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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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als wären ihr die Namen bekannt - aber nur fast. Und dann sah Mike sie ganz plötzlich blass werden. Sie machte die Augen zu und legte sich die Hand an die Stirn.
    „Nina! Nina, was ist denn los? Sind Sie okay?”
    Getröstet von der Besorgnis, die in seinem Tonfall lag, schaute sie ihn an und holte zitternd tief Luft. „Ich bin okay, es ist nur, weil… Ich hatte, als ich die Namen hörte, plötzlich einen Gedankenblitz, aber … Es war so etwas wie eine Vision … Ich sah zwei Männer vor mir, einer war blond und gutaussehend, der andere hatte dunkle Haare, war aber schon ziemlich kahl … Sie befanden sich in einem Raum, von dem ich den Eindruck hatte, er würde sich … bewegen.” Sie machte eine Pause, dann fuhr sie aufgeregt fort: „Das könnte doch eine Erinnerung sein, oder? Wer weiß, vielleicht waren sie das ja - Zakroff und soundso. Vielleicht fängt ja mein Gedächtnis wieder an zu arbeiten!”
    Als Mike in ihr aufgeregtes Gesicht blickte, konnte er nicht anders, als ihre Erregtheit zu teilen. Trotz seines Verdachts. Vielleicht sagte sie ja doch die Wahrheit? Andererseits ließ sich die Möglichkeit, dass sie versuchte, ihn für dumm zu verkaufen, nicht völlig ausschließen. „Ich hoffe, Sie haben recht”, gab er zurück und meinte es auch so.
    Er biss in sein Hühnerbrust-Sandwich und kaute nachdenklich vor sich hin.
    „Aber die Namen Zakroff und Duchesne sagen Ihnen nichts?” fragte er nach einiger Zeit.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Hm. Und wie wäre es mit Edelsteinen? Können Sie damit etwas
    anfangen?”
    Sie sah ihn scharf an. „Edelsteine? Was ist damit?”
    Mike spürte, dass er irgendwie einen richtigen Punkt getroffen hatte. Er erkannte es an der angespannten Art, wie sie dasaß, und an ihrem wissensdurstige n
    Gesichtsausdruck. Mit dem Wort Edelstein schien er bei ihr einen Nerv berührt zu haben. Doch nicht nur Neugier konnte er in ihren Augen lesen, sondern noch etwas anderes … er tat sich schwer mit dem richtigen Wort … es war fast so etwas wie Angst. Nicht, dass das schon der Durchbruch wäre, aber immerhin. Sie kamen voran. „Zakroff und Duchesne sind Edelstein-Importeure. Sie haben sich auf Smaragde spezialisiert, um genau zu sein.”
    Nina legte ihren Cheeseburger auf den Teller, griff nach dem Wasserglas und drehte es nachdenklich in den Händen, wobei sie die kleinen Luftbläschen beobachtetete, die darin aufstiegen. Eben, bei der Erwähnung der Smaragde, hatte sie etwas durchzuckt, jedoch so unklar, dass sie es nicht zu fassen bekommen hatte. Wäre sie gefragt worden, hätte sie es als ein Gefühl tiefer Verunsicherung beschrieben. Frustriert registrierte sie, dass selbst dieser vage Eindruck schon wieder zu verblassen begann.
    Das zerstoßene Eis in Ninas Glas glitzerte. Das Glitzern erinnerte sie an etwas …
    aber woran? Funkelnde Eiskristalle, in denen sich die Strahlen des Lichts brachen
    … der Hintergrund sollte schwarz sein … schwarzer Samt … nicht dieses scheußliche Rot des Untersetzers. Und das Eis sollte grün sein … Da waren sie wieder, die Smaragde. Und plötzlich fiel ihr wieder ein, wie sie im Krankenhaus aufgewacht war und als erstes den Verlobungsring der Krankenschwester bemerkt hatte.
    „Was mache ich bei Zakroff und Duchesne?” fragte sie.
    Mike sah sie an. Sie starrte in ihr Glas. Versuc hte sie wirklich mit aller Kraft, ihre Gedächtnisblockade zu überwinden, oder plante sie nur ihren nächsten Schachzug? Überlegte sie, was sie sagen, wie sie ihn am besten manipulieren konnte?
    Er fragte sich, wie sie wohl reagieren würde, wenn er sie wissen ließe, dass die Firma, bei der sie tätig war, vom FBI überwacht wurde. Idiot! schalt er sich gleich darauf. Das war wohl so ungefähr das letzte, was sie erfahren durfte - egal ob mit oder ohne Amnesie. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass sie noch immer auf eine Antwort wartete.
    „Ich weiß nicht, was Sie dort machen. Ich weiß nur, dass Sie gestern gearbeitet haben - mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen. Sind Sie fertig? Ich denke, die Spurensicherung wird bei Ihnen zu Hause wohl mittlerweile durch sein.”
    Als Nina nach ihrer Handtasche griff, um ihr Portemonnaie herauszuholen, winkte er ungeduldig ab. „Lassen Sie, das geht auf Spesen. Okay, gehen wir.”
    Damit stand er auf und ging zur Kasse.
    Als sie in Ninas Wohnung kamen, sah alles noch immer genauso aus wie vorher.
    Die Leute von der Spurensicherung hatten ihre Arbeit beendet und wären gegangen bis auf einen Mann, der

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