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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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»Immerhin klappt es jetzt schon ein paar Jahre.« Seine Anwesenheit macht mich ziemlich nervös.
    Agent Wade zieht den Knoten an meiner Krawatte weiter zu. »Ich will nur sichergehen.«
    Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie die Ampel auf grün springt; der Bus schaltet hoch und steuert auf die Haltestelle zu.
    »Das ist wirklich nicht nötig.«
    Agent Wade hört auf, meine Krawatte zu richten, ballt kurz die Faust und tippt mir spielerisch ein paarmal mit den Knöcheln gegen das Kinn. »Beachte mich einfach nicht. Ich bin der Neue hier.«
    Der Bus bremst ab, und als sich die Türen öffnen, tritt Agent Wade zurück. Ich werfe ihm einen flüchtigen Blick zu; mehr als ein schwaches Nicken und ein angedeutetes Lächeln kriege ich nicht hin. »Bis später.«
    Als ich die Stufen hinaufsteige, klopft Agent Wade mir kräftig auf den Rücken. »Mach sie fertig, Dougie, mach sie fertig.«
    Ich kaufe eine Fahrkarte, und erst als die Türen sich hinter mit schließen, verspüre ich so etwas
wie Erleichterung. Während wir losfahren, nehme ich Platz und erspähe Agent Wade, der in Hab-Acht-Stellung dasteht und mir salutiert, als der Bus Gas gibt. Ich ertappe mich dabei, wie ich seinen Gruß erwidere, ohne zu wissen, warum ich das überhaupt tue.

CAROLE LOMBARD

HI, BETTY
    Ich registriere zwar, dass jemand etwas sagt, doch ich höre nicht richtig zu.
    Ich kann immer noch nicht glauben, in was für einer misslichen Lage ich stecke. Ich kriege keinen Bissen runter, so niedergeschlagen bin ich, und habe innerhalb einer halben Stunde acht Zigaretten geraucht.
    Ich lasse meinen Blick durchs Steak House wandern, dessen Inneneinrichtung inzwischen aus noch mehr Holz besteht, seit die Betreiber die Decke mit Buchenholz verkleidet haben. Ich betrachte die schemenhaften Gesichter der Clubmitglieder, die zum Teil vom unablässig aufsteigenden Rauch ihrer Zigaretten verdeckt werden. Lautlos und unglücklich flüstere ich ihnen eine Entschuldigung zu. Es tut mir wirklich leid, dass ich euch alle töten muss, doch so ist wohl das Leben.
    Ich kann immer noch nicht fassen, dass es in zwei Monaten keinen Club mehr geben wird. Das schmerzt am meisten. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich damit fertigwerden soll.

    Die Frau, die mir an dem breiten Tisch direkt gegenüber sitzt, lächelt zaghaft, aber hoffnungsvoll, ohne jemanden Bestimmtes dabei anzusehen, senkt den Kopf und ergreift dann, den Blick auf ihren Teller mit Leber, Zwiebeln und Röstis gerichtet, das Wort.
    »Ich weiß, es ist schrecklich, auf diese Weise berühmt zu werden, aber ich habe sonst einfach kein anderes Talent. Falls man das Töten von Menschen überhaupt als Talent bezeichnen kann.«
    Augenblicklich wird mir klar, dass aus den neun Leuten, die ich umbringen muss, gerade zehn geworden sind.
    Na klasse. Großartig. Danke, Gott, ich weiß das wirklich zu schätzen.
    Als die Frau heute Abend hier aufgekreuzt ist, hat sie darum gebeten, dass man sie Betty Grable nennt, nach Betty Grable. Ich kann zwar ihre Beine nicht sehen, doch ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, dass sie ein Pin-up für Soldaten abgeben könnte. Dennoch tue ich so, als wäre mir die Serviette runtergefallen, um mich bücken und einen Blick auf ihre Beine erhaschen zu können - man kann nie wissen. Wie sich herausstellt, drängen sich unter dem Tisch insgesamt zwanzig Beine, und ich bin mir nicht ganz sicher, welches Bettys sind, also richte ich mich wieder auf und versuche mich, so gut ich kann, auf ihre Worte zu konzentrieren.
    Betty wirkt, als wäre sie Mitte dreißig, ist aber wahrscheinlich jünger. Das ist nicht weiter verwunderlich, da Killer meist älter scheinen, als sie tatsächlich sind. Ich bin wahrscheinlich das einzige
Mitglied, das es geschafft hat, sich sein jugendliches Aussehen zu bewahren. Trotz meiner einundvierzig Jahre fragt man mich in Bars und Clubs immer noch nach meinem Ausweis. Die anderen sagen, das liegt daran, dass ich kleiner bin als der Durchschnitt der Bevölkerung, doch ich führe das auf mein gesundes Aussehen zurück. Tatsächlich glaube ich, dass ewige Jugend auf lange Sicht ein größeres Kapital ist als Körpergröße. Ich meine, groß sein kann heutzutage schließlich jeder.
    »Tja... das beschreibt mich eigentlich ganz gut.« Betty stößt leise ein unsicheres Kichern hervor. Carol Lombard äfft ihr nervöses Lachen spöttisch nach, doch ich finde, das hat Betty nicht verdient. Sie schlägt augenblicklich die Augen nieder und beobachtet stumm, wie Tony

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