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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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schiebe das auf die schlechte Verbindung.
    »Äh... Hanna?«, Bist du das?«
    »Was willste?«
    »Hier ist Douglas, Dougie... Ich dachte, ich sag einfach mal hallo, weißt du...«
    »Was willst du?!« Die Stimme klingt jetzt schroffer, ungeduldig.
    »Na ja... wie läuft’s denn so?«
    »Was willst du, du Wichser?«
    Ich fühle mich allmächtig, ganz und gar omnipotent, dank Betty.
    »Hör mir mal einen Moment zu, Hanna. Hör einfach zu, okay? Sag diesen zwei Mexikanern, diesen Räubern, dass ich eine Kerze für sie anzünden
werde. Kapierst du, was ich damit meine? Eine Kerze für jeden. Sag ihnen das, okay? Sag ihnen, dass ich mich gerade runterbeuge und zwei Kerzen anzünde. Während wir hier miteinander reden.« Hanna legt auf. Ich überlege, ob ich auf Wahlwiederholung drücken soll, doch ich schätze, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt.
    Also lege ich den Hörer auf, balle eine Faust und krümme meinen Arm, so dass mein Bizeps hervortritt. Ich lasse meine Hand darüber gleiten, befühle ihn, drücke ihn, bestaune seine sehnige Festigkeit. Würde Herkules heute leben, er wäre beeindruckt.
    Ich reiße Hannas Karte in kleine Schnipsel und werfe sie über meinem Kopf in die Luft. Sie rieseln wie Schneeflocken auf mich herab, und ich muss über beide Ohren grinsen. Weihnachten steht vor der Tür.

DIE LETZTE LISTE
    CHER
TONY CURTIS
DOUGLAS FAIRBANKS JR.
BETTY GRABLE

JAMES MASON
CHUCK NORRIS
MYRNA LOY
    Während Agent Wade die Liste studiert, macht er nicht gerade einen glücklichen Eindruck.
    »Wo zum Teufel kommt die denn jetzt her?«
    »Sie arbeitet im Restaurant.«
    »Das wirft alles über den Haufen.«
    »Ich hab sie nicht eingeladen.«
    »Das hätte ich auch nicht zugelassen, Dougie. Gut, dann müssen wir uns eben aufteilen. Du nimmst dir James Mason vor, ich Betsy.«
    Ich muss nachdenken - und zwar schnell.

    »Warum die große Eile? So trifft der Kentucky Killer ja auf einen Club ohne Mitglieder.«
    Agent Wade stutzt, blickt mich an, und zum ersten Mal habe ich das Gefühl, etwas gesagt zu haben, das bei ihm angekommen ist. Er grinst. »Meine Gegenwart muss auf dich abgefärbt haben.«
    Ich bin wahnsinnig erleichtert. »Was machen wir also?«
    »lauf jeden Fall müssen wir einen von beiden töten. Ich bin für Betsy.«
    Mir stockt der Atem. »Wenn ich’s mir recht überlege, ist James Mason eigentlich zwei Mörder. Er und seine Mutter. Das, äh... das scheint mir sinnvoller. Erst ihn zu töten, meine ich. Er ist sehr viel gefährlicher.«
    »Seine Mutter?«
    »Sie existiert nur in seiner Fantasie.«
    Agent Wade stößt einen lauten Seufzer aus, schüttelt den Kopf. »Was für ein Haufen, Dougie... Mannomann.«
    »Vielleicht sollte ich ihn mir vornehmen.«
    »Vielleicht sollten wir das zu zweit erledigen. Klingt, als wäre er völlig irre.«
    Allmählich beruhige ich mich wieder ein wenig - ich habe etwas Zeit gewonnen. Betty und ich werden das hier heil und gesund überstehen, das schwöre ich.
    Agent Wade wirft erneut einen Blick auf die Liste. Inzwischen ist es mir egal, dass ich immer noch draufstehe. Er zückt sein silbernes Feuerzeug, lässt es aufflackern und hält es unter die Liste. Ich beobachte, wie die Flammen das Papier verzehren, das Agent Wade so lange festhält, bis
er sich fast die Finger verbrennt; dann lässt er es zu Boden fallen. Flocken schwarzer Asche vermischen sich mit einer Rauchschwade, und er pustet kräftig in die Wolke, sodass Asche und Rauch sich in meinem Wohnzimmer verteilen.
    Agent Wade sieht mir jetzt direkt in die Augen. Hinter seinem strahlend blauen Blick liegt etwas Beunruhigendes. Er richtet sich zu voller Größe auf, sodass er mich weit überragt, und dreht drohend die Flamme an seinem Feuerzeug auf, bis sie etwa neun Zentimeter lang ist. Er hält sie mir vor die Nase und lässt sie dann plötzlich erlöschen. Ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat, aber offensichtlich stellt das eine ernsthafte Drohung dar.
    »Möge das Fegefeuer sie alle verzehren!«
    Ich betrachte Agent Wade aufmerksam und habe plötzlich eine wundervolle Vision. Ich sehe, wie er mit dem Gesicht nach unten im Krokodilgehege liegt. Und aufgefressen wird.
    Das ist die einzig richtige Antwort.

KALTE KAMILLE
    James Mason ist einer dieser hageren, schlaksigen Typen, die man schon beim ersten Sichtkontakt verhaften sollte. Er hat Glupschaugen, seine fahle Haut spannt sich straff über den Knochen, und Gesicht und Hals sind voller Pockennarben. Manchmal hat er zwischen den Narben am Hals

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