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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Minuten bevor Northport getroffen wurde.«
    »Wer außer Ray und Kim ist noch dorthin gegangen?« fragte Linsay. Krantz sagte es ihm.
    »Einen Augenblick.« Linsay drehte sich um, um mit einem seiner Offiziere zu sprechen. Als er sich wieder dem Schirm zuwandte, war plötzlich ein grimmiger Ausdruck in sein Gesicht getreten.
    »Sektor 17D ist ziemlich schwer getroffen worden«, sagte er. »Wir mussten uns aus diesem Bereich völlig zurückziehen. Da ist von uns niemand mehr. Wenn sie tatsächlich dort waren, wo sie sagen, sieht es schlimm aus. Wer dort nicht herausgekommen ist, kann unmöglich noch am Leben sein, und sie stehen nicht auf der Liste derer, die herausgekommen sind. Tut mir leid. Mel, aber es sieht nicht sehr gut aus.«
    »Ich verstehe.« Krantz unterbrach die Verbindung und starrte mit leeren Augen auf den Schirm. Hinter ihm hatte Danny Cordelle seine Aufgabe – die Organisation der Verteidigungsmaßnahmen für den Radkranz – unterbrochen, um zuzuhören. Er schnalzte mit der Zunge und schüttelte skeptisch den Kopf.
    »Glauben Sie schlechten Nachrichten nie, bis sie Ihnen direkt ins Gesicht sehen«, war sein philosophischer Ratschlag. »Man kann nie wissen …«
     

43
     
    Dyer lag bewegungslos hinter der verdrehten Heckradaufhängung des Käfers und starrte auf die helle Sichel, die sich fast unmerklich über die Oberfläche von Detroit bewegte.
    Der Käfer war offensichtlich bei einer Notlandung in die Schleuse hineingeflogen, wahrscheinlich irgendwann während der ersten Schlacht um die Nabe, war dort herumgeschleudert worden und hatte dabei das äußere Tor verklemmt, sodass eine ungefähr drei Fuß breite Lücke nach außen führte. Dyer lag schon fast eine Stunde in einem Sicherheitsabstand von der Kante und starrte wortlos durch die Lücke hinaus.
    Hinter ihm saßen die anderen drei unter dem gedrungenen Körper des Käfers im Halbdunkel der Schleusenkammer mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Kim ruhte in dem schützenden Kreis von Solinskys Arm an seiner Schulter. Sie war schon vor einiger Zeit wieder zu sich gekommen, schien aber damit zufrieden zu sein, nur still dazuliegen und auf die kommenden Ereignisse zu warten. Wenn sie sprach, was selten geschah, schien sie von der Situation um sie herum träumerisch gelöst zu sein, als käme es irgendwie darauf nicht mehr an. Auf ihrer anderen Seite saß Laura als schattenhafte Gestalt still, aber wachsam in fast völliger Dunkelheit und hielt eine feuerbereite M25 auf ihren Oberschenkeln.
    Im Käfer hatten sie einen kleinen Vorrat von nicht abgeschossenen Kobolds gefunden. Einen Teil von ihnen hatte Dyer in der Lücke des Schleusentors in Stellung gebracht und Stücke der Metallverschalung als Schild in das zerstörte Heck des Käfers geklemmt. Er wusste im Grunde nicht, was das für einen Sinn haben sollte, aber es war ihm vernünftiger erschienen, die Raketen so zu benutzen, als sie im Käfer zu lassen. Seitdem hatten sie nichts tun können, als hinter dem verschlossenen Innentor der Schleuse zu sitzen und zu warten. Sie wussten nicht einmal, worauf sie warteten – nach allem, was sie wussten, konnte die ganze Sache bereits entschieden sein. Sie konnten das nur auf eine Art herausbekommen: Sie mussten das Innentor aufmachen und nachsehen. Aber das wäre der sofortige Selbstmord, wenn es nicht zu ihren Gunsten ausgegangen war. Also saßen sie da … und warteten.
    »Das bringt uns nicht weiter«, sagte Dyer schließlich. »Hier drinnen könnten wir an Altersschwäche sterben.« Er sprach über die Drahtverbindung, die sie über die Stecker in ihren Kommunikationsgeräten hergestellt hatten, um das Risiko nicht einzugehen, dass sie ihre Anwesenheit durch die Verwendung des Funkgeräts verrieten.
    »Was wollen Sie denn machen?« ertönte Solinskys Antwort über die Verbindung. »Vielleicht jemandem einen Brief schicken?«
    »Ich habe über etwas nachgedacht, das mir eingefallen ist«, sagte Dyer. »Nach den ursprünglichen Plänen für Ikarus C sollten der Haupt-Solarkollektor, die Konversionsanlage und der Mikrowellensender für den Erdkontakt alle ans südliche Ende … auf die andere Seite von Pittsburgh, aber davon ist nichts gebaut worden.«
    »Und?«
    »Da sind einige große Schächte eingebaut worden, um Kabel und sonstiges von hier zu dem der Nabe zugewandten Ende der Spindel zu führen. Sie sind dann versiegelt worden, als Ikarus C zu Janus umgebaut wurde. Diese Schächte sind noch da … im Kern der Spindel. Sie führen direkt durch

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