Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Hmm, schlaue Idee. Wer ist denn von der UU dabei?«
    »Ah. Tja, ich muss eingestehen, dass die Belegschaft von Wizla und die Einwohner von Pseudopolis ziemlich … patriotisch in ihren Ansichten sind …«
    »Ich glaube, der richtige Ausdruck hierfür lautet ›provinziell‹, meinen Sie nicht?«
    »Harte Worte, wenn man bedenkt, dass Ankh-Morpork die überheblichste, selbstgefälligste Stadt der Welt ist.« Das entsprach so eindeutig der Wahrheit, dass Ridcully beschloss, es nicht gehört zu haben.
    »Dann sind Sie wohl auch auf einer der Karten drauf, was?«, knurrte er.
    »Die haben darauf bestanden, tut mir leid«, sagte Henry. »Schließlich bin ich dort zur Welt gekommen. Ein Sohn der Stadt und so weiter.«
    »Und niemand von der UU«, sagte Ridcully tonlos.
    »Genau genommen nicht, aber Professor Rübensaat ist dabei, als Erfinder von Pex.« Nachdem Henry die letzten Worte ausgesprochen hatte, kämpften Schuldbewusstsein und Trotz um die Vorherrschaft in seinem Gesicht.
    »Pex?«, wiederholte Ridcully langsam. »Sie meinen wohl Hex?«
    »Aber nein, doch nicht Hex! Ganz gewiss nicht. Ein völlig anderes Prinzip.« Henry räusperte sich. »Pex wird von Hühnern betrieben. Die Hühner treiben den morphischen Resonator oder wie das Ding heißt an. Ihr Hex benutzt dazu, soweit ich mich erinnere, Ameisen, die weitaus weniger effizient sind.«
    »Wieso das denn?«
    »Wir bekommen Eier, die wir essen können.«
    »Hört sich für mich nicht viel anders an.«
    »Aber ich bitte Sie! Sie sind hundert Mal größer! Außerdem steht Pex in einem eigens dafür errichteten Raum und ist nicht planlos hier und dort verteilt. Professor Rübensaat weiß, was er tut, und sogar Sie, Mustrum, müssen anerkennen, dass der Fluss des Fortschritts sich aus tausend Quellen speist!«
    »Und die sprudeln nicht alle in eurem elenden Brazeneck!«, sagte Ridcully.
    Sie funkelten einander böse an. Professor Rübensaat streckte den Kopf um die Ecke und zog ihn sofort wieder zurück.
    »Wenn wir noch solche Männer wie unsere Väter wären, würden wir uns jetzt mit Feuerkugeln bewerfen«, sagte Henry.
    »Schon kapiert«, sagte Ridcully. »Trotzdem muss ich Sie darauf hinweisen, dass unsere Väter keine Zauberer waren.«
    »Damit haben Sie natürlich recht«, sagte der ehemalige Dekan. »Ihr Vater war, soweit ich weiß, Metzger.«
    »Stimmt. Und Ihrem Vater gehörten jede Menge Kraut- und Rübenfelder«, erwiderte Ridcully.
    Es herrschte ein Augenblick der Stille, dann sagte der ehemalige Dekan: »Wissen Sie noch, wie wir beide gemeinsam hier in der UU ankamen?«
    »Soweit ich weiß, haben wir wie Tiger gekämpft«, sagte Ridcully.
    »Ach ja, das waren herrliche Zeiten, wenn man so zurückdenkt«, sagte der Dekan.
    »Natürlich haben wir alle seitdem eine Menge Wasser über die Brücke gelassen«, sagte Ridcully. Nach einer weiteren kurzen Pause fügte er hinzu: »Was zu trinken?«
    »Da sage ich nicht nein«, antwortete der ehemalige Dekan.
    Sie bewegten sich mit majestätischen Schritten auf das Büro des Erzkanzlers zu. »Und Sie versuchen jetzt Fußball zu spielen?«, sagte Henry. »Ich habe so was in der Zeitung gelesen, es dann aber doch für einen Scherz gehalten.«
    »Aber wieso denn, mein Guter?«, fragte Ridcully, als sie gerade den Großen Saal betraten. »Wie Sie selbst wissen, blicken wir auf eine großartige sportliche Tradition zurück!«
    »Ach ja, die Tradition – die Geißel aller Anstrengungen. Seien Sie vernünftig, Mustrum. Ich möchte bezweifeln, dass Sie nach vierzig Jahren noch in Ihre Fußballshorts passen. Ach, wie ich sehe, haben Sie Herrn Stibbons immer noch hier?«
    »Äh …«, hob Ponder an und blickte von einem zum anderen.
    Ponder Stibbons hatte einst bei einer Prüfung in Vorausahnen einhundert Prozent erzielt, indem er bereits am Tag zuvor dort auftauchte. Er erkannte jede kleine Gewitterwolke, noch ehe sie sich am Horizont zusammenballte.
    »Wie läuft’s mit dem Fußball, mein Junge?«
    »Ach, eigentlich ganz gut, Erzkanzler. Schön, Sie wiederzusehen, Dekan.«
    »Erzkanzler«, schnurrte der ehemalige Dekan. »Ich frage mich, wie gut Sie gegen meine Universität abschneiden würden.«
    »Wir haben eine ziemlich fähige Mannschaft aufgebaut«, sagte Ridcully, »und obwohl wir unser erstes Spiel gegen eine Mannschaft vor Ort bestreiten möchten, wäre es mir ein großes Vergnügen, Brazeneck auf dem Spielfeld das eine oder andere beizubringen.« Inzwischen waren sie fast in der Mitte des Großen Saales

Weitere Kostenlose Bücher