. » Ich benutzte meinen ständig, um das Gleichgewicht zu halten oder um mich beim Schlafen darin einzurollen oder um zu lauschen, woher der Wind weht und wer in meine Richtung kommt.«
    » Oho!«, sagte Tantara. » Aber kannst du dies?« Sie hakte den Schwanz an einen Ast und schaukelte kopfüber daran. » Siehst du?«, rief sie. » Schau, Mara, ohne Hände!«
    Rudra rollte die Augen. » Jetzt hört sie nicht mehr auf«, sagte er zu Mara.
    » Aber es ist doch schön, ihr zuzuschauen!«
    Die Langurin schwang sich von Ast zu Ast. Sie drehte dabei verrückte Loopings, kletterte bis hinauf zu den Baumwipfeln und schwang sich von einem Baum zum anderen, ehe sie ihren Schwanz einsetzte, um sich am dicken Stamm eines Baums abzuseilen. Sie sauste in Höchstgeschwindigkeit durch das Gehege, schlug ein Rad und benutzte ihren prächtigen silbergrauen Schwanz als Bremse.
    » Wahnsinn!«, entfuhr es Mara.
    » Danke, danke«, sagte Tantara und bürstete sich in aller Bescheidenheit ab. » An dem Rad habe ich schon eine Weile gearbeitet. Es ist nicht so leicht, weißt du. Jeder alte Affe kann sich von Baum zu Baum schwingen, aber ein Rad schlagen, das schafft nur ein Langur.«
    Ehe Rudra noch murren konnte, sah Mara ihre beiden neuen Freunde an und sagte: » Glaubt ihr, wir könnten mal Verstecken spielen? Du bist so schnell am Boden, Tantara ist so schnell in den Ästen und ich bin so schnell dazwischen. Vielleicht wäre das ja lustig.«
    Die Zoowärter, die am Tigergehege vorbeikamen, waren überrascht, als sie sahen, dass ein Langur und ein Tigerjunges so ein kompliziertes Spiel spielten. Es machte fast den Eindruck, als hätten sie einen dritten Spielgefährten, aber natürlich war da nirgendwo ein Tier zu

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