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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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Badesalz reinzuschütten.«
    »Sie badet nur einmal in der Woche?« Das überrascht mich. Ich ignoriere die finsteren Blicke der anderen Mitglieder.
    »An den anderen Tagen duscht sie«, erklärt Chuck, und für einen Moment wirkt er müde. So langsam frage ich mich, wie lange er im Kleiderschrank gesessen hat. Das scheint seinen gewohnten Esprit in Mitleidenschaft gezogen zu haben.
    »Doch sie lässt sich nicht blicken. Ich rechne damit, jeden Moment den Schlüssel in der Haustür zu hören, aber nichts. Ein weitere Stunde vergeht,
und inzwischen hab ich sämtliche Lamellen in den Schranktüren gezählt.«
    »Wie viele waren es?« Ich halte das für eine berechtigte Frage.
    »Achtzehn Millionen«, antwortet Chuck ziemlich nüchtern.
    Ich bin mir sicher, dass er unter Schrankfieber leidet. Gott steh ihm bei, sollte ihn je die Polizei schnappen und in eine Zelle werfen. Ein paar Sekunden, und er dreht durch.
    »Wo war sie also?« Bettys leise Stimme ist kaum zu hören.
    »Genau das habe ich mich auch gefragt«, antwortet Chuck. »Nach ungefähr drei Stunden krieche ich schließlich aus dem Kleiderschrank.«
    »Du bist gekrochen, konntest du nicht mehr gehen?« Ich lese immer, dass Frauen Männer wahnsinnig attraktiv finden, die sie zum Lachen bringen, und ich kann deutlich sehen, dass Betty alles tut, um nicht loszuprusten. Was ihr auch fast gelingt, lediglich ein schwaches Lächeln umspielt ihre Lippen, und ich kann so viel Selbstbeherrschung nur bewundern.
    »Wenn du noch einmal dazwischenquatschst, landest du in der Scheißküche. Und zwar direkt im Topf.« Mit funkelnden Augen beugt sich Tony zu mir vor. Sofort rutsche ich auf meinem Stuhl zurück und kauere mich zusammen, verärgert, dass heutzutage kaum noch jemand Sinn für Humor hat.
    Chuck setzt erneut an, aber er wirkt jetzt von Sekunde zu Sekunde schlapper. Seine Begeisterung scheint verschwunden, es fällt ihm schwer,
seine Geschichte zu erzählen. Er trägt sie nur noch routiniert vor, und seine wunderbare Bühnenpräsenz ist völlig verflogen. Der arme Kerl muss sich echt irgendwas eingefangen haben.
    »Wie auch immer, ich steh also in ihrem Schlafzimmer und blättere ihr Adressbuch durch, um rauszukriegen, wo sie steckt. Ich rufe Freunde und Familie an. ›Hallo, habt ihr Penny heute Abend getroffen?< ›Hi, ich suche Penny.< Ich versuche es bei ungefähr einem Dutzend Leuten, doch niemand hat sie gesehen. Einige ihrer Freunde hören sich wirklich nett an, und ihr Vater ist der wunderbarste Bursche, den man sich denken kann. Ich unterhalte mich vielleicht eine halbe Stunde mit ihm, dann kommt ihre Mutter an den Apparat, anschließend ihre Schwester - ich kann euch sagen, eine tolle Familie. Als ich auflege, habe ich das Gefühl, als würde ich sie bereits seit Jahren kennen. Sie haben mich sogar zum Essen eingeladen.«
    Niemand lacht darüber; Chuck hat sein Publikum verloren, und er weiß es.
    »Ist diese Penny dann noch aufgetaucht?« Cher ist wahrscheinlich die Einzige außer mir, die ihm noch zuhört.
    »Tja, das ist das Komische daran. Sie wurde von einem Auto überfahren. Ist, ohne zu gucken, auf die Straße gerannt. Wie kann man nur so unvorsichtig sein? Ich schätze, wenn deine Zeit gekommen ist, na ja, dann erwischt es dich so oder so. Ein Auto, ein Serienmörder, egal. Wenigstens ist ein Essen für mich dabei rausgesprungen.«
    Auch jetzt lacht niemand, trotz Chucks erwartungsvollem
Grinsen. Dies ist wahrscheinlich die schlechteste Geschichte, die er je erzählt hat, und ich fürchte, es lag vor allem am schlechten Timing. Ich habe ja noch versucht, der Geschichte auf die Sprünge zu helfen, doch in Wahrheit war sie nicht mehr zu retten.

    Als ich nach Haue komme, hockt Agent Wade auf meinem Sofa, die Füße hat er bequem hochgelegt. Offenbar hat er sich ein Duplikat meines Hausschlüssels anfertigen lassen. Aus der Küche dringt der schwache Geruch gekochter Eier. Er schaut sich einen Spielfilm im Spätprogramm an und hat es sich so richtig gemütlich gemacht. Auf seinem Schoß ruht eine ramponierte Schreibmaschine, auf dem unverrückbaren Wohnzimmertisch liegen mehrere betippte Seiten. Agent Wade drückt auf die Fernbedienung und schaltet den Ton aus.
    »Wie fandest du die Anzeige?«
    »Sie waren das?«
    »Wer sonst?«
    »Alle dachten, Cher wäre es gewesen.«
    »Das sollte den Kentucky Killer aus der Reserve locken.«
    Ich versuche ein Gähnen zu unterdrücken; es war ein langer Tag. »Es könnte etwas dauern, bis er anbeißt. Vielleicht

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