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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schaute an ihr vorbei. »Jetzt bist du aber wirklich übergeschnappt.«
    »Ich bin nicht verrückt«, sagte sie. »Vergiß nicht, ich war auch mit dir im Bett. Und da spürt man das.«
    Die weiße Lampe strahlte auf die Blaupause, die auf dem Schreibtisch lag. Angelo starrte sie an. Platz, das Problem war immer der Platzmangel. Diesmal war es der Kofferraum, der wegen des für die Turbine notwendigen übergroßen Auspuffrohrs nicht einmal halb so groß war wie der normale Kofferraum eines amerikanischen Durchschnittswagens. Weil auch der Reservereifen darin untergebracht werden mußte, blieb praktisch kein Platz für das Gepäck. Suchend schob er die Schablone über den Plan. Wenn es nur möglich gewesen wäre, den Platz aus dem Motorraum zu nehmen und in den Kofferraum zu verlegen, dann hätte er das Problem schon lösen können. Trotz aller Schwierigkeiten gab es wegen der geringeren Masse des Turbinenmotors noch freien Raum unter der Haube. Er nahm die Schablone für den Reifen zur Hand und betrachtete sie. Schade, daß man ihn nicht wie früher seitlich am Wagen anbringen konnte. Das hätte das Problem gelöst. Er erinnerte sich an den 29er Olds Viking seines Vaters und den 31er Duesenberg seines Großvaters. Die seitlich angebrachten Räder hatten auch ihren Vorzug, sie gaben dem Auto einen sportlichen Anstrich. Man hatte sie nicht nur wegen des Designs, sondern auch aus Ersparnisgründen aufgegeben. Ein Reserverad kostet weniger als zwei. Er legte die Schablone auf die Zeichnung und schob sie am Seitenriß entlang, bis sie neben dem rechten vorderen Kotflügel unter der Haube lag. Er starrte darauf. Der verfügbare Raum genügte, um es dort anzubringen. Aber damit tauchte ein anderes Problem auf. Die
    durchschnittliche Hitze in der Turbine betrug bei Normalbetrieb 800 Grad Celsius. Es gab keine Reifen, die diese Temperatur auf die Dauer aushielten. Also wären eine Wärmeisolierung, ein Luftabzug und vielleicht eine zusätzliche Kühlung erforderlich. Er machte sich einige Notizen. Die Konstruktions- und Designabteilung sollte sich damit befassen und die praktische Anwendbarkeit sowie die Kosten beurteilen.
    Das Telefon klingelte. »Hallo.«
    Die vertraute britische Stimme klang an sein Ohr. »Angelo?«
    »Ja, Bobbie?«
    »Was treibst du im Augenblick?«
    »Ich arbeite.«
    »Hättest du Lust auf einen Drink?«
    »Wo bist du?« fragte er überrascht. »Ich habe gedacht, du bist mit den anderen auf das Testgelände gefahren.«
    »Mir war heute nicht danach«, sagte sie.
    »Ist mit dir etwas? Du sprichst so eigenartig.«
    »Nein.« Es klang unentschlossen. »Ich weiß nicht. Jedenfalls ist es nicht wichtig. Entschuldige die Störung.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, sie hatte eingehängt. Er starrte auf den Apparat und überlegte, ob er sie zurückrufen solle. Aber er unterließ es lieber und stand auf, um sich statt dessen einen Drink zu machen. Er ging zum Schreibtisch zurück, das Eis klirrte in seinem Glas, da läutete das Telefon nochmals. Er meldete sich. »Ja, Bob.«
    Die Stimme Rourkes unterbrach ihn. »Ich habe den Namen des Mannes, Angelo: Mark Simpson. Er gehört zur sogenannten IASO, zur Independent Automobil Safety Organization. Wissen Sie etwas darüber?«
    »Die Gesellschaft kenne ich nicht«, antwortete Angelo. »Aber von dem Mann habe ich gehört.« Es klingelte an der Tür. »Einen Augenblick, ich muß aufmachen.«
    Er stellte das Telefon hin und ging zur Tür. Es läutete wieder. Er öffnete, Bobbie stand draußen.
    Sie sah ihn an. »Störe ich dich?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Bitte komm rein, ich telefoniere gerade. Nimm dir einen Drink.«
    »Tony«, sagte er dann ins Telefon, »der Kerl ist ein Gauner. Er spielt sich als zweiter Ralph Nader auf, aber das ist der reinste Unsinn. Er gibt ein wöchentliches Informationsblatt heraus, das angeblich interne Neuigkeiten über neue Autos enthält. In Detroit wurde erzählt, daß er Geld nimmt, aber keiner weiß anscheinend, von wem.«
    »Warum sollte er es auf uns abgesehen haben?«
    »Klug gefragt. Soweit mir bekannt ist, war er niemals hier bei uns. Es muß irgend jemand von drüben hinter ihm stehen.«
    »Nun, ich habe alles getan, was in meiner Macht steht«, sagte Tony. »In Detroit sind Sie zu Hause.«
    »Ich kümmere mich darum. Danke für die Information.« Er legte den Hörer auf. Bobbie stand immer noch an der Tür. »Nun bist du so weit gegangen«, meinte er, »da kannst du auch ganz hereinkommen.«
    Sie ging auf ihn zu,

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