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Der Coach

Titel: Der Coach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Ausrüstung an den Blockschlitten, auf dem anderen waren die Juniors beim Konditionstraining. Die Coachs pfiffen auf ihren Trillerpfeifen und gaben scharfe Kommandos.
    Auf dem Spielfeld lenkte Rabbit einen gelb-grünen Traktor-Rasenmäher der Firma John Deere kreuz und quer über den gepflegten Rasen, wie er es von März bis Dezember täglich tat. Auf dem Platz hinter der Spielerbank waren die Cheerleader damit beschäftigt, Transparente für die Schlacht am Freitagabend zu bemalen und zwischendurch ein paar neue Bewegungen zu proben. An der Endzone auf der anderen Seite des Spielfelds versammelte sich die Kapelle zu einer kurzen Probe.
    Kaum etwas hatte sich verändert. Es gab neue Coachs, neue Spieler, neue Cheerleader, neue Musiker in der Kapelle, doch immer noch waren dies die Spartans, war dies Rake Field, mähte Rabbit den Rasen, warteten alle aufgeregt auf den Freitag. Wenn er in zehn Jahren noch einmal herkäme, davon war Neely überzeugt, würden sowohl die Menschen als auch die Umgebung immer noch genauso aussehen.
    Ein weiteres Jahr, ein weiteres Team, eine weitere Saison.
    Kaum zu glauben, dass Eddie Rake tatsächlich gezwungen gewesen war, hier zu sitzen, wo Neely jetzt saß, und das Spiel aus so großer Entfernung anzuschauen, dass er ein Radio brauchte, um etwas mitzubekommen. Hatte er die Spartans angefeuert? Oder insgeheim bei jedem Spiel mit Genugtuung gehofft, sie würden verlieren? Rake hatte immer etwas Gemeines an sich gehabt und konnte einen Groll jahrelang hegen.
    Neely hatte auf diesem Feld nie verloren. Schon sein Juniorteam war ungeschlagen geblieben, aber das wurde in Messina natürlich auch erwartet. Die Juniors spielten donnerstagabends vor mehr Zuschauern als die Seniors der meisten anderen Highschools. Von den Spielen, bei denen er aufgestellt gewesen war, hatte Neely nur zwei verloren, beide Male ein Meisterschaftsfinale und beide Male auf dem Campus der A&M. In der achten Klasse hatte sein Team ein Heimspiel gegen Porterville mit einem Unentschieden beendet; näher war er einer FootballNiederlage in Messina nie gekommen.
    Nach diesem Unentschieden war Coach Rake in den Umkleideraum gestürmt und hatte ihnen wutentbrannt einen Vortrag über die Bedeutung des Stolzes für einen Spartan gehalten. Nachdem er die Dreizehnjährigen auf diese Weise in Angst und Schrecken versetzt hatte, wechselte er ihren Coach aus.
    Immer mehr alte Geschichten kamen Neely in den Sinn, während er auf das Trainingsfeld hinunterschaute. Doch da er sie keinesfalls noch einmal durchleben wollte, fuhr er zurück.
    Ein Lieferant, der einen Obstkorb bei der Familie Rake abgegeben hatte, hatte eine geflüsterte Bemerkung aufgeschnappt, und schon bald wusste die ganze Stadt, dass der Coach nun unwiderruflich im Sterben lag.
    In der Dämmerung erreichte das Gerücht auch die Tribüne, wo sich Spieler aus verschiedenen Teams und verschiedenen Jahrzehnten in kleinen Grüppchen versammelt hatten, um gemeinsam zu warten. Einige wenige saßen allein etwas abseits und hingen ihren eigenen Erinnerungen an Rake und den längst vergangenen Ruhm nach.
    Paul Curry erschien in Jeans und Sweatshirt und mit zwei riesigen Pizzas, die Mona gebacken und ihm mitgegeben hatte, damit die Jungs an diesem Abend unter sich sein konnten. Silo Mooney kam mit einer Kühlbox voll Bier. Hubcap blieb verschwunden, doch das überraschte niemanden. Die Utley-Zwillinge Ronnie und Donnie, die draußen auf dem Land lebten, hatten erfahren, dass Neely in der Stadt war. Vor fünfzehn Jahren waren sie eineiige Linebacker von je achtzig Kilo gewesen und hätten sogar eine Eiche tackeln können.
    Als es dunkel wurde, sahen sie Rabbit dabei zu, wie er zur Anzeigetafel hinüberwanderte und die Flutlichtlampen am Südwestmast einschaltete. Noch war Rake am Leben. Das Rake Field lag von langen Schatten bedeckt, und die Spieler warteten. Die Jogger waren bereits fort; alles war ruhig. Von Zeit zu Zeit, wenn jemand eine alte FootballAnekdote erzählte, brach eines der über die Haupttribüne verstreuten Grüppchen in Gelächter aus. Doch meistens sprach man nur mit gedämpfter Stimme. Rake war nicht mehr bei Bewusstsein, es würde bald zu Ende sein.
    Nat Sawyer gesellte sich zu ihnen. Er hatte eine große Tasche dabei. »Bringst du uns Drogen, Nat?«, fragte Silo.
    »Nein. Zigarren.«
    Silo zündete sich als Erster eine der kubanischen Zigarren an, dann folgten Nat und Paul seinem Beispiel und schließlich auch Neely. Die Utley-Zwillinge tranken keinen Alkohol

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