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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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oben kriecht. Ich habe so etwas noch nie für jemanden empfunden, und ich will sie unbedingt wiedersehen. Für mich ist sie die Frau schlechthin. Irgendwann klingelt endlich das Telefon, ich stürze durch die Wohnung und hebe ab.
    »Ja?«
    »Hi, ich bin’s«
    Mein Herz macht einen Sprung. »Betty. Ich wusste, dass du dich meldest.«
    »Tony hat mich angerufen.« Sie klingt verängstigt.
    »Und?«
    »Er meinte, dass er dem Club wieder zu alter Größe verhelfen wird.«
    »Also, das ist großartig.«

    »Findest du?«
    »Ja.«
    »Aber was meint er damit?«
    »Keine Ahnung. Aber wenn Tony sagt, dass er etwas unternimmt, dann tut er das auch.«
    Mir schießen tausend Gedanken durch den Kopf. Wahrscheinlich bedeutet das, dass mein großartiger Plan funktioniert hat. Ich werfe einen kurzen Blick in den mit Sekundenkleber an der Wand befestigten Spiegel und lächle. Burt ist ein toter Mann.

    »Kann ich mir Ihren Wagen leihen?«
    Agent Wade hört auf zu tippen und mustert mich, als wäre ich übergeschnappt. »Meinen Wagen?«
    »Ich möchte ausgehen.«
    »Warum?«
    »Einfach so. Ist das ein Problem?«
    »Und du willst meinen Wagen?«
    »Was spricht dagegen?«
    »Vielleicht brauche ich ihn heute Abend.«
    »Tja, dann können Sie mich vielleicht mitnehmen. Wo fahren Sie überhaupt hin?«
    »Das ist meine Sache«, blafft er mich an.
    »Hab ja nur gefragt.«
    »Lass es.« Agent Wade wirft mir einen bedrohlichen Blick zu, und ich kann beim besten Willen nicht erkennen, warum er so eine große Sache daraus macht.
    »Dann rufe ich mir eben ein Taxi...«
    »Scheiß drauf - nimm den Wagen.«
    »Nicht wenn es Ihnen Umstände macht.«

    »Nimm ihn, Dougie, okay? Ich komm auch so zurecht. Achte nur drauf, dass du ihn auftankst, wenn du fertig bist.«
    »Ich dachte, Sie bleiben mir dicht auf den Fersen?«
    »Nicht heute Abend. Wenn du ausgehen willst, tu das. Ich bin nicht dein Gefängniswärter.« Noch nicht, denke ich bei mir.
    Zum ersten Mal überhaupt scheint Agent Wade mir auszuweichen. »Wie auch immer, ich muss, äh... ich muss heute Abend was erledigen... fürs FBI. Verdammt, ich arbeite mehr als der Präsident.« Er lacht kurz auf, und ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl, dass er mir nicht ganz die Wahrheit sagt. Dann reicht er mir seine Wagenschlüssel.
    »Und mach keine Kratzer in den Lack.«
    Als ich die Haustür öffne, bläst der Wind herein und verteilt die Seiten seines dicken Berichts im ganzen Zimmer.
    »Verdammt!«
    Rasch schubst er mich nach draußen und knallt mir die Tür ins Gesicht.
    Eine ganze Weile stehe ich einfach nur da, dann trete ich zur Seite und spähe durchs Wohnzimmerfenster. Von dort aus kann ich sehen, wie Agent Wade auf allen vieren die Seiten seines kostbaren Berichts einsammelt und sie zu einem ordentlichen Stapel türmt. Wie er aufsteht, sich im Schritt kratzt und zu meiner Stereoanlage rübergeht. Er blättert meine kleine Platten- und CD-Sammlung durch, bis er schließlich eine Single findet, die nach seinem Geschmack ist. Er öffnet
den CD-Spieler und schiebt sie hinein. Dann dreht er die Lautstärke auf, und selbst bei dem heulenden Wind hier draußen kann ich die ersten vertrauten Takte eines Murder-Rap-Stücks ausmachen, das gerade auf Platz acht der Charts geklettert ist.
    Why you do
Why you do
Why you do that thang, Kentucky?
Is you just
Is you just
Is you just a touch unlucky?
Chichen leg
Make them beg
French fry
Make them sigh
Man is gonna come for you
Man is gonna lemon-scent you
Man ist gonna box your head
Man is gonna make you dead
Why you do
Why you do
Why you do that thang, Kentucky?
Is you just
Is you just
Is you just a sick fucky?
    Agent Wade öffnet eine Flasche Bud und lässt sie überlaufen, bevor er sie an den Mund setzt, dann dreht er die Anlage bis zum Anschlag auf. Ich spüre, wie die Fensterscheibe von der Lautstärke vibriert, und während ich beobachte, wie
er sich im Takt der Musik um die eigene Achse dreht, bemerke ich, dass er den Text auswendig mitsingt.
    Schließlich wende ich mich ab und mache mich auf den Weg zu seinem Wagen; ich muss den Kopf einziehen und mir den Regenmantel fest um den Körper schlingen, während der Wind an mir zerrt, mich fast von den Beinen fegt und mir die Kapuze vom Kopf weht, egal wie oft ich sie mir wieder überziehe. Ich schließe die Tür auf und steige ein; sobald sie ins Schloss fällt, fühle ich mich sicher. Der Wind kann so stark blasen, wie er will; solange ich in Agent Wades Wagen hocke,

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