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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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offenem Mund entgegennahm.
    »Weißt du denn alles, Herr Nutt?«, fragte er mit dem Sarkasmus des geborenen Pädagogen.
    Nutts Antwort kam konzentriert und erst nach einer längeren Pause, ehe er sagte: »Bei sehr vielen Details bin ich mir nicht ganz sicher.«
    Ponder hörte es hinter sich leise kichern und spürte, dass er rot wurde. Er war vorgeführt worden, und zwar von einem Kerzentropfer, auch wenn Nutt der Tropfer mit der maßlosesten Allgemeinbildung war, der ihm je begegnet war.
    »Wisst ihr, wo man eine Kopie davon machen lassen kann?«, fragte Ridcully laut.
    »Denke schon«, sagte Nutt. »Vermutlich dürften wir hier mit Zwergengummi ganz gut fahren.«
    »Im Flickschusterweg gibt es jede Menge Zwerge, die so was nachmachen können, Chef«, sagte Trev. »Die können so was wirklich gut, aber sie wollen dafür bezahlt werden. Ohne Bares läuft da nix. Wenn man es mit Zwergen zu tun hat, gibt’s nix auf Kredit.«
    »Geben Sie diesen jungen Herren fünfundzwanzig Dollar, Stibbons.«
    »Das ist viel Geld, Erzkanzler.«
    »Je nun, Zwerge haben nun mal, auch wenn sie das Salz der Erde sind, nicht viel Verständnis für kleine Zahlen, und ich brauche dieses Ding möglichst schnell. Ich bin sicher, dass ich Herrn Likely und Herrn Nutt hinsichtlich des Geldes vertrauen kann.« Er sagte das sehr jovial, aber mit einer gewissen Schärfe in der Stimme. Trev zumindest verstand die Botschaft sofort; ein Zauberer konnte einem vertrauen, weil er einem das Leben zur Hölle machen konnte, falls man sein Vertrauen missbrauchte.
    »Selbstverständlich können Sie uns vertrauen, Chef«, sagte er. »Dachte ich mir«, sagte Ridcully.
    Als sie weg waren, sagte Ponder Stibbons: »Haben Sie denen tatsächlich fünfundzwanzig Dollar anvertraut?«
    »Allerdings«, antwortete Ridcully fröhlich. »Und ich bin schon mal gespannt, wie alles ausgeht.«
    »Trotzdem muss ich sagen, dass das ziemlich unklug war.«
    »Vielen Dank für Ihren Beitrag, Stibbons, aber dürfte ich Sie freundlich daran erinnern, wer hier der Chef ist?«
     
    Glenda und Juliet fuhren mit dem Trolli-Bus nach Hause, auch das eine ungewöhnliche Extravaganz, aber natürlich hatte Glenda jetzt mehr Geld dabei, als sie je auf einem Haufen gesehen hatte. Sie hatte die Scheine in ihr Mieder gestopft, so wie Madame, wo sie eine ganz eigene Hitze zu entwickeln schienen. Auf einem Troll war man sicher. Jeder, der einen Troll überfallen wollte, musste dazu schon ein Gebäude an einem dicken Knüppel benutzen.
    Juliet sagte so gut wie nichts. Was Glenda verwirrte, denn sie hatte erwartet, dass das Mädchen wie ein Brunnen voller Seifenflocken lossprudeln würde. Die Stille war unerträglich.
    »Hör mal, ich weiß, dass dir die Sache sehr viel Spaß gemacht hat«, sagte Glenda, »aber Kleider vorzuzeigen ist nun mal keine richtige Arbeit.« Auf gar keinen Fall, dachte sie. Richtige Arbeit wird nicht so gut bezahlt.
    Wer hatte das gesagt? Jools hatte den Mund nicht aufgemacht, und der Troll war immer noch von Gebirgsflechten bedeckt und verfügte lediglich über ein Ein-Silben-Vokabular. Der Gedanke muss aus meinem eigenen Kopf gekommen sein, dachte sie. Es geht hier um Träume, oder? Sie ist ein Traum. Ich muss zugeben, dass diese Mikro-Kette ein guter Stoff ist, aber erst Juliet hat ihn richtig zum Glänzen gebracht. Und was soll ich sagen? Du hilfst mir in der Küche. Du bist einigermaßen brauchbar und hilfsbereit, jedenfalls dann, wenn du nicht in den Tag hinein träumst, aber du weißt nicht, wie man Bücher führt oder einen Wochenspeiseplan aufstellt. Was würdest du ohne mich tun? Wie würdest du weit weg von hier klarkommen, in fremden Ländern, wo alle Leute irgendwie komisch sind?
    »Ich richte ein Bankkonto für dich ein«, sagte sie laut. »Aber das bleibt unser kleines Geheimnis. Und für dich wird es mal ein hübscher kleiner Notgroschen sein.«
    »Und wenn Dad nicht weiß, dass ich das Geld hab, dann kann er es mir auch nicht wegnehmen und es gegen die Wand pissen«, sagte Juliet und schaute zu dem ernsten, teilnahmslosen Gesicht des Trolls hinauf. Wenn Glenda gewusst hätte, wie man Pas devant le troll sagt, hätte sie es bestimmt gesagt. Aber es stimmte: Herr Stollop hatte bestimmt, dass das gesamte Familieneinkommen in einen Topf geworfen wurde, wobei er den Topf verwaltete und ihn dann mit seinen Freunden an der Theke des Truthahn & Gemüse versoff und letztendlich in der stinkenden Gasse hinter der Kneipe an die Wand pinkelte.
    Glenda gab sich mit einem

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