Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
Männern, die sich bloß ein
    Gratisfrühstück holen wollen. Ganz gleich, ob wir nun Arbeiter brauchen oder nicht.«
    Loren starrte ihn einen Augenblick sprachlos an. »Wer hat diese Vorschrift erlassen?«
    »Das Büro des Präsidenten, wurde mir gesagt«, antwortete der Wächter. Er hütete sich, Junior beim Namen zu nennen.
    »Aha.« Loren lehnte sich wieder in seinen Sitz zurück. »Fahren Sie weiter«, sagte er. Der Chauffeur fuhr den Wagen hinter das Verwaltungsgebäude zu dem Parkplatz neben Lorens Privateingang. Loren stieg aus, ohne erst abzuwarten, bis ihm die Tür geöffnet wurde. Weil der kleine Fahrstuhl besetzt war, ging er zu Fuß ins zweite Stockwerk und dann durch den langen Korridor. Er stieß die Tür auf und eilte an den erschrockenen Sekretärinnen vorbei in Juniors Büro.
    Junior legte soeben den Telefonhörer auf. Seine Stimme klang aufgeregt: »Ich habe gerade mit Washington gesprochen. Angeblich soll der Präsident im Begriff stehen, einen sofortigen Bankfeiertag anzuordnen!«
    Loren starrte ihn an. »Hast du gefrühstückt?«
    »Hast du nicht gehört?« fragte Junior verblüfft. »Der Präsident will die Banken schließen! Weißt du, was das heißt?«
    »Hast du gefrühstückt?« wiederholte Loren.
    »Natürlich hab’ ich gefrühstückt«, antwortete Junior ärgerlich. »Was hat das mit dem zu tun, was ich dir erzählt habe? Wenn er die Banken schließt, stehen wir am Rand der Anarchie, morgen kann eine Revolution ausbrechen, und die Kommunisten ergreifen die Macht im Land.«
    »Blödsinn!« platzte Loren los. »Komm hierher ans Fenster!«
    Junior stand auf und ging hin. Loren zeigte auf die Menschenmenge hinter dem Tor. »Siehst du sie?«
    Junior nickte.
    »Hast du eine Vorschrift erlassen, daß die Kantine ihnen kein
    Frühstück geben darf?«
    »Nein. Das muß Warrens Büro gewesen sein.«
    »Wenn es aus Joe Warrens Büro kommt, dann heißt das, daß du es genehmigt hast. Er ist dein Mann.«
    »Vater«, sagte Junior beschwichtigend. »Wie oft muß ich dir sagen, daß Joe nichts mehr am Herzen liegt als unsere Interessen? Wenn er nicht wäre, würden sich diese Entführer vielleicht mit ihren dreckigen Pfoten an Anne und Loren III vergreifen. Und du mußt zugeben, daß es mit den Arbeitskräften keine Probleme mehr gibt, seit er die Sache in die Hand genommen hat.
    Ja, ich habe die Vorschrift genehmigt, aber wir sind nicht die einzigen, bei denen sie besteht. Die Hälfte der Unternehmen in Detroit hat sie eingeführt. Bennett drüben bei Ford sagt, wenn wir die Dinge nicht fest in der Hand behalten, dann werden die anderen sie übernehmen.«
    »Wer wird sie übernehmen?« fragte Loren sarkastisch. »Und wieso sollte Bennett SQ ein Fachmann sein? Er ist nichts als ein ehemaliger Matrose.«
    »Joe sagt, Bennett ist Nummer eins bei Ford. Mr. Ford vertraut ihm bedingungslos und behält Edsel nur als Schaufensterdekoration.«
    »Dann ist der Alte senil geworden. Edsel hat mehr Verstand als alle andern miteinander. Ich will, daß diese Männer Kaffee und Kuchen bekommen!«
    »Nein, Vater«, sagte Junior halsstarrig. »Tut mir leid, aber diesmal muß ich dir widersprechen. Glaub mir, ich weiß, was ich tue.«
    »Du dummer kleiner Scheißer!« Loren starrte ihn an. »Wenn du Präsident dieser Gesellschaft bleiben willst, dann rufst du Warren, diesen Schwanz, hierher und siehst zu, daß diese Männer Kaffee und Kuchen bekommen.«
    »Nein, Vater«, sagte Junior mit blassem Gesicht.
    Lorens Stimme wurde hart und kalt. »Dann erwarte ich innerhalb von zehn Minuten deine Rücktrittserklärung auf meinem Schreibtisch!« Er machte kehrt und wollte das Büro verlassen.
    »Vater!« Der Ton von Juniors Stimme veranlaßte ihn, sich umzudrehen. »Ich werde dir keine Rücktrittserklärung geben.«
    »Dann bist du entlassen!« schnauzte Loren ihn an.
    »Auch das kannst du nicht tun, Vater.« In Juniors Stimme klang eine Spur von bitterem Triumph mit. »Du hast gleichzeitig mit deiner Unterschrift für die Bankkredite deine Stimmrechtsaktien in einem Treuhänderfonds bei ihnen hinterlegt, der sie stimmberechtigt macht, bis die Kredite zurückgezahlt sind. Und die Bank ist mit meiner Führung des Unternehmens sehr zufrieden.«
    Loren starrte ihn sprachlos an.
    »Wenn du nicht dreißig Millionen Dollar in bar hast, um ihre Kredite zurückzuzahlen, Vater, mußt du dich wohl an den Gedanken gewöhnen, daß ich der Chef dieses Unternehmens bin.«
    Loren schwieg noch immer.
    »Sollte dir diese Vorstellung nicht

Weitere Kostenlose Bücher