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Der Club der Serienkiller

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Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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landet mit voller Wucht auf meinem Körper, dann trifft der grelle Strahl der Taschenlampe auf meine Augen, und Agent Wade hockt sich neben mich. Er stößt einen lauten, höhnischen Seufzer aus.
    »Ich wär dann so weit, Dougie...«

    Tallulas Blut läuft mir weiter in den Mund, und meine einzige Antwort besteht darin, dass ich Agent Wade fast auf die Schuhe kotze.

    Später muss ich entgeistert mit ansehen, wie Agent Wade mir die Tätowiermaschine entreißt, sie in eines der Tintenfläschchen taucht und damit Tallulahs leblosen Arm tätowiert. Ich habe gerade das ziemlich hübsche Bild einer Katze vollendet, doch aus irgendeinem Grund hält er das für unangebracht und macht mir unmissverständlich klar: »Wir müssen das hier ordentlich über die Bühne bringen, Dougie, es muss aussehen wie die Tat der Tattoo-Furie...« Agent Wade verpasst Tallulah in dieser Nacht acht Tätowierungen, die alle den Schriftzug »Mom« tragen.
    Als Andenken schnappe ich mir ein Fläschchen Tinte, und nachdem Agent Wade alles abgewischt und unsere Fingerabdrücke entfernt hat, schleichen wir hinaus in den Regen und machen uns auf Richtung Uptown.
    »Haben Sie das Tätowieren auf der Polizeischule gelernt?«
    »Ich habe alles auf der Polizeischule gelernt, Doug. Einfach alles.«
    Kurz betrachte ich Agent Wades fein geschnittenes Profil, das an einen Kinostar erinnert. Der Mann ist ohne Zweifel eine echte Bereicherung für das FBI.

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    Ich gehe die Liste durch und frage mich, warum der Strich durch meinen Namen ausradiert wurde. Ich stehe mit Agent Wade im Zoo vor dem Affengehege, in dem ich arbeite; einige Besucher werfen den Affen lachend Erdnüsse zu, die dank ihrer natriumreichen Nahrung fett und faul geworden sind. Auf einem Schild steht FÜTTERN VERBOTEN, und ich höre Agent Wade flüstern: »Ich könnte die Jungs vom FBI auf sie ansetzen.«
    »Ich, äh... Ich sehe, ich stehe wieder auf der Liste.«
    »Was? Oh.« Agent Wade wirkt aufrichtig besorgt.
»Was habe ich mir nur dabei gedacht? Tut mir leid, Doug... wirklich.«
    Dann hebt er ein paar der heruntergefallenen Erdnüsse auf und beschmeißt damit die Affen, anstatt sie ihnen zuzuwerfen. Ich könnte schwören, dass er vor sich hinmurmelt: »Erstickt dran...«

    Etwas später esse ich mit Agent Wade in der Kantine für die Zooangestellten zu Mittag. Ich bestelle einen Burger in Giraffenform, und er nimmt eine Elefanten-Pizza, die so heißt, weil sie die Form eines Elefantenohrs hat. Agent Wade behauptet, er habe seine Brieftasche liegenlassen, sodass ich für sein Essen aufkommen muss. Wir teilen uns eine Dose Dr. Pepper.
    »Tallulah hat sich wirklich mit Händen und Füßen zur Wehr gesetzt.« Ich schenke mir meine Hälfte der Dose ein, dann reiche ich sie Agent Wade.
    »Manche Frauen sind so. Das sind richtige Wildkatzen.«
    »So schwer war’s bisher bei keinem. Was für ein Glück, dass Sie mir zur Hilfe geeilt sind.«
    Agent Wade nimmt einen Schluck Dr. Pepper. »Ich vermute, dass sie Steroide eingeworfen hat. Wahrscheinlich genug, um ein ganzes Olympiateam zu dopen.«
    »Glauben Sie?«
    Agent Wade nickt völlig überzeugt. »FBI Vorschrift achtzehn, Kapitel zwölf, Vers vier.«
    »Vers vier?«
    »Hab ich Vers gesagt? Ich meinte Paragraph vier, Unterabschnitt vierunddreißig. ›Der Gebrauch
von Steroiden hat Zorn, übertriebene Streitlust und Labilität zur Folge. Treffen Sie im Zuge Ihrer Ermittlungen auf Anzeichen für den Gebrauch von Stereoiden, gehen Sie mit aller Härte vor.‹«
    Ich stoße einen tiefen, anerkennenden Pfiff aus. »Sie verstehen Ihr Handwerk wirklich.«
    Im nächsten Moment kommen unsere Burger. Ich lächle der Kellnerin zu. Sie ist neu und sieht umwerfend aus.
    »Neu hier?« Ich grinse sie freundlich an.
    »Eigentlich arbeite ich schon seit vier Monaten hier.« Sie gähnt, und mir wird klar, dass sie einen langen Arbeitstag hinter sich hat.
    »Tatsächlich? Vier Monate? Wo haben Sie sich versteckt, dass ich Sie hier noch nie gesehen habe?«
    »Oh, ich hab Sie hier durchaus schon gesehen.« Die Kellnerin verschwindet wieder, und ich muss zugeben, dass ich nicht ganz kapiere, was sie damit meint. Sie mag ja hübsch sein, doch mit der Konversation hapert es noch mächtig.
    Agent Wade beobachtet die Kellnerin einen Moment und schneidet dabei seine Pizza. »Niedlich.«
    »Finger weg. Ich hab sie zuerst entdeckt.« Ich sage das mit einem

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