Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
Vom Netzwerk:
Stadtrat ihre Vorschläge unterbreitete – in den sie drei Jahre nach diesem ersten Treffen gewählt worden war. »Ich stelle mir einen Club im Club vor«, hatte sie gesagt. »Einen Club unvoreingenommener Menschen, denen das höhere Wohl dieser Stadt und ihrer Bürger am Herzen liegt.« Was sie vorschlug, war kein Lynchmob. Es war vielmehr ein geordnetes System, das die schlimmsten Elemente der Stadt entlarven und ausmerzen sollte. »Sie alle werden eine faire Chance bekommen«, erklärte sie. »Es wird ein Zeitlimit geben – Statuten, in denen Beschränkungen festgelegt werden, wenn ihr so wollt. Und sollte es einer schaffen, aus dem Labyrinth hinauszufinden, das unter unserer Stadt existiert, dann soll er frei sein. Aber er muss diese Freiheit gewinnen – wir haben zu vielen Leuten zu lange zu viel gegeben. Es ist höchste Zeit, dass sie wieder anfangen, sich ihr Leben zu verdienen.«
    Perry Randall war schon lange der Meinung, dass das Verhätscheln von Kriminellen ein Ende haben musste, dass das bestehende System seinen gefährlichen Kurs aber kaum ändern würde.
    Deshalb war ja der Club der Hundert ursprünglich auch gegründet worden: Damit die Elite der Gesellschaft auf privatem Weg das Erforderliche tun konnte, ohne eine anscheinend unbelehrbare Öffentlichkeit überzeugen zu müssen, dass sie die Kraft aufzubringen hatte, das Richtige zu tun.
    Das war die Geburt des Manhattan Hunt Club.
    Er und Line Cosgrove hatten die ersten Mitglieder selbst ausgewählt, und er konnte sich noch an den Abend erinnern, an dem er, Line, Frisk McGuire und Carey Atkinson zum ersten Mal in die Tunnel gegangen waren, um den Mann zu suchen, der Eve Harris' Tochter ermordet hatte. Eve selbst hatte die Tunnelbewohner organisiert, die »Hüter« geworden waren, und hatte sie für ihre Arbeit überreichlich bezahlt.
    Carey Atkinsons Leute hatten entdeckt, wo der Mörder lebte, und einige von Eves Leuten hatten ihn in die Tunnel gebracht, ihm erklärt, was passieren würde und warum, und hatten ihm ein wenig Proviant mitgegeben.
    Dann hatten sie ihn freigelassen.
    Was Perry nicht erwartet hatte, war die prickelnde Erregung, die er spürte, als er und die anderen durch die besondere Tür schritten – die im tiefsten Keller des Clubs, jetzt das Hauptquartier des Manhattan Hunt Clubs, durch die Mauer gebrochen worden war – und anfingen, die Tunnel zu erkunden. Diese erste Jagd dauerte fast eine Woche, und er und sein Team begannen die Tunnel auszumessen und zu kartographieren, zu lernen, wo es versteckte Durchgänge gab und welche Gänge Sackgassen waren. Nach einiger Zeit hatten sie ihre Beute auf der vierten unteren Ebene in einem Abwasserleitungsrohr gestellt, die mit einem Gitterrost zum Hudson River verschlossen war. Perry selbst hatte Nelson erschossen, den roten Punkt seines Laserzielfernrohrs präzise in die Stirnmitte des Mannes gesetzt, der sich deutlich von dem Gitterrost abhob. Den Nervenkitzel, den er gespürt hatte, als er abdrückte, und die Befriedigung, die ihn überkam, als Nelsons Körper in den Dreck fiel, der den Boden des Kanals bedeckte, waren sogar besser als die sexuellen gymnastischen Übungen, die Carolyn ihm beigebracht hatte.
    Die Erregung der Jagd war bei Perry Randall nie versiegt, und jetzt, wo das Abenteuer begann, fühlte er sich lebendiger als seit Wochen. Seit Monaten hatte er auf diesen Augenblick gewartet. Als Jeff Converse verhaftet wurde, wusste Perry vom ersten Moment an, dass früher oder später der junge Mann, der eines Tages Heather zu heiraten hoffte, zur Jagdbeute werden würde.
    Nach der Verurteilung – dem leichten Klaps auf die Hand, den der Richter Jeff gegeben hatte – wusste Perry, dass die Zeit gekommen war. Als Eve Harris ihn aufsuchte und anregte, ein Treffen des Spezialkomitees einzuberufen, dessen Vorsitzende sie war, war er vorbereitet. Natürlich musste Eve selbst diszipliniert werden; es war unentschuldbar, dass Jeff Converse ein Mobiltelefon in die Finger bekommen hatte. Aber darum konnte er sich später kümmern, nachdem die Jagd zu Ende war.
    Nachdem Jeff Converse seinen Platz zwischen den anderen Trophäen gefunden hatte, die die Wände des Hunt Clubs zierten.
    Mit Sinnen, die von dem durch seinen Körper strömenden Adrenalin geschärft waren, schlossen sich seine Finger fester um den Schulterriemen seiner Waffe. Es war ein Steyr SSG-PI, ein Schnellfeuergewehr, auf das er ein Zielfernrohr mit Laser montiert hatte.
    Als er an die Stelle kam, wo man durch die

Weitere Kostenlose Bücher