Der Cocktailparty-Effekt
kann?
Untersuchungen aus den 1970er-Jahren haben gezeigt, dass einige Gefühle tatsächlich immer von einer typischen Mimik begleitet sind, die – so die Annahme – von den meisten Menschen auch über die Kulturen hinweg eindeutig erkannt werden können. Zu diesen Basisemotionen gehören Freude, Überraschung, Wut, Ekel, Angst und Traurigkeit. Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass diese Mimik eine biologische Basis hat – ebenso wie die Gefühle selbst. Neue Studien zeigen nun jedoch, dass es beim Erkennen von mimischen Ausdrücken überraschende kulturelle Unterschiede gibt: Menschen aus dem asiatischen Raum achten vor allem auf die Augenregion, während Menschen aus westlichen Kulturen Augen und Mundpartie im Blick haben. Dies führt dazu, dass Asiaten durchaus einige Gefühle miteinander verwechseln können, wenn sie Fotos von emotionalen Gesichtern betrachten, die aus dem westlichen Kulturkreis stammen. Versuchsteilnehmer aus Japan und China hielten den Gesichtsausdruck für Angst häufig für Überraschung, zudem verwechselten sie Ekel oft mit Wut. Und zwar, weil Sie vor allem auf die Augenpartie geschaut hatten, die aber bei Angst und Überraschung, genauso wie bei Ekel und Wut sehr ähnlich aussieht.
Menschen aus dem asiatischen Lebensraum scheinen auch ihre eigenen Gefühle stärker durch die Augenregion, besonders die Augenbewegungen, auszudrücken. Im Gespräch mit asiatischen Menschen sollte man also besonders auf die Augenregion achten und selbst versuchen, viel über die Augen zu kommunizieren.
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Machen Kinder glücklich?
Nicht unbedingt. Der Traum von einer glücklichen Familie mit zwei Kindern scheint zwar eine Art Idealvorstellung zu sein. Dennoch machen Kinder zunächst einmal nicht glücklich, im Gegenteil: Frischgebackene Eltern sind nicht so glücklich wie Kinderlose und werden mit jedem weiteren Kind immer unglücklicher. Das zeigt eine internationale Untersuchung in 86 Ländern mit mehr als 200.000 Befragten. Doch das bleibt zum Glück nicht so: Tatsächlich hängt es vom Alter ab, wie glücklich uns Kinder machen – sowohl von unserem als auch von dem der Kinder. So zeigte die Untersuchung, dass vor allem junge Eltern unter 30 Jahren unglücklicher sind, wenn sie Kinder haben. Ab einem Lebensalter von 40 Jahren hingegen steigt die elterliche Glückskurve immer weiter nach oben – und übertrifft schließlich die von denjenigen, die keine Kinder haben. Dieser Zusammenhang zeigte sich unabhängig von Geschlecht, Gesundheitszustand, bestehender Partnerschaft und Wohlfahrtssystem.
Die Erklärung für das niedrige Glücksniveau bei jungen Eltern sehen Forscher in den besonders starken Belastungen, solange die Kinder noch klein sind: Junge Eltern sorgen sich stärker, schlafen zu wenig und haben finanzielle Einbußen. Mit steigendem Alter werden Kinder hingegen immer selbstständiger und unabhängiger – bis sie schließlich von zu Hause ausziehen. Dann scheint die glücklichste Zeit der Elternschaft anzubrechen: Die Kinder sorgen für sich selbst – und wir uns weniger. Auch die Erfahrung, Großeltern zu sein, macht glücklich. Je älter wir werden, umso mehr werden unsere Kinder eine Ressource, zum Beispiel, indem sie uns emotional oder durch Pflegeleistungen unterstützen. Wer also wieder über durchwachten Nächten, Kinderkrankheiten oder zu wenig Zeit für sich selbst verzweifelt, sollte daran denken: Kinder sind eine Langzeitinvestition ins Glück.
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Musik löst bei allen Menschen die gleichen Gefühle aus!
Das glauben Sie nicht? Stimmt aber. Wir können verschiedene Vorlieben für Musikrichtungen haben, das ändert jedoch nichts daran, dass bestimmte Musik – über Kulturen und persönliche Erfahrungen hinweg – die gleichen Emotionen hervorruft.
Studien haben gezeigt, dass bei der Musik Tongeschlecht und Tempo bestimmend sind für Gefühlszustände. So löst Moll in langsamem Tempo in uns Trauer aus (z. B. das Adagio der Sinfonie Nr. 15 von Schostakowitsch), Moll in schnellem Tempo Ärger oder Furcht (z. B. „Tod und Verklärung“ von Richard Strauß). Ein schnelles Dur macht uns fröhlich (z. B. die „Italienische Sinfonie“ von Mendelssohn Bartholdy) und ein langsames Dur beruhigt uns und sorgt für Ausgeglichenheit (z. B. das Violinkonzert von Brahms).
Dass Musikemotionen universell sind, zeigen Studien mit Völkern, die keine Verbindung zur westlichen Welt haben, auch z. B. kein Radio besitzen: Befragt nach den
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