Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
Vom Netzwerk:
einem Angestellten von Kentucky Fried Chicken, dem du händeringend deine Bestellung klarmachen willst. Manchmal kann das Leben ganz schön banal sein, trotzdem sollte man seine letzten Minuten, bevor der Kentucky Killer zuschlägt, nicht auf diese Weise verbringen.«
    »Tony wird nicht zulassen, dass...« Ich weiß, das klingt nicht überzeugend, und prompt setzt Agent Wade zu seinem entscheidenden Argument an.
    »Seit fünf Jahren bringt er etwa einen Menschen pro Woche um. Ja, und du hast Recht, wir kriegen ihn nicht zu fassen, weil wir unsere Leute nicht in jeder Filiale postieren können, das ist unmöglich. Du bist unsere letzte Chance, Dougie.«
    »Ich würde ja gerne helfen... ehrlich. Aber - »
    »Bring sie dazu, ihn einzuladen, Douglas.« Agent Wade wirft mir einen ernsten Blick zu, betont jedes einzelne Wort, um sicherzugehen, dass ich kapiere, was ich zu tun habe. »Er muss eurem Club beitreten.«
    »Nein.«
    »Dann tu’s für mich. Für deinen alten Kumpel Agent Wade.«
    »Die anderen werden Verdacht schöpfen - sie stellen jetzt schon eine Menge Fragen.«
    Aber Agent Wade wird ein Nein nicht akzeptieren. »Wer hat dir das Leben gerettet, Dougie? Wer, hä? Und zwar nicht einmal, sondern zweimal. Wer war für dich da?«
    Auch wenn ich das nur ungern zugebe, aber ich glaube, jetzt hat er mich.

    »Agent Wade hat dir geholfen, Dougie, darum ist es an der Zeit, dass du dich revanchierst, findest du nicht auch?«
    Ich zucke widerwillig mit den Achseln, ich stehe mit dem Rücken zur Wand. »Ich schätze, ich kann’s versuchen. Aber ich kann nichts versprechen.«
    Plötzlich ist Agent Wade wie verwandelt und schenkt mir sein freundlichstes Lächeln. »Dougie... du bist der Geschäftsführer des Clubs, du hast einen gewissen Einfluss. Und ich habe beobachtet, wie du mit den Frauen redest, ich weiß, dass du mit deinem Charme jeden dazu kriegst, nach deiner Pfeife zu tanzen. Vertrau mir. Du bist ein Naturtalent...«
    Unwillkürlich und schlagartig breitet sich in meinem Körper ein Gefühl der Wärme aus.
    Mit drei kräftigen, hastigen Schlucken leert Agent Wade die Dose Dr. Pepper und zwinkert mir zufrieden zu. »Du bist der Beste, Dougie!«

SPANNUNGER OHNE TALLULAH
    Agent Wade hat mich klugerweise davon überzeugt, die Tintenflecke von Tallulahs Nadelattacke vorsichtshalber mit zwei sportlichen Armbändern zu bedecken. Wir waren zusammen einkaufen, und er hat zusammen mit mir verschiedene Paare in unterschiedlichen Farben ausgesucht; die roten, die ich gerade trage, passen zu dem Pullover, den ich um meine Schultern geschlungen habe. Um das Gesamtbild abzurunden, nehme ich eine Sporttasche samt Tennisschläger mit in den Club - ein Andenken an Stan Laurel, der einige Jahre als Profi unterwegs war.
    »Hey, Leute, schaut mal, wie sportlich.« Chuck deutet grinsend in meine Richtung, worauf die anderen sich umdrehen. Ich nicke ihnen zu, überzeugt, dass sie mir meinen Auftritt abkaufen.
    »Hängen sie das Netz für dich extra tiefer?« Ich tue, als fände ich Burts Witz komisch und lache mit Betty und den anderen, obwohl ich ihm am liebsten den Tennisschläger in die Fresse rammen würde.

    »Tallulah ist spät dran.« Tony leckt Chers Suppenlöffel ab, bevor er ihn in die Reste ihrer Hühnerbrühe taucht. Wie höflich von ihnen, ohne mich anzufangen.
    Tonys Stimme klingt müde und niedergeschlagen, und er hat keinen Sinn für die Witze, die durch die Runde schwirren.
    »Sie kommt nie zu spät.« Richard rutscht auf seinem Stuhl hin und her. Es ist nicht zu leugnen, dass über dem Tisch eine gewisse Spannung liegt. »Ich mag Tallulah wirklich.«
    Die Verachtung, die ich für Richard empfinde, schlägt mir allmählich auf den Magen. Inzwischen hat er allen außer mir gesagt, dass er sie mag.
    »Mutter meint, dass sie vielleicht nur aufgehalten wurde«, sagt James Mason, auch wenn er weiß, dass das nur wenig überzeugend klingt.
    »Vielleicht hat sich eine Nadel verklemmt.« Ich kann nicht anders, ich muss über Chucks Bemerkung lachen.
    Cher findet das gar nicht komisch. »Was geht hier eigentlich ab, Mr. Curtis? Was zum Teufel ist hier los?«
    »Meine Güte... reg dich ab, okay? Wie Jimmy gesagt hat, vielleicht steckt sie im Stau.«
    »Mutter hat das gesagt, nicht ich«, korrigiert James Tony.
    »Klappe, Jimmy.« James hat beste Chancen, Tonys nächstes Opfer zu werden.
    Ich beuge mich vor und setze einen möglichst hilfsbereiten Gesichtsausdruck auf. »Ich hab gehört, wie sie im Radio eine

Weitere Kostenlose Bücher