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Der Codex

Titel: Der Codex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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verhindern?«
    »Ich Cahs Plan erst später erfahren. Dann ich versuchen, zu retten Vater. An Grabeingang ist große Steintür. Ich nicht bewegen kann. Cah erfahren, dass ich gehen nach S u lia Tara, um zu retten Vater. Er sehr wütend. Cah mich g e fangen nehmen und töten wollen. Er sagen, ich Schmut z fink, halb Tara, halb weiß. Dann verrückte weiße Männer und Soldaten kommen und fangen Cah. Bringen Cah in Weiße Stadt. Ich entwischen. Ich hören Soldaten über euch sprechen. Ich zurückkommen, euch suchen.«
    »Woher hast du gewusst, dass wir hier sind?«
    »Ich hören Soldaten reden.«
    Das Feuer flackerte, und die Nacht senkte sich über die fünf schweigend am Boden sitzenden Menschen. Nachdem Borabay seine Geschichte beendet hatte, schienen seine Worte lange in der Luft zu hängen, und er schaute einen nach dem anderen an. »Es sein schrecklicher Tod, Brüder. Dies ist Tod für Ratte, nicht für Menschenwesen. Er unser Vater.«
    »Was können wir tun?«, fragte Philip.
    Borabay legte eine lange Pause ein, und als er dann sprach, klang seine Stimme leise und widerhallend: »Wir ihn retten.«

52
     
    Hauser betrachtete die primitive grafische Darstellung der Stadt, die er in den letzten zwei Tagen angefertigt hatte. Seine Männer hatten das Areal zweimal durchsucht, doch es war so zugewachsen, dass es fast ein Ding der Unmö g lichkeit war, einen akkuraten Stadtplan anzulegen. Es gab mehrere Pyramiden sowie Dutzende von Tempeln und a n dere Gebäude: mehrere hundert Stellen, an denen sich Grabkammern verbergen konnten. Wenn ihnen das Glück nicht zu Hilfe kam, konnte es Wochen dauern.
    Ein Soldat trat in den Türrahmen und salutierte.
    »Meldung.«
    »Die Söhne sind noch dreißig Kilometer entfernt, Sir, hi n ter der Río-Ocata-Furt.«
    Hauser legte den Stadtplan langsam hin. »Sind sie gesund und munter?«
    »Sie erholen sich von einer Krankheit. Bei ihnen ist ein Tara-Indianer, der sich um sie kümmert.«
    »Waffen?«
    »Die Frau hat ein nutzloses altes Jagdgewehr. Pfeil und Bogen, und natürlich ein Blasrohr ...«
    »Ja, ja.« Hauser empfand eine Art neidischen Respekt für die Söhne, besonders für Philip. Normalerweise hätten sie alle tot sein müssen. Max war so gewesen wie sie: ein sturer Glückspilz. Es war eine starke Mischung. In Hausers Geist blitzte ein Bild von Max auf: Er war bis zur Taille nackt und bahnte sich mit einer Machete seinen Weg durch den U r wald. Holzspäne, Ästchen und Blätter klebten ihm am ve r schwitzten Leib. Sie hatten sich monatelang einen Weg durch den Dschungel gebahnt. Sie waren gestochen worden und hatten sich infiziert und geschnitten. Trotzdem hatten sie nichts gefunden. Dann hatte Max ihm den Laufpass g e geben, war flussaufwärts gezogen und hatte endlich das entdeckt, wonach sie über ein Jahr lang gesucht hatten. Hauser war pleite nach Hause zurückgekehrt und hatte sich freiwillig melden müssen ... Er schüttelte den Kopf, um seinem Ärger Luft zu machen. Das war Vergangenheit. Die Zukunft gehörte ihm -und Broadbents Vermögen auch.
    Der Teniente meldete sich zu Wort: »Soll ich einen Trupp in Marsch setzen, um sie zu töten? Ich bin mir ganz sicher, dass wir sie diesmal erledigen können, Jefe.«
    »Nein«, sagte Hauser. »Sie sollen ruhig nach Hause kommen. «
    »Ich verstehe nicht.«
    Hauser schaute den Teniente an. »Tun Sie ihnen nichts. Lassen Sie sie in Ruhe. Sie sollen ruhig kommen.«

53
     
    Philip erholte sich zwar langsamer als die anderen, doch nach drei weiteren Tagen unter Borabays Pflege konnte er wieder gehen. An einem sonnigen Morgen brachen sie das Lager ab und setzten sich in Richtung Tara-Dorf in Bewegung. Es lag im Vorgebirge der Sierra Azul. Borabays Kräutersude, Salben und Tees hatten auf sie alle eine bemerkenswerte Wirkung gehabt. Borabay ging mit seiner Machete voran und gab ein rasches Tempo vor. Gegen Mittag e r reichten sie den breiten Fluss, an dem sie Philip gefunden hatten. Sie legten in fünf Stunden eine Strecke zurück, die sie während ihres verzweifelten Rückzuges fünf Tage gek o stet hatte. Hinter dem Fluss, in der Nähe der Sierra Azul, bewegte Borabay sich vorsichtiger. Sie kamen ins Vorgebi r ge und stiegen langsam hinauf. Der Wald verlor an Finste r nis, es schien sonniger zu werden. An den Ästen der Bäume wuchsen Orchideen. Fröhliche Sonnenflecken sprenkelten den vor ihnen liegenden Weg.
    Sie verbrachten die Nacht in einer alten Tara-Siedlung, einem Halbrund aus mit Palmwedeln gedeckten Hütten, die in

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