Der Clan
hat uns zu schaffen gemacht. Aber nachdem wir ihnen gezeigt haben, daß Chrysler seit dem Jahre 63 Turbinenwagen auf der Straße ausprobiert und Ford und GM sie in Lastwagen herausbringen, wurde sie aufgehoben. Angelo glaubt noch immer, daß jemand versucht, uns Prügel in den Weg zu werfen.«
Loren lächelte. »Das klingt mir nicht plausibel. Die anderen Unternehmen wissen, daß wir ihnen einen Gefallen erweisen, wenn wir uns auf eine so gefährliche Sache einlassen. Sie selbst riskieren keinen Pfennig von ihrem Geld, und während wir das tun, kümmern sie sich um ihr Geschäft und scheffeln Geld wie gewöhnlich.«
»Sie müssen aber zugeben, daß es aussieht, als wäre es mehr als nur Zufall: Die Verhandlung und gleich darauf auch noch die gerichtliche Verfügung.«
»Wahrscheinlich gibt es dort irgendeinen Scharfmacher, der sich einen Namen machen will«, sagte Weyman.
»Warum ist er dann noch nicht aufgetaucht?« fragte Rourke. »Ich bin jetzt seit zehn Jahren dort drüben und habe eine Menge Freunde, aber keiner scheint zu wissen, wer da dahinterstecken könnte.«
»Sprechen Sie später mit Angelo?« fragte Loren.
»Ja.«
»Würden Sie ihn bitten, mir für nächsten Freitag bis zum Dienstag ein Appartement und zwei zusätzliche Schlafzimmer zu reservieren. Ich komme mit meiner Tochter und meiner zukünftigen Frau hinüber.«
Rourke schaute ihn neugierig an. Er wollte schon erwähnen, daß er Lady Ayres persönlich kannte. Aber dann hielt er lieber den Mund. »Ich werde es ihm ausrichten«, sagte er. »Wenn Sie aber in der Nähe des Testgeländes wohnen wollen, mache ich Sie darauf aufmerksam, daß es meines Wissens im Starlight Motel keine Appartements gibt.«
»Dann begnügen wir uns eben mit drei großen Zimmern«, sagte Loren.
»Ich kümmere mich darum.« Rourke stand auf und streckte die Hand aus. »Danke für die Zeit, die Sie mir gewidmet haben, Mr. Hardeman.«
Loren drückte sie. »Nichts zu danken. Es mag manchmal nicht so aussehen, aber eines sollten Sie nicht vergessen: Wir gehören alle zum selben Team.«
Rourke begegnete seinem Blick. »Das habe ich keinen Augenblick bezweifelt, Mr. Hardeman.« Zu Weyman gewandt, sagte er: »Wenn Sie mich brauchen, Dan, ich gehe hinüber ins Kalkulationsbüro.«
»In Ordnung.« Dan setzte sich wieder und sprach erst, als die Tür sich hinter Rourke geschlossen hatte. »Was halten Sie davon, Loren?«
»Ich glaube, Angelo hat sich da einen Treffer geangelt. Rourke ist erstklassig.«
»Glauben Sie, die kommen dahinter, wer ihnen die Schwierigkeiten drüben eingebrockt hat?«
Loren sah ihn ruhig an. »Das hängt ganz davon ab, wie geschickt Ihr Mann seine Spuren verwischt hat.«
»Angeblich ist er sehr tüchtig. Bei dem Geld, das er uns gekostet hat, sollte man das auch erwarten!«
»Dann machen Sie sich keine weiteren Sorgen.« Loren stand auf. »Wir können wohl jetzt nichts mehr unternehmen, um die Sache aufzuhalten. Wir müssen einfach zusehen, wie die Betsy uns auf den fröhlichen Weg zum Bankrott mitreißt.«
»Noch sind Sie Präsident der Gesellschaft«, sagte Dan. »Etwas können Sie noch tun, wenn Sie wollen.«
Lorens Stimme wurde eisig, sie klang einen Augenblick wie die seines Großvaters: »Lassen Sie das!«
Weyman sagte mit einer entsprechenden Handbewegung: »Wie Sie meinen, Sie sind der Boß. Aber vergessen Sie eines nicht: Die Zeit wird knapp. In weniger als sechzig Tagen müssen wir entscheiden, ob wir das Sundancer-Werk Angelo übertragen wollen oder nicht.«
Loren starrte ihn an. »Bringen Sie die Dinge nicht ein wenig durcheinander, Dan? Die Frage ist nicht, ob wir das Sundancer-Werk Angelo übertragen, sondern ob wir die Produktion des Sundancer einstellen und die Betsy bauen.«
»Das kommt auf das gleiche heraus«, sagte Weyman ruhig. »Aber ich kann Ihnen offensichtlich nicht beibringen, daß für die Industrie und das Publikum der Mann, der den Wagen baut, das Unternehmen auch leitet.« Er stand auf und ging zur Tür. Dort blieb er stehen und sah nochmals zu Loren zurück. »Aber der Mann, den sie für die Verluste verantwortlich machen werden, wird der Präsident des Unternehmens sein. Und das sind Sie.«
Das Innere der riesigen hangarartigen Werkstätte summte vor Geschäftigkeit. Mechaniker in weißen Overalls mit der roten Schrift BETHLEHEM MOTORS auf dem Rücken schwärmten wie Bienen um die verschiedenen Wagen, die alle über Abschmiergruben standen. Die Karosserien waren auf Hebewinden hochgezogen, so daß Motor und
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