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Der Computer und die Unsterblichen

Der Computer und die Unsterblichen

Titel: Der Computer und die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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bis auf einen kleinen schleimigen Flecken in jedem Gehäuse.«
    »Dio!«
    »Ich habe hier den Untersuchungsbericht. Ecco.« Der Grieche zog eine Kassette aus der Tasche und reichte sie Sequoia. »Nun, Frage: Ist es möglich, daß Strahlung aus dem Weltraum zwanzig Kilometer Erde und Gestein durchdringt?«
    »Es gibt die normale irdische Untergrundstrahlung, mit der wir seit Millionen Jahren leben.«
    »Ich sagte, aus dem Weltraum, mein Freund.«
    »Mein Gott, es gibt hundert Möglichkeiten«, meinte Sequoia. »Hat man bei Consolidated Can eine Erklärung?«
    »Nein.«
    »Hat man den Schleim analysiert?«
    »Meines Wissens nicht. Man hat beim Patentamt eine Anmeldung hinterlegt, in der das Phänomen und die geplanten Schritte zu seiner Erforschung beschrieben sind.«
    »Schwachköpfe«, murmelte der Häuptling.
    »Natürlich, aber was kann man von einem unfähigen Management anderes erwarten?«
    »Wir können es nicht zulassen«, rief Fee. »Wir können nicht zulassen, daß diese Leute uns zuvorkommen.«
    »Werden sie nicht, mein Kind.«
    »Wie willst du sie daran hindern?«
    »Nur keine Aufregung«, sagte der Grieche lächelnd. »Ich habe Consolidated Can gekauft. Es ist mein Geschenk an die Forschungsabteilung der Gruppe unter unserem ausgezeichneten neuen Mitglied, Doktor Sequoia Guess.«
    Fee warf sich auf Poulos und umarmte ihn so heftig, daß seine Hornbrille zu Boden fiel und zerbrach. Der Grieche lachte, küßte sie schmatzend und schob sie dem Häuptling zu.
    »Was nun?« fragte sie. »Was machen wir jetzt, Chef?«
    Aber Sequoia schien sie nicht zu hören; es war, als lausche er einer lautlosen Stimme, und wir warteten und warteten. Plötzlich begann die Ausdruckstation meines Journals im Erdgeschoß zu rattern. Wir fuhren alle zusammen. Ich war völlig verblüfft.
    »Das ist doch nicht möglich«, sagte ich. »Das Ding reagiert nur auf Instruktionen von der Eingabetastatur, die Fee vorhin zerschlagen hat.«
    »Interessant«, sagte Sequoia, auf einmal wieder bei der Sache. »Das sollten wir uns ansehen. Wahrscheinlich eine verspätete Antwort auf die Zerstörung der Eingabestation. Auch Maschinen werden manchmal emotional.«
    Als wir im Arbeitszimmer anlangten, war die Ausdruckstation schon wieder verstummt, und ein Papierstreifen hing heraus. Ich riß ihn ab und überflog den Text.
    »Du hast recht, Sequoia. Nichts als Hysterie. Lauter Einsen und Nullen. Binäres Kauderwelsch.«
    Ich gab ihm den Streifen. Er schaute. Er schaute wieder. Er starrte so angestrengt auf das Papier, daß ich an einen weiteren Anfall zu glauben begann.
    »Das sind Systemüberwachungsdaten aus der Kryokapsel.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Aber das ist unmöglich. In meinem Journal?«
    »Nur keine Aufregung, Bruder. Hier, wir fangen mit 10001 an. Das ist die Identifikation. Dann Temperaturmeldung: 11011. Feuchtigkeit: 10110. Druck und Sauerstoffgehalt normal. CO 2 und andere Gase unter den zulässigen Maxima. Gravitation zu hoch, aber das liegt daran, daß die Kapsel nicht weiß, daß sie wieder auf der Erde ist. Unregelmäßigkeiten der Bewegung negativ. Natürlich. Sie ruht ja auf festem Boden.«
    »Das versteh ich nicht!« sagte ich.
    »Und das ist noch nicht alles. Du hast dir den Ausdruck nicht sorgfältig genug angesehen. Die letzte Zeile ist in Klartext. Lies sie.«
    Ich las: ›Nettogewicht der Kryonauten nimmt um 1 g/min. zu.‹
    Ich gab den Ausdruck weiter und blickte hilflos umher.
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Wie sind diese Daten in Guigs Tagebuch geraten?« fragte M'bantu.
    »Keine Ahnung«, antwortete Sequoia.
    »Und was veranlaßte die Station zum Ausdrucken?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sendet die Kryokapsel auch Daten über den Zustand der Kryonauten?«
    Sequoia nickte.
    »Wie werden diese Daten empfangen?«
    »In einem binären Code.«
    »Aber die letzte Zeile hier ist in Klartext.«
    »Richtig.«
    »Hast du eine Erklärung für diese Anomalie?«
    »Ich bin genauso verblüfft wie ihr alle«, erwiderte Sequoia, »aber ich bin auch fasziniert von dieser Herausforderung. Es gibt so viele Fragen, die erforscht und beantwortet werden müssen. Vor allem die angegebene Gewichtszunahme der Kryonauten. Ist das eine Tatsache? Wer hat es gemessen? Wer hat es dem Journal gesagt? Es muß nachgeprüft werden. Wenn es wahr ist, dann wachsen sie in beängstigendem Tempo. Wohin wird das führen? Sie müssen ununterbrochen überwacht werden. Fee, das kannst du übernehmen. Ed, du mußt die folgende empirische Gleichung

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