Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
geheimnisvollen Streifen gelandet, der aus hohen, schwankenden Gräsern bestand; wie ein Strich zog er sich hin bis zum Horizont, als habe jemand …
    „Die Fremden, die wir vernichteten!“ stieß Lariel plötzlich hervor. „Sie müssen den Samen gebracht und gestreut haben. Vielleicht vom Schiff aus, ohne überhaupt zu landen. Sie haben die gleiche Aufgabe wie wir, nur schaffen sie eine Vegetation.“
    „Wir hätten doch eine Verständigung suchen sollen, aber mir blieb keine andere Wahl. Sie hätten uns vernichtet.“
    „Ist die Luft auch hier unten gut?“ frage Ladam ängstlich. Seine Hoffnung, die Atmosphäre bestünde aus reinem Gift, war praktisch seine letzte Auf Schubmöglichkeit.
    Die Atmosphäre war sauber, rein und gesund.
    Sie verließen das Schiff und standen bald auf der steinigen, rauhen Oberfläche des vierten Planeten dieses Sonnensystems. Der Kommandant sah sich forschend um und nickte dann zufrieden.
    „Diese Welt ist geeignet, unser Leben zu tragen. In vielen Millionen von Jahren werden von hier Sternenschiffe starten, um ihren Weg durch die unendliche Weite zu suchen. Und vielleicht findet auch mal eins davon seinen Weg nach Eldos. Dann bist du endlich heimgekehrt, Ladam.“
    Der junge Mann gab keine Antwort. Er starrte hinauf in den Himmel und suchte die Sonne. Sie war grell weiß und strahlte eine ungewöhnliche Hitze aus. Der Himmel war blau. Fast wie auf Eldos! durchzuckte es Ladam, aber er verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Dies war nicht Eldos, sondern eine fremde, feindliche Welt. Dann wandte er sich an den Kommandanten.
    „Wie kommt es, daß dieser Planet schon erkaltet ist? Erst bei unserer Abreise von Eldos entstanden durch die Begegnung zweier Sterne all diese Welten. Sie waren nichts als Gas wölken. Und nun sind sie fest und hart.“
    „Die Zeit hat dir einen Streich gespielt, Ladam. Ich sagte dir schon einmal: Als wir das Ereignis wahrnehmen konnten, waren bereits Millionen von Jahren vergangen, denn das Licht schleicht durch den Raum. Es benötigte Millionen von Jahren für die Reise, die wir in so kurzen Monaten bewältigten. Aber trotzdem – auch diese wenigen Monate waren für diese Welt wieder mal Millionen von Jahren. Aber das wirst du nicht verstehen können.“
    „Nein, das verstehe ich auch nicht“, gab Ladam ärgerlich zu. „Und ich werde es nie verstehen. Also gut, diese Welt ist damit schon älter, als es den Anschein hat. Sie trägt eine schwache Vegetation. Wer hat diese Vegetation geschaffen? Sie kann nicht von selbst dasein.“
    „Wir wissen es nicht“, gab Lariel zu und betrachtete den breiten Grasstreifen. Man mußte den Samen aus einem tief fliegenden Raumschiff abgestreut haben. Das Gras würde wachsen, sich vermehren und schließlich den ganzen Planeten bedecken. Neue Arten würden entstehen, Mutationen sich fortpflanzen und wieder neue Gattungen ins Leben rufen. In einigen Tausend Jahren – oder erst in zehntausend – wäre der ganze Planet mit einer dichten Decke wild wuchernder Pflanzen bedeckt.
    Er schüttelte langsam den Kopf und sah den Kommandanten an.
    „Wir werden es mit der dritten Welt versuchen.“
    „Warum?“ wunderte sich dieser. „Ist es hier nicht günstig?“
    „Mich stört die Tatsache, daß bereits andere vor uns hier waren.“
    „Vielleicht waren sie auch dort.“
    „Wir müssen es versuchen. Wenn keine andere Möglichkeit bestehen würde …“
    Der vierte Planet fiel unter ihnen weg, und der blaue Himmel wurde wieder schwarz. Mit steigender Geschwindigkeit raste das Schiff hinein in den Raum, jenem Planeten entgegen, der einsam und stetig seine Bahn um die grelle Sonne zog. Sie holten ihn ein und näherten sich ihm mit aller Vorsicht, denn die Gravitation war wesentlich stärker als die des vierten Planeten.
    Den Augen der drei Männer bot sich ein seltsames Schauspiel.
    Gewaltige Ozeane bedeckten den größten Teil der Oberfläche, und genauso gewaltige Kontinente lagen wie Rieseninseln mitten in dieser Wasser wüste. Und diese Kontinente waren über und über mit einem grünen Pflanzenteppich bedeckt.
    Wieder einmal war man ihnen zuvorgekommen.
    Lariel sah besorgt auf Ladam. Dann sagte er zu dem Kommandanten:
    „Landen!“
     
3
     
    Laue, würzige Luft strömte in die Lungen der drei Männer, die als erste diese Welt betraten. Sie bestaunten mit aufgerissenen Augen die riesig hohen Pflanzen und die mehr als mannshohen Gräser. Ganze Wälder dieser Pflanzen erstreckten sich vor ihnen, zogen sich hin bis zum

Weitere Kostenlose Bücher