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Der Club der Gerechten

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Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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beiseite. Als Mary hineinging und Keith im hellen Tageslicht sah, das durch das Fenster fiel, weiteten sich ihre Augen vor Schreck.
    Er war unrasiert, und sein zerzaustes Haar sah aus, als habe er es wenigstens drei Tage lang nicht mehr gewaschen. Dann fielen ihr seine blutunterlaufenen Augen auf und sie glaubte zu verstehen: Er hatte getrunken.
    »Ich weiß, wie ich aussehe«, sagte er. »Und ich weiß, dass du denkst, ich wäre verrückt.«
    Sie erinnerte sich an die Worte der Jungfrau, die sie vernommen hatte.
    Glaube...
    »Vielleicht nicht«, sagte sie. »Oder vielleicht bin ich auch verrückt.«
    Keith runzelte stärker die Stirn, und sie sah das Misstrauen in seinen Augen. »Was ist los, Mary?«, fragte er. »Ist was passiert?«
    »Ich – ich bin nicht sicher«, stotterte sie. »Ich habe gebetet und ...« Sie stockte, senkte den Kopf, als schäme sie sich und berichtete ihm dann alles, was geschehen war, begann mit dem von statischen Geräuschen unterbrochenen und überlagerten Anruf, den sie am Morgen bekommen hatte und schloss mit dem merkwürdigen Erlebnis in der Kathedrale. »Auf einmal konnt ich's nicht mehr«, schloss sie. »Ich konnte mir die Messe für ihn nicht mehr anhören.«
    »Du hast Recht gehabt«, sagte er. Er legte die Hand unter das Kinn seiner Frau und hob ihren Kopf, bis sie ihm in die Augen sehen konnte. »Ich weiß, wo er ist, Mary«, sagte er. »Er ist in den Tunnels. In den Tunnels unter der Stadt.«
    Mary stockte der Atem, aber bevor sie etwas sagen konnte, stürmte Heather Randall durch die Wohnungstür. »Sie sind ...«, fing sie an, sah Mary, sah das aschgrau verfärbte Gesicht der älteren Frau. »Was ist passiert?«, fragte sie. »Was ist los? Warum sind Sie nicht in der ...?«
    »Jeff hat sie angerufen«, erklärte ihr Keith. »Sie konnte ihn kaum hören und konnte zuerst auch kaum glauben, dass er es ist.«
    »Aber er war es«, flüsterte Mary so leise, dass ihre Stimme kaum zu hören war. »Er lebt, Heather. Er lebt noch.«
    Instinktiv umarmte Heather die Mutter Jeffs, aber noch während sie das tat, begegneten sich ihre und Keiths Blicke. »Ich gehe mit Ihnen«, sagte sie. Keith wollte widersprechen, doch sie schüttelte den Kopf, ließ Mary los und trat einen Schritt zurück, als bereite sie sich auf eine Auseinandersetzung vor. »Keine Diskussion, Keith. Entweder geh ich mit Ihnen oder allein.«
    Marys Blicke flogen zwischen Keith und Heather hin und her. Bisher hatte sie die beiden kaum mehr als zwei Worte miteinander wechseln hören, und auch diese Worte hatte man nur mit knapper Not noch als höflich bezeichnen können. »Wohin gehen?«, fragte sie, merkte jetzt erst, wie ihr Mann angezogen war und erinnerte sich, was er über die Tunnels gesagt hatte. Heather bestätigte ihre Vermutung.
    »Wir denken, dass Jeff in den Tunnels unter der Stadt ist«, sagte sie. »Ich weiß, es klingt verrückt, aber wir haben etwas gehört und mit ein paar Leuten gesprochen und ...«
    »Es ist mehr als das, Heather«, sagte Keith.
    Er erzählte ihr von seiner Unterhaltung mit Jinx, und ihr Herz begann zu rasen. »Sind Sie sicher, dass es das Mädchen war, das wir bei Tillie gesehen haben?«
    Keith nickte. »Ganz sicher.« Er schaute auf seine Uhr. »Und ich weiß, wo sie vor zwanzig Minuten war. Wenn ich sie finden kann...«
    Eine merkwürdige Kälte hatte sich in Mary ausgebreitet, als sie dem Gespräch zwischen Heather und Keith zu folgen versuchte, aber im Geist hörte sie immer wieder dieselben Worte: Er ist nicht tot... Jeff...
    Doch dann brachen Keiths und Heathers Worte in ihre Gedanken ein.
    ... Tunnels ... Jäger ... Das Mädchen, das wir bei Tillie gesehenaben...«
    Die Kälte verhärtete sich in ihr, und ein Schwindelgefühl drohte sie zu überwältigen. Nein!, sagte sie sich. Nicht jetzt! Reiß dich zusammen und tu alles, was du kannst, um zu helfen. »Jäger«, begann sie endlich, entschlossen, ihren aufgewühlten Gefühlen nicht nachzugeben. »Was hat sie damit gemeint?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Keith grimmig. »Aber es gibt nur einen einzigen Weg, das herauszufinden – oder Jeff zu finden –, ich muss selbst in die Tunnels gehen.«
    Marys erster Impuls war, ihm zu widersprechen. Es musste einen besseren Weg geben! Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, beherrschte sich jedoch. Hatte sie in den letzten drei Monaten nicht ununterbrochen mit Keith gestritten? Sie nahm sich zusammen und sagte nichts, bis sie sicher war, ihre Gefühle unterdrücken zu können. »Was kann

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