Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der Lust

Der Club der Lust

Titel: Der Club der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
Vom Netzwerk:
wie sie, man sah es an ihrem wogenden Busen.
    «Ich kann nicht! Ich will das nicht!», rief Natalie und schnappte sich in einer wilden Geste Tasche, Handy und ihre Papiere, um dann beim Rauslaufen fast Dyson umzustoßen, der mittlerweile in der Tür stand.
    «Alles okay?», fragte er noch, aber Natalie ignorierte ihn, lief in den Flur und überließ Patti die Erklärungen.
    «Ich will das nicht!», flüsterte sie erneut, als sie allein in ihrem eigenen Zimmer stand.
    Doch während sie auf ihrem Bett schluchzende Tränen der Schwäche und verwirrten Beschuldigungen vergoss, wusste sie genau, dass sie log.
     
    Gott sei Dank gibt es ja noch die Arbeit, dachte Natalie. Das Erlebnis mit Patti schien schon Stunden her zu sein. Nachdem sie eine Weile an die weiße Decke gestarrt und auf jedes noch so winzige Geräusch im Haus gelauscht hatte, war sie endlich aufgestanden, hatte ihren Laptop angeschaltet und sich an die Internet-Recherche gemacht. Zwar wusste sie, dass Patti die Verbindung jederzeit unterbrechen konnte, wenn sie ein Telefonat führen wollte, hatte sich aber dennoch eingeloggt.
    Wahrscheinlich war ihre Schwester sowieso viel zu sehr damit beschäftigt, bis zur Besinnungslosigkeit mit Dyson zu ficken. Natalie wandte sich wieder den Geräuschen im Haus zu und hätte schwören können, von unten so etwas wie ein Kichern zu hören. Doch sie ignorierte es und beschäftigte sich mit den Informationen, die sie bereits herausgefunden hatte.
    Nach ein paar Klicks stellte sich heraus, dass
Ainsley Rose
,
Hotten Construction
und
Technobuild
nicht nur alle ihren Hauptsitz in Redwych, sondern auch, dass sie sehr ähnliche Adressen hatten. Da Natalie wusste, dass so etwas in der Geschäftswelt sehr oftvorkam, wurde sie noch misstrauischer. Leicht unterschiedliche Adressen, manchmal auch Postfächer, bei denen es sich in Wirklichkeit um einen großen Konzern handelte. Noch belastender war die Tatsache, dass alle drei Unternehmen Tochtergesellschaften einer weiteren Firma waren, der
Black Gate Group
. Für die einzelnen Firmen gab es jede Menge protziger Werbeseiten, auf denen Lobeshymnen über die jeweiligen Projekte zu lesen waren. Harte Fakten suchte man allerdings vergeblich. Die
Black Gate Group
schließlich schien bei keiner der üblichen Quellen aufgeführt zu sein. Sie versuchte es im Archiv der
Financial Times
und verschiedenen anderen Quellen, wurde aber nirgendwo fündig. Natalie schickte eine kurze E-Mail an Gareth, den Hacker, und versuchte erneut, Alex Hendry zu erreichen. Ohne Erfolg. Sein Handy war immer noch ausgeschaltet und auch beim
Sentinel
war er nicht zu erreichen.
    «Verdammt!», murmelte Natalie und fing an, eine kurze Zusammenfassung ihrer bisherigen Entdeckungen aufzusetzen.
    Da sie aber bei weitem noch nicht so viel herausgefunden hatte, wie sie wollte, dauerte es nicht lange, bis sie mit ihren Aufzeichnungen fertig war. Und um diese spärlichen Informationen herauszufinden, hatte sie auch noch weitaus länger als üblich gebraucht. Das liegt nur an diesen verdammten Ablenkungen, dachte sie wütend. Natalie war nicht nur müde, emotional aus dem Gleichgewicht und wütend auf sich selbst, sondern auch unglaublich hungrig. Außerdem konnte sie jetzt ein gutes Glas Wein oder auch durchaus etwas Stärkeres vertragen.
    Doch als sie leise bis zum oberen Treppenabsatz geschlichen war, hörte sie Patti und Dyson immer noch kichern. Falsch. Eigentlich war das Kichern mittlerweile durch den Klang von Dysons tiefer, eindringlicher Stimme ersetzt worden.
    Von Patti war trotz intensiven Lauschens zunächst nichts zu hören. Dann hörte Natalie plötzlich ein hohes, klares Kreischen, das eindeutig ihrer Schwester zuzuordnen war.
    O Gott, dachte Natalie, als sie gleichzeitig ein anderes Geräusch wahrnahm. Sie hatte es verdrängt, aber jetzt, wo sie es erneut hörte, kam es ihr auf schreckliche Weise bekannt vor. Da war es wieder – diesmal gefolgt von einem Schrei, der langsam brach und in ein klagendes Stöhnen überging.
    Geh da nicht runter!, befahl Natalie sich selbst, obwohl ihr Fuß bereits auf der ersten Treppenstufe stand. Als Patti aber erneut aufschrie, sauste Natalie ohne einen Laut so schnell wie möglich die Treppe hinunter.
    Die Küchentür war nur angelehnt.
    Das überrascht mich ganz und gar nicht, dachte Natalie und ging langsam auf die Tür zu. Die haben mir bei meiner Ankunft etwas vorgespielt, und jetzt tun sie es wieder.
    In der Küche schien man mit größter Sorgfalt eine Szene

Weitere Kostenlose Bücher