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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nebenstehenden Artikel zufolge hatte jemand die Urne im Königlichen Kunstmuseum in einem alten Lagerraum gefunden. Sie habe einige Schriftrollen enthalten, stand dort, auf denen die ursprünglichen Regeln von Tritt-den-Ball aus den frühen Jahren des Jahrhunderts des Sommerkornkäfers niedergeschrieben worden seien. Das alles sei vor tausend Jahren gewesen, als derlei Spiele zu Ehren der Göttin Pedestriana veranstaltet worden seien … Glenda überflog den Rest, denn es gab noch jede Menge Rest zu überfliegen. Seite drei zierte die künstlerische Darstellung besagter Göttin. Selbstverständlich war sie sehr schön. Man sah nur selten eine Göttin hässlich porträtiert. Das hing wahrscheinlich mit ihrer Fähigkeit zusammen, normale Sterbliche im Nu zu zermalmen. Pedestriana hätte das wahrscheinlich mit dem Fuß erledigt.
    Glenda legte die Zeitung brodelnd vor Zorn nieder, und als Köchin wusste sie genau, was man unter Brodeln zu verstehen hatte. Hier ging es nicht um Fußball, und wenn die Gilde der Historiker es zehn Mal behauptete und nicht nur mit alten Pergamenten, sondern auch mit einer Urne beweisen konnte! Glenda wusste ebenfalls sehr genau, dass man sehr schlechte Karten hat, wenn man gegen eine Urne argumentieren will.
    Aber es passte doch alles viel zu genau! Bis auf …? Seine Lordschaft konnte Fußball nicht ausstehen, trotzdem war hier ein Artikel, der besagte, dass dieses Spiel schon sehr alt sei und eine eigene Göttin habe, und wenn es zwei Dinge gab, die in dieser Stadt hoch im Kurs standen, dann waren es Tradition und Göttinnen, insbesondere dann, wenn diese Göttinnen mit Vorliebe sehr kurz geschnittene Chiffonkleidchen trugen. Ließ Seine Lordschaft diesen Schmierfinken von der Zeitung denn alles durchgehen? Was ging da vor sich? »Ich hab zu tun«, sagte sie streng. »Schön, dass du eine anständige Zeitung gekauft hast, aber solches Zeug musst du wirklich nicht lesen.«
    »Hab ich doch gar nicht. Wen interessiert denn sowas? Ich hab sie wegen der Reklame gekauft. Guck mal.«
    Glenda hatte sich noch nie groß um die Anzeigen in der Zeitung gekümmert, weil die dort ohnehin bloß von Leuten platziert wurden, die dein Geld haben wollten. Aber da stand sie, genau vor ihrer Nase. Madame Sharn aus Bums präsentiert Ihnen … die Mikro-Kette.
    »Du hast gesagt, dass wir hingehen«, sagte Juliet spitz.
    »Ja schon, aber das war vor …«
    »Du hast gesagt, wir gehen hin.«
    »Ja. Aber, na ja, ist schon jemals jemand aus den Tollen Schwestern bei einer Modenschau gewesen? Solche Sachen sind einfach nichts für uns.«
    »In der Zeitung steht da nix von. Da steht: Eintritt frei. Du hast gesagt, dass wir hingehen!«
    Zwei Uhr, dachte Glenda. Angenommen, ich kriege das hin … »Also gut, wir treffen uns um halb zwei bei der Arbeit, verstanden? Keine Minute später! Ich habe alle Hände voll zu tun.«
    Der Universitätsrat kommt jeden Tag um halb zwölf zusammen, dachte sie. Ach, wie gerne würde ich da Mäuschen spielen. Sie grinste …
     
    Trev saß in dem ramponierten alten Sessel, der ihm im Gewölbe als Büro diente. Die Arbeit schritt in ihrem üblichen verlässlichen Schneckentempo voran.
    »Aha, wie ich sehe, sind Sie schon früh gekommen, Meister Trev«, sagte Nutt. »Tut mir leid, dass ich nicht hier war. Ich musste mich um einen Notfall kümmern, eine ernste Kandelaberstörung.« Er beugte sich näher heran. »Ich habe das erledigt, worum Sie mich gebeten haben, Meister Trev.«
    Trev erwachte jäh aus seinem Tagtraum von Juliet und sagte: »Hä?«
    »Sie haben mich doch gebeten, ein Gedicht zu … Ihr Gedicht für Fräulein Juliet zu überarbeiten.«
    »Bist du schon fertig damit?«
    »Vielleicht möchten Sie einen Blick darauf werfen, Meister Trev?« Nutt reichte Trev das Blatt und blieb nervös neben dem Sessel stehen, wie ein Schüler neben seinem Lehrer.
    Kurz darauf runzelte Trev verstört die Stirn. »Was soll denn ›ward‹ heißen?«
    »Das heißt soviel wie ›wurde‹, so wie in ›ward meinetwegen je der Lenz vertrieben‹?«
    »Warum schreibst du’s dann nicht gleich so hin?«, fragte Trev.
    »Ähm … an Ihrer Stelle würde ich es einfach unter Lyrik abhaken, Meister Trev.«
    Trev kämpfte sich weiter durch. Er hatte noch nie viel mit Poesie am Hut gehabt, mit Ausnahme der Sorte, die mit »Es war mal ein Mädchen aus Quirm« anfing, aber das hier sah verflucht echt aus. Die Seite wirkte vollgeschrieben, trotzdem war noch jede Menge Platz. Außerdem war die Schrift extrem

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