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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nach jemandem um, den sie anschreien konnte, und da saß Trev.
    »Du! Trev Likely. Das alles ist allein deine Schuld! Geh jetzt und such deinen Freund. Und wenn es mit euch beiden noch mehr Ärger gibt, dann gibt’s … Ärger. Ist das klar?«
    »Doppelt klar, die Dame.« Er konnte nicht anders, er konnte einfach nicht anders, obwohl ihm der kalte Schweiß am Rückgrat runterlief. Doch er fühlte sich befreit … erleichtert … erlöst. Aber manche Leute können nicht mal dann eine Erleuchtung respektieren, wenn man gerade eine erlebt. Jedenfalls ist das keine besondere Eigenschaft von Bullen.
    »Für dich immer noch Feldwebel, Likely! Hier!«
    Trev fing den Anhänger gerade noch auf, der quer durch den Raum geflogen kam.
    »Danke, Frau Feldwebel!«
    »Raus!«
    Er ging hinaus und hatte die schattenhafte Gestalt, die auf ihn zukam, sobald er sich ein gutes Stück von dem Gebäude entfernt hatte, beinahe erwartet. Ein leiser Duft zog durch die graue Luft. Wenigstens war es nicht Andy. Gerade jetzt hätte er Andy überhaupt nicht gebrauchen können.
    »Ja, Kurzer?«, sagte er in den Nebel.
    »Woher hast du gewusst, dass ich es bin?«
    Trev seufzte. »Hab geraten.« Dann ging er mit schnelleren Schritten weiter.
    »Andy will wissen, was du gesagt hast.«
    »Keine Bange, es ist alles in Ordnung.«
    »In Ordnung? Wie das denn?« Kurzer war immer ein bisschen übergewichtig und musste sich anstrengen, um nachzukommen.
    »Sag ich dir nicht.« Ha, wie er diesen Moment auskostete. »Aber … kann ich ihm denn sagen, dass wir aus’m Schneider sind?«
    »Es ist alles in Ordnung! Alles in Butter! Ich hab’s geregelt. Die Sache ist geritzt. Weg. Nie passiert.«
    »Bist du sicher?«, fragte Kurzer. »Er hat ganz schön getobt.«
    »He, was soll ich noch sagen?« Trev streckte die Arme aus und drehte eine Pirouette. »Ich bin Trev Likely!«
    »Gut, dann ist das ja klar. He, jetzt lässt dich Andy bestimmt wieder bei der Bande mitmachen. War doch super, oder?«
    »Weißt du, was Nutt zuerst gedacht hat, wie die Bande heißt, Kurzer?«
    »Nein. Wie denn?«
    Trev sagte es ihm.
    »Also, das ist …«, fing Kurzer an, aber Trev unterbrach ihn.
    »Es ist lustig, Kurzer. Es ist lustig und zugleich irgendwie traurig und hoffnungslos. Echt.« Trev blieb so abrupt stehen, dass Kurzer gegen ihn prallte. »Und noch ein Tipp: Kurzer, der Furzer hilft dir im Leben kein bisschen weiter. Und das gilt auch für Furzmeister. Glaub mir.«
    »Aber alle nennen mich Kurzer, der Furzer«, heulte der Furzmeister.
    »Hau dem nächsten, der es sagt, eins auf die Nase. Geh zu einem Arzt. Iss weniger Kohlehydrate. Halte dich möglichst wenig in geschlossenen Räumen auf. Benutze Rasierwasser«, sagte Trev und ging wieder schneller.
    »Wo willst du hin, Trev?«
    »Raus aus dem Gedränge!«, rief ihm Trev über die Schulter zu.
    Kurzer sah sich verdutzt um. »Was für ein Gedränge?«
    »Hast du’s nicht gehört? Überall ist Gedränge!«
     
    Als Trev weiter durch den Nebel ging, fragte er sich, ob er von innen leuchtete. Alles würde sich ändern. Sobald Schmiers zur Arbeit kam, würde er ihn nach einem besseren Job oder so fragen …
    Eine Gestalt tauchte vor ihm auf, was eine beachtliche Leistung war, denn die Gestalt war einen Kopf kleiner als er. »Meifter Likely?«, sagte sie.
    »Wer will das wissen?«, erwiderte Trev und fügte hinzu: »Was will das wissen?«
    Die Gestalt seufzte. »Ich habe gehört, daff du ein Freund von dem Tfentleman bift, der vor Kurtfem inf Krankenhauf eingeliefert wurde«, sagte sie.
    »Was geht dich das an?«
    »Tfiemlich viel«, antwortete die Gestalt. »Darf ich dich fragen, wie viel du über diefen Tfentleman weift?«
    »Ich bin dir keine Antwort schuldig«, sagte Trev. »Alles ist in Ordnung, verstanden?«
    »Fön wär’f«, sagte die Gestalt. »Ich muff mit dir darüber reden. Ich heife Igor.«
    »Ach was. Ich hatte schon so ’ne Vermutung. Bist du derjenige, der das Sandwich für Nutt gemacht hat?«, fragte Trev.
    »Ja. Thunfif, Fpaghetti und Marmelade, mit Fokoladenftreufeln. Dafür bin ich bekannt. Weift du, irgendetwaf von ihm, woher er kommt oder fo?«
    »Nein, überhaupt nichts, Igor.«
    »Wirklich nicht?«
    »Jetzt hör mal gut zu. Wir rühren im Kerzengewölbe im Talg rum, nicht in der Vergangenheit! So isses nun mal. Ich weiß, dass er schlimme Zeiten durchgemacht hat, und mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Dachte ich mir fon«, sagte Igor. »Ich glaube, er ftammt auf Überwald. Von dort kommen fo manch

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