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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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umklammerten Jeffs Arm wie ein Schraubstock.
    »Die Hotdogs«, sagte er. »Heb sie auf.« Als Jeff zögerte, knurrte Jagger: »Scheiße, Mann, wir könn' sie essen.«
    Jeff warf einen Blick auf die Wiener. Sie schwammen in der Schmutzschicht, die den Boden glitschig machte, und Jeff drehte sich bei der Vorstellung, sie zu essen, der Magen um. Doch dann traf ihn der Hunger wie ein Fausthieb, und er musste zugeben, dass Jagger Recht hatte. Sie waren zwar dreckig, aber sie waren etwas Essbares, und wenn sie ein bisschen Glück hatten, fanden sie irgendwo ein tropfendes Rohr, unter dem sie den schlimmsten Dreck abwaschen konnten. Jagger lehnte sich an die Wand, und Jeff begann die Würstchen einzusammeln, steckte sie in die Taschen seiner Jacke, die fast genauso dreckig war wie die Würstchen.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Jeff, als sie sich dahin auf den Weg machten, woher sie gekommen waren.
    »Fühlt sich an, als ob mein ganzer Kopf brennen tät«, murmelte Jagger. »Wohin gehn wir?«
    »Wasser suchen«, antwortete Jeff grimmig. Ein paar Minuten später waren sie wieder in der Nische, in der sie vorher Unterschlupf gefunden hatten. »Bleib hier«, sagte Jeff, als Jagger sich in dem höhlenartigen Raum hinhockte. »Ich komme so schnell wie möglich zurück.«
    Jaggers Hand umschloss Jeffs Handgelenk, und seine Finger gruben sich Jeff schmerzhaft ins Fleisch. »Nein!«, sagte er, aber es klang mehr nach einer Bitte als nach einem Befehl.
    »Sanft löste Jeff die Finger Jaggers von seinem Arm. »Ich muss Wasser finden«, sagte er. »Wenn ich keins finde, schaffen wir es nie.«
    »Wir schaffen's sowieso nich«, sagte Jagger, und die sonst übliche Aufsässigkeit in seiner Stimme wich einer tiefen Niedergeschlagenheit. »Die Scheißkerle lassen uns niemals nich raus. Was verdammt haben wir ihn' eig'ntlich getan?«
    »Es kommt nicht darauf an, was wir getan oder nicht getan haben«, antwortete Jeff. »Kapierst du's nicht? Es ist nur ein Spiel, Jagger. Das Ganze ist nichts anderes als ein Spiel.«
    Jagger, dem die Haut brannte, wo das kochende Wasser sie getroffen hatte, lehnte sich vorsichtig zurück. »Also, was wer'n wir machen?«
    »Wir werden gewinnen«, sagte Jeff.
    Die Blicke der beiden Männer trafen sich einen Moment, dann wanderten Jaggers Augen mit einer Intensität, die Jeff beinahe fühlte, langsam, an seinem Körper hinunter.
    Es war, als berührten ihn Jaggers Augen, streichelten seine Haut, erkundeten jede Kontur seines Körpers.
    Rasch wandte Jeff sich ab und tauchte in das nun willkommene Dunkel ein, aber noch während er durch den Tunnel ging, fühlte er Jaggers Augen auf sich. Seine Haut kribbelte, ein Schauder schüttelte ihn, und unbewusst ging er schneller, bis die Schwärze ihn vor Jaggers brennendem Blick verbarg.

31. Kapitel
    Mary Converse stieg Ecke Broadway und 109 th aus dem Taxi, überquerte die Straße, lief den Block entlang auf Jeffs Wohnhaus zu und blickte an der rußigen Fassade des Ziegelgebäudes hinauf. Sie hatte das Haus nie gemocht, obwohl Jeff behauptet hatte, es sei perfekt – nahe bei der Columbia und in einer sicheren Umgebung, wenigstens nach den Maßstäben von New York City. Aber die steile Treppe und die engen, schlecht beleuchteten Flure waren ihr nie ganz geheuer gewesen. Sie hatte Jeff immer gebeten, herunterzukommen, sie einzulassen und hinaufzubegleiten.
    Aber jetzt war Jeff nicht mehr da und ...
    Und nichts, sagte sie sich. Du bist aus einem bestimmten Grund hergekommen, also mach weiter! Unbewusst straffte sie die Schultern und stieg die Stufen hinauf, betrat die Vorhalle und drückte auf den Klingelknopf neben Jeffs Namen.
    Endlich, nachdem sie lange gewartet hatte, ging der Summer, Mary stieß die Innentür auf und trat ein. Nichts hatte sich verändert – das Licht war noch immer schwach, der Flur eng, der Teppich abgetreten, und in der Luft hing ein dumpfer Geruch. Sie stieg in den dritten Stock hinauf, ging zum Ende des Flurs und klopfte laut an Jeffs Tür.
    »Wenn Sie denken, Sie ...«, sagte Keith schon, während er die Tür öffnete, verstummte aber abrupt, als er sah, dass es nicht Heather Randall war. Er machte einen Schritt zurück und musterte Mary misstrauisch. »Ich – ich dachte, du bist in der Messe«, begann er.
    Mary schüttelte den Kopf. »Es wird keine Messe geben«, sagte sie. Als Keith unsicher die Brauen runzelte, griff sie nach der Tür. »Darf ich reinkommen?«
    Nach sekundenlangem Zögern nickte Keith, öffnete die Tür weit und trat

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