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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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rauen Holzfällerstimme verkündete, dass er als Carole Lombard bekannt sei, hätte er eigentlich heftigen Spott ernten müssen, doch die Mitglieder hatten ihre Lehre daraus gezogen, was das letzte Mal bei so einer Gelegenheit passiert war. Tony hat mir erzählt, dass sie, seit Raquel Welsh sich Errol Flynn geschnappt und ihn mit dem Kopf zuerst durch die hölzerne Trennwand zwischen zwei Nischen gerammt hatte, etwas mehr Respekt vor anderen Leuten haben. Raquel Welsh entpuppte sich als fieser, unbeherrschter Draufgänger, und ich glaube, die Clubmitglieder
waren erleichtert, als er plötzlich nicht mehr aufkreuzte.
    Nicht dass ich ein Dankeschön dafür erwarte, aber nach Raquels »Ausstieg« ist der Club regelrecht aufgeblüht.
    »Aufs Überleben.« Ich erhebe mein Glas, und Carole und Chuck Norris tun es mir gleich.
    »Aufs Überleben.«
    »Eine aussterbende Kunst.« Chuck grinst. Ihn mag ich von allen Mitgliedern am liebsten. Er hat immer einen ironischen Spruch auf den Lippen. Außerdem ist er auf eine Weise gut aussehend, die einen sofort für ihn einnimmt. Sein Gesicht könnte ein Poster oder Werbeplakat zieren - er wirkt, als wäre er vollkommen zufrieden mit dem, was das Leben zu bieten hat. Besonders wenn es eine Marlboro Light ist.
    Carole kapiert Chucks Witz nicht ganz. Er glaubt nämlich, dass er über jeglichen Humor erhaben ist. Andauernd ist er damit beschäftigt, alles zu intellektualisieren, als wäre er ständig auf der Suche nach einer Antwort auf die Fragen des Lebens und all seine Herrlichkeit. Auf fast jedem Treffen lässt er eine neue Theorie darüber vom Stapel, warum die Dinge sind, wie sie sind. Seine jüngste Idee - ich muss buchstäblich die Arschbacken zusammenkneifen, damit ich mich nicht vergesse -, besagt, dass Serienmörder lediglich ein Weg der Natur sind, uns mitzuteilen, dass die Welt überbevölkert ist. Es ist mir noch nie so schwergefallen, mein Lachen zu unterdrücken; es war, als würde ich versuchen, einen lebenden Vielfraß in meinem Bauch zu bändigen.

    Chuck zwinkert mir zu. »Und? Was hältst du von unserem neuen Mitglied?«
    »Äh... sie scheint, äh... okay zu sein. Sehr sympathisch.«
    »Willst du mit ihr ausgehen?«
    »Ich?«
    »Ja. Hast du nicht bemerkt, wie sie dich angestarrt hat?«
    »Sie hatte bloß einen glasigen Blick, weil sie betrunken war.«
    »Von deiner Schönheit, Dougie.«
    Eigentlich dürfte ich mich nicht wundern, doch ich muss zugeben, dass ich es tue. Ich habe das ehrlich nicht bemerkt.
    Chuck versetzt mir einen kräftigen Klaps auf den Rücken. »Was immer es ist, Dougie, du hast es. Stimmt’s, Carole?«
    Der antwortet nicht, zuckt nur mit den Achseln; ich weiß, dass er eifersüchtig ist. Ich grinse Chuck an. »Du musst es ja wissen.«
    Chuck steckt sich eine Zigarette an, schüttelt das Streichholz aus und nimmt einen tiefen Zug von seiner Marlboro. »Ich an deiner Stelle, Dougie, würde mich an sie ranmachen.«
    »Aber was ist mit den Typen, mit denen sie sich verabredet hat? Schau dir an, was mit denen passiert ist...«
    Chuck wirft einen Blick Richtung Carole, und sie grinsen sich an. »Offensichtlich hat sie noch nicht den Richtigen getroffen.«
    »Schön, ich wird’s mir überlegen. Ich will nichts überstürzen.«
    »Greif zu, solange der Schweißbrenner noch
glüht. Das sag ich dir.« Mit einem ironischen Lächeln hebt Chuck sein Whiskyglas, schwenkt es hin und her - das Eis klimpert leise - und zieht so die Aufmerksamkeit unserer Stammbedienung auf sich. Erst nach dem zweiten Clubtreffen habe ich erfahren, dass sie taub ist. Rückblickend hätte ich von allein darauf kommen müssen, denn ehrlich gesagt, es kann gar nicht anders sein. Ausgeschlossen, dass wir so offen reden, während eine Kellnerin mit einwandfreiem Gehör das ungenießbare Essen abräumt.
    Als sich die Bedienung lächelnd nähert, macht Chuck mit seinen Händen ein Zeichen, worauf sie sofort reagiert, indem sie mit ihren Fingern eine komplizierte Bewegungsabfolge vollführt. Chuck antwortet ihr, er hat doch tatsächlich Zeichensprache gelernt. Ich werfe Carole einen kurzen Blick zu, und selbst er wirkt ausnahmsweise beeindruckt.
    Die Zeichen zwischen Chuck und der Kellnerin werden lebhafter, und dann fängt sie plötzlich an zu lachen - auf die kehlige, heisere Art, wie taube Leute das tun -, und mir wird klar, dass von Chucks wunderbarem Humor in der Übersetzung nichts verloren geht. Die Kellnerin lacht erneut, und ein Grinsen umspielt meine Lippen, als ich mich zu

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