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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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dass er sie nicht berühren sollte, zupften und stocherten seine Finger an ihnen herum, bis sie schließlich anfingen aufzuplatzen. Sie waren auch im Gesicht und nicht nur auf der rechten Wange, wo sie vom Beton, auf dem er lag, aufgerissen worden waren.
    Es gab sie auf seinem Kinn und an der Seite seiner Nase, und sein rechtes Auge begann so stark zu schmerzen, dass er es kaum öffnen konnte. Er musste den Kopf nach rechts gewendet haben, als der Scheißkerl das kochende Wasser auf ihn geschüttet hatte, denn die linke Seite schien in Ordnung zu sein. Aber die übrigen Brandwunden taten so weh, als stünde sein ganzer Kopf in Flammen und ...
    Und wo zum Teufel war Jeff?
    Hat mich sitzen lassen, dachte er. Der Hurensohn hat mich sitzen lassen ...
    Es schien Stunden her, seit Jeff gegangen war. Anfangs hatte Jagger sich keine Sorgen gemacht – er vertraute Jeff – vertraute ihm fast genauso wie Jimmy, bevor ...
    Nun ja, bevor die schlimme Sache passiert war.
    Jedenfalls hatte er keinem mehr so vertraut wie Jimmy – bis Jeff dahergekommen war, und als Jeff sagte, er komme bald wieder, hatte er ihm geglaubt. Doch jetzt, da er nicht ahnte, wie lange er geschlafen hatte, und wo seine Brandwunden immer stärker schmerzten, wurde er allmählich unruhig. Jeff hatte doch nur ein bisschen Wasser suchen wollen. Wie lange konnte das dauern? Hier gab es doch überall tropfende Rohre.
    Und wie, wenn Jeff etwas geschehen war?
    Er dachte an die vielen Leute, die sie in den Tunnels getroffen, an die Männer, die sie mit Messern bedroht und ausgesehen hatten, als würden sie nicht lange überlegen, bevor sie ihnen ihre Klingen in die Brust stießen.
    Wie wenn Jeff auf ein paar dieser Kerle gestoßen war? Und er ihn nicht beschützen konnte, weil er hier gelegen hatte?
    Scheiße! Was war er nur für ein Idiot gewesen, Jeff allein gehen zu lassen? Jeff war wirklich smart – viel smarter als er –, aber er war nicht sehr groß, und wenn er nicht da war, um sich um ihn zu kümmern – um ihm den Rücken frei zu halten –, konnte alles Mögliche geschehen. Jeder x-beliebige Kerl hätte ihn umbringen können.
    Jagger setzte sich unter Schmerzen auf und lehnte sich an die Hinterwand der Nische. Seine Kehle war trocken wie Pergament, und sein Magen krampfte sich zusammen vor Hunger.
    Und Jeff hatte die Wiener mitgenommen.
    Hurensohn! Hatte das ganze Essen mitgenommen, war abgehauen, und er konnte hier verhungern.
    Jaggers Wut begann genauso heftig zu brennen wie die Wunden auf seinem Kopf. So ging's, wenn man Menschen vertraute – sie bescheissen einen. So war's mit seiner Mutter gewesen, die eines Tages einfach gegangen war und ihn in dem schmuddeligen Haus zurückgelassen hatte, in dem sie wohnten, ohne Essen und ohne einen Menschen, der für ihn sorgte. Damals hatte er angefangen zu schreien, und schließlich hatte ihn jemand gehört, aber sie hatten ihn nur in ein Heim gesteckt.
    Am liebsten hätte Jagger jetzt wieder geschrien, aber ihm war vor langer Zeit klar geworden, dass Schreien einem gar nichts nutzte. Man geriet nur in noch größere Schwierigkeiten. Man musste so tun, als sei es einem egal. So tun, als sei alles in Ordnung. Und wenn sich die Gelegenheit bot, zahlte man es ihnen heim.
    Der Zorn in Jagger brannte noch heißer, und seine Faust schloss sich um den Schienennagel, der seine einzige Waffe war. Er begann die Spitze an dem Betonboden zu schärfen. Und während er das Metall bearbeitete, begann er sich vorzustellen, was er tun würde, wenn Jeff ihn jemals wieder fand. Und das nicht nur mit dem Nagel.
    Auch mit den Händen.
    Er stellte sich vor, wie seine Hände Jeffs Hals umklammerten. Und Jeffs Augen – die schönen, sanften braunen Augen – ihn anstarrten, ihn anflehten, es nicht zu tun, ihn loszulassen. Aber das würde nicht geschehen, er würde nur fester zudrücken und zuschauen, wie Jeffs Gesicht sich rot verfärbte und seine Augen hervorquollen und er bei dem Versuch, sich zu befreien, mit den Armen um sich zu schlagen anfing. Doch er würde sich nicht befreien können, denn er wusste, dass Jagger zu stark war.
    Und Jagger würde Jeff nicht loslassen, egal wie sehr er ihn anflehte. Er würde ihn festhalten, ihn umklammern, ihn in den Armen halten, bis er endlich aufhörte, sich zu wehren. Und danach, wenn er wusste, dass Jeff ihn nie wieder verlassen konnte, würde er ihn weiter halten, in den Armen wiegen, ihn wiegen, wie seine Mama es mit ihm getan hatte, als er ein Baby gewesen war und bevor sie

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