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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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knurrt sie.
    Schon wieder weiß ich absolut nicht, was ich tun soll. Ich wäre gerne berühmt und begehrt - wer nicht? -, doch ich kann auch nicht leugnen, dass tief in meinem Innern eine Stimme rumort, die mich auffordert, Agent Wade zu beseitigen.
    Ich betrachte Tallulah einen Moment und
wünschte, sie wäre nicht so voller Hass und hätte auch eine sanfte Seite. Etwas, das mich irgendwie anspricht. Schließlich schafft Agent Wade es, das Licht anzuschalten, und er ist ein wenig überrascht, dass in der Lampe eine rote Glühbirne steckt. Der Raum erstrahlt plötzlich in einem scharlachroten Schein, und ich liege wahrscheinlich nicht ganz verkehrt, wenn ich annehme, dass eine Prostituierte und ihr Kunde die Leiche finden werden.
    Aber wessen Leiche?
    Ich weiß, dass Tallulah ihre Opfer tätowiert, ihnen die frisch dekorierte Haut abzieht und gerahmte Proben ihrer Arbeit an Kunstgalerien verschickt, und vielleicht ist dieses Wissen dafür verantwortlich, dass ich mich schließlich auf Agent Wades Seite schlage.
    Obwohl, wahrscheinlich liegt es daran, dass er bei unserem ersten Treffen »bitte gesagt hat. Das zeigt eine gewisse Menschlichkeit. Agent Wade hätte nicht höflich sein müssen, aber wie Tony Curtis gerne zwischen zwei Rülpsern erklärt: »Gute Manieren sind alles.«
    Ich schließe die Tür hinter mir und streife ein Paar Autohandschuhe aus Kalbsleder über, und kaum fühle ich diese vertraute Mischung aus Adrenalin und Angst in mir aufsteigen, stürze ich mich von hinten auf Tallulah.
    »Stirb!« Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich Publikum habe, denn aus irgendeinem Grund verspüre ich das dringende Verlangen, die Sache so dramatisch und spannend wie möglich zu gestalten. »Stirb, stirb, stirb!«

    Tallulah ist allerdings schnell und sehr viel stärker, als ich dachte. Noch bevor ich mit meinen Fingern ihren Hals umklammern kann, schüttelt sie mich problemlos ab. Agent Wade hält sich zurück und wartet ab, wie sich die Sache entwickelt, doch am liebsten würde ich ihn anbrüllen, damit er mir hilft, als Tallulah ihre Tätowiermaschine zückt und damit auf mich losgeht.
    »Du kleiner beschissener Freak!« Kleine Punkte aus Tinte bohren sich in meine Handgelenke und meine Unterarme, wahrscheinlich für immer, während sie mich zurückdrängt, unablässig auf mich einsticht, bis ich mit dem Rücken zur Wand stehe. Dichter, weißer Speichel sammelt sich in Tallulahs Mundwinkeln. »Du kleiner beschissener Dreckskerl.«
    Mit letzter Kraft greife ich nach der Lampe und schlage, die Augen geschlossen vor blankem Entsetzen, damit wild um mich, ohne jedoch irgendwas zu erwischen. Ich wirble das Ding herum, als wollte ich eine umherschwirrende Wespe treffen, und schaffe es so aus der Ecke, in die sie mich gedrängt hat. Gerade als ich einen Blick auf Agent Wade erhasche, explodiert die rote Glühbirne, und das Zimmer versinkt im Schwarz. Für einen Moment kann ich absolut nichts erkennen; meine Augen müssen sich erst an die plötzliche Dunkelheit gewöhnen, und ich spähe angestrengt umher, auf der Suche nach Tallulah. Zuerst sehe ich einen Schatten in die eine Richtung wandern, dann in die entgegengesetzte.
    »Bark? Bist du das?... Bark?«
    Ich schaue mich um, rechne mit einem Angriff,
ohne zu wissen, von wo - Tallulah könnte überall stecken.
    »Zeit für etwas Tinte!«
    Mit diesem Schrei stürmt sie wie eine riesige, wild gewordene Ratte erneut auf mich los, und ich sacke unter der Wucht ihrer Attacke zusammen. Zerre sie mit nach unten, und als ihr Knie in meinem Bauch landet, schnürt es mir die Luft ab.
    »Mein Gott! Helfen Sie mir jetzt, oder was?!«, keuche ich, während ich Tallulahs beißenden Atem in meinem Gesicht spüre.
    »Tinte, und noch mehr Tinte!« In Tallulahs Augen spiegelt sich das Mondlicht, das durch das Fenster fällt, und für einen Moment erinnern sie mich an die Augen einer Katze. Sie reißt ihren Arm hoch, und ich weiß, dass sie mir die Tätowiermaschine direkt ins Hirn rammen will. Da blitzt plötzlich ein Licht auf, der gleißende, grelle Schein einer Taschenlampe - und darauf ist Tallulah überhaupt nicht vorbereitet. Hinter dem Strahl taucht eine dunkle Gestalt auf, und dann ertönt aus dem Nichts ein scheußliches Geräusch - etwas Hartes trifft wuchtig auf etwas Weiches. Als Nächstes spüre ich, wie Tallulahs ekelhafte Spucke über mein ganzes Gesicht spritzt. Erst als die Flüssigkeit in meinen Mund tropft, merke ich, dass es ihr Blut ist.
    Tallulah fällt vornüber und

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