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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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eine Platte. Sie hatte eine Dicke von fast 15 Zentimetern und war trotzdem unheimlich leicht. Mu wog die Platte nachdenklich in den Händen hin und her und betrachtete sie skeptisch.
    „Unbekannte Legierung, vielleicht sogar ein unbekanntes Element. Sehr hart und widerstandsfähig, aber geringes spezifisches Gewicht. Ausdehnungsvermögen kann ich so nicht feststellen. Jedenfalls ein idealer Baustoff für Raumschiffhüllen. Eine Schande, daß er von so kriegerischen Lebewesen entdeckt und gefunden wurde.“
    Er warf das Stück Metall achtlos in den Sand.
    „Suchen wir weiter. Was ich finden möchte, ist ein Hinweis auf die äußere Gestalt unseres Erbfeindes, wenn ich so sagen darf. Ich möchte wissen, mit wem wir es zu tun haben. Ob mit Verwandten des Menschen oder ob mit einer völlig fremden Rasse. Davon hängt eventuell unsere ganze fragwürdige Zukunft ab.“
    Sie teilten sich. Während Toltekl und Lok den Strand rings um die Insel absuchten, kletterten Mu und Ladam in die Felsen hinauf. Und hier oben, mehr als fünfzig Meter über der Meeresoberfläche, entdeckten sie den ersten Hinweis.
    Das schräg abstürzende Raumschiff mußte gegen den Felsen geprallt und auseinander geborsten sein. Die Teile waren ins Meer oder auf den Strand gefallen, ein anderer Teil durch den noch vorhandenen Schwung auf das kleine Plateau, das gleichzeitig den Gipfel des Inselgebirges darstellte. Und auf diesem Plateau lag …
    „Ein Tier!“ schrie Ladam entsetzt. „Eine Riesenechse! Ein junger Saurier! Wie mag er nach hier kommen? Er kann doch nicht fliegen!“
    „Das kann er nicht, zumindest nicht ohne Hilfsmittel!“ gab Mu zurück und blieb vor den halbverbrannten Teilen des auseinandergerissenen Untieres stehen. Es mochte gut fünf Meter lang sein, hatte einen schuppigen Hornpanzer und besaß vier Gliedmaßen. Die tückischen Augen schienen die beiden Männer wütend anzublinzeln, aber trotzdem gab es keine Zweifel: Das Tier war tot. Zerrissen und verbrannt. Es mußte sich hier befunden haben, als das Raumschiff abstürzte.
    Als Ladam diesen Gedanken äußerte, erntete er ein feines Lächeln von Mu, der sich seine eigenen Gedanken machte.
    „Diese Echse war im Raumschiff, mein Freund. Du stehst vor dem unerbittlichen Todfeind unserer Rasse. Und jetzt weißt du wohl auch, wer so ein großes Interesse daran hat, den Menschen auf dieser Welt zu vertilgen und auszurotten. Und vielleicht weißt du nun auch, wer diese Welt mit so gräßlichen Ungeheuern bevölkerte. Sie müssen sie in jugendlichem Alter nach hier transportiert haben.“
    Ladam hatte atemlos zugehört, jetzt aber brach er in ein lautes Gelächter aus.
    „Verzeih mir, Mu, wenn ich dir nicht glaube. Aber wie sollten diese unbeholfenen Tiere intelligent sein? Wie sollten sie so herrliche, schnelle Raumschiffe bauen können? Wie können sie das mit ihren Krallenfüßen, selbst wenn sie intelligent wären? Unmöglich!“
    „Du mußt dich an den Gedanken gewöhnen, daß der Weltraum nicht nur von Menschen bevölkert wird. Es gibt viele raumfahrende Rassen auf den vielen Millionen Planeten. Aber der Welten sind so viele, daß ein Besuch eine Chance von 1:1000000 bedeutet. Das Geheimnis der Zeit Verschiebung kommt hinzu. Selbst wenn ich zu meinem Heimatstern zurückkehrte und gleich wieder zurückkäme und nur wenige Wochen vergingen, so würde ich diese Welt nicht mehr wiedererkennen, denn es wären Jahrmillionen vergangen. Doch das sind Dinge, die wir zwar wissen, aber nicht verstehen. Es ist eine der weisesten Einrichtungen der Natur, die Fahrten durch die Weiten des Raumes vorgesehen hatte. Man mag sagen, daß die Zeit gegen uns ist, aber in Wirklichkeit ist sie unser Freund. Sie ist nur gegen die, die auf einer Welt zurückbleiben.“
    „Das sind Dinge, von denen ich nichts verstehe, Mu. Ich wollte nur sagen, daß ich es für unmöglich halte, daß ein solches Wesen wie diese Echse hier Raumschiffe oder Waffen herstellen kann.“
    „Du hast recht mit deiner Vermutung, aber diese Echse hat Intelligenz, sogar eine sehr beachtliche Intelligenz. Und sie hat eine Welt erobert, die für Nachkommen eures Geschlechtes ausersehen war. Der Mensch auf jener Welt unterlag der überlegenen Intelligenz dieser Bestie! Und er wurde der Sklave dieses Reptils. Er baute für es die Raumschiffe und die Waffen, der Mensch eroberte den Raum für das Tier.“
    Ladam starrte atemlos auf Mu.
    „Du meinst … aber … das ist doch erst recht unmöglich! Wie könnte sich ein Mensch diesem

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