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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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zurückgeblieben war, um Mike Bericht zu erstatten. „Neben Miss Dennisens Fingerabdrücken, die natürlich überall drauf sind, haben wir auch noch einige andere gefunden. Wir werden sie überprüfen und geben Ihnen sofort Bescheid, sobald wir etwas gefunden haben.
    ,,Ja.” Diese Aussicht haute Mike nicht vom Hocker. Er war sich ziemlich sicher, dass der Eindringling beim Durchsuchen der Wohnung Handschuhe getragen hatte. Aber man musste alle Möglichkeiten ausschöpfen.
    „Lieutenant, hier ist aber noch etwas, das Sie sich ansehen sollten”, sagte der Polizist und winkte Mike an Ninas Schreibtisch, dessen Schubladen offenstanden.
    „Wir haben alles genau so vorgefunden.”
    Nina beoachtete von der gegenüberliegenden Seite des Zimmers aus, wie sich die beiden Männer hinunterbeugten.
    Dann wurde es still. Nina wartete gespannt. Schließlich drehte sich Mike zu ihr um. „Würden Sie bitte mal einen Moment herkommen, Nina?”
    Langsam, fast widerstrebend, ging sie durchs Zimmer. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass ihr das, was Mike ihr zeigen wollte, gar nicht gefallen würde.
    „Haben Sie dazu etwas zu sagen?” fragte er.
    Nina warf einen raschen Blick in die Schublade. Auf einem sorgfältig mit einem Gummiband zusammengehaltenen Papierstapel lag eine schwarze, matt glänzende Pistole.
    „Eine 9 mm Halbautomatik”, sagte Mike in freundlichem Gesprächston. „Schafft achtzehn Runden ohne Nachladen. Hat einen sehr sensiblen Abzug. Eine echte Kampfpistole – ein bisschen übertrieben zum Selbstschutz, finde ich.” Er legte eine Pause ein. „Ich vermute, dass ich kein Glück habe, wenn ich Sie frage, ob sie sie schon mal gesehen haben?” Sein Ton klang zu sanft.
    Nina starrte erst die Pistole an und dann ihn. „Natürlich habe ich sie noch nie gesehen. Sie gehört mir nicht!”
    „Woher wollen Sie das denn wissen, wenn Sie Amnesie haben?” Nina glaubte, einen leichten sarkastischen Unterton aus seinen Worten herauszuhören.
    „Ich … ich weiß es eben”, beharrte sie, obwohl sie sich darüber klar war, wie unglaubwürdig ihre Behauptung in Mikes Ohren klingen musste. „Ich halte es für vollkommen ausgeschlossen, dass ich mir jemals ein so widerliches Ding angeschafft hätte!” Sie war empört. Doch gleich darauf meldete sich eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf. Wirklich?
    Er begegnete ihrem Blick gelassen. „Wir werden nachher nachschauen, ob Sie einen Waffenschein haben. In der Zwischenzeit”, er nahm die Pistole mit einem Kugelschreiber, den er durch den Abzugsbügel steckte, vorsichtig auf und reichte sie an seinen Kollegen weiter, „nehmen Sie sie zur Untersuchung mit.” Der Polizist nickte, während er Nina einen Blick zuwarf, und ließ die Waffe in einen Plastikbeutel gleiten. Dann verabschiedete er sich und verließ die Wohnung.
    „Sie sind der Meinung, dass die Pistole mir gehört”, brach es aus Nina anklagend heraus. „Aber wenn das der Fall ist, warum ist sie dann von den Einbrechern nicht gestohlen worden? So eine Waffe lässt sich doch wunderbar zu Geld machen.”
    Novalis verzog ganz leicht einen Mundwinkel nach oben, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. „Scharf kombiniert. Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Aber wenn wir davon ausgehen, dass man hier nach einer ganz bestimmten Sache gesucht hat, dann war für Ihren Besucher die Pistole eben nicht von Interesse.”
    Er warf einen Blick auf den Anrufbeantworter. „Da ist was drauf, wollen Sie es nicht abhören?”
    Richtig, das rote Licht blinkte. Fünf Anrufe waren eingegangen.
    Mike ließ das Band zurücklaufen.
    „Macht es Ihnen etwas aus?” erkundigte sich Nina verärgert, schob ihn beiseite und drückte auf Stop. „Es sind schließlich meine Anrufe.”
    „Selbstverständlich.” Er lehnte sich lässig gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust, geradeso, als wollte er für immer dort stehenbleiben. Einen Moment später wurde ihr klar, dass er bereit war, genau das zu tun. Falls es ihm notwendig erscheinen sollte. Sie stieß einen leisen Seufzer aus und drückte Playback. Sie sah ihn dabei nicht an, aber sie spürte, dass er grinste.
    Piep. „Hallo, Liebes”, sagte eine ältere Frauenstimme, die ein bisschen müde und missmutig klang. „Es ist schon spät. Eigentlich hatte ich gehofft, dich um diese Uhrzeit endlich mal zu erwischen. Ruf mich doch zurück, Darling, ja? Ich brauche deinen Rat.” Klick. Nina klopfte das Herz bis zum Hals, und sie spürte, wie ihr die Tränen in die

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