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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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Leben, ihre Welt - alles war auf den Kopf gestellt. Würden die Dinge jemals wieder ins rechte Lot kommen? „Na gut, lassen Sie uns essen gehen”, willigte sie entmutigt ein.
    Mike führte ein Telefongespräch, und es dauerte nicht lange, da erschien auch schon die Spurensicherung auf dem Plan. Ohne einen Kommentar abzugeben machten sich die Leute an die Arbeit.
    Sie gingen in das erstbeste Restaurant in der Nachbarschaft. Bis sie einer sonnengebräunten blonden Frau ihres Alters in die Arme lief, hatte Nina keinen Gedanken an die möglichen Fallstricke verschwendet, die dort unter Umständen lauern könnten. Die Blonde baute sich vor ihr auf und wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum. „Hallo, Nina! Aufwachen! He, wie geht’s denn so?”
    „Äh … entschuldige … ich hab dich gar nicht gesehen”, stammelte Nina hilflos.
    „Äh … hallo.”
    Die Blonde musterte Mike von Kopf bis Fuß, und als sie sich danach Nina wieder zuwandte, war die Botschaft in ihren Augen klar: Willst du mich nicht vorstellen?
    Nina war auf das alles nicht vorbereitet. Sie hatte einfach nicht damit gerechnet, jemandem zu begegnen, der sie kannte. Was sollte sie nur tun? Sollte sie versuchen, der Blonden ihre Situation zu erklären, oder war es besser zu bluffen?
    Wie gut kannte sie die Frau?
    Mike eilte ihr zu Hilfe. „Mike Novalis”, stellte er sich vor und streckte der Blonden mit einem Lächeln, das selbst einen Eisblock, zum Schmelzen gebracht hätte, die Hand hin.
    „Danielle Cole”, erwiderte die Frau und schüttelte ihm die Hand.
    Mike wandte sich an Nina. „Ah, ich glaube, dort drüben wird gerade ein Tisch frei, Nina. Gehen wir?”
    „Ja”, gab sie erleichtert zurück. „Wir haben’s eilig, Danielle”, sagte sie zu der blonden Frau. „Wir sehen uns.”
    „Spätestens Dienstag abend. Bis dann.” Als Danielle an ihr vorbeiging, zwinkerte sie Nina mit einem bezeichnenden Blick auf Mike verschwörerisch zu und reckte beifällig den Daumen.
    „Vielen Dank”, sagte Nina zu Mike, nachdem sie an dem Tisch Platz genommen hatten. „Mein Gott, war das eben peinlich.”
    „Könnte wahrscheinlich nichts schaden, wenn Sie sich demnächst darüber klar zu werden versuchten, wie Sie in Zukunft mit Ihrem Problem umgehen wollen”, riet Mike.
    „Ich fühle mich entsetzlich. Vollkommen leer. Diese Frau da - Danielle - ist vielleicht meine beste Freundin, und ich weiß es nicht einmal. Und was kann sie bloß mit Dienstag abend gemeint haben?”
    „Vielleicht finden wir ja nachher in Ihrer Wohnung ein paar Antworten”, versuchte Mike sie zu trösten. Er machte eine Kopfbewegung zum Nebentisch, an dem vier Geschäftsleute alle Hände voll damit zu tun hatten, den Inhalt ihrer reichlich gefüllten Salatschüsseln zu bezwingen. „Da muss Ihnen als Vegetarierin doch das Wasser im Mund zusammenlaufen.”
    „Eigentlich … eigentlich hätte ich mehr Appetit auf einen Cheeseburger. Einen ganz großen. Mit Pommes.”
    Mike musterte sie belustigt. In seinen Augen tanzten kleine Fünkchen.
    „Ich habe nämlich gerade entschieden, dass ich keine Vegetarierin bin”, erklärte sie und setzte dann hinzu: „Und falls ich es jema ls gewesen sein sollte, hat sich das eben jetzt geändert.”
    Während des Essens ließ Mike Nina nicht aus den Augen. Sie saß die ganze Zeit über mit einem leicht erstaunten, etwas verwirrten Gesichtsausdruck da und versuchte ganz offensichtlich das, was sie sah, einzuordnen. Was ihr - zumindest allem Anschein nach - wohl nicht so recht gelingen wollte. Auf jeden Fall tat sie so. Mike war noch immer misstrauisch. Sicher, so wie sie würde sich bestimmt auch eine Person verhalten, die tatsächlich an Anmesie litt. Aber war das bei ihr wirklich der Fall?
    Wieder sah er sie mit diesem schneeweißen, blutüberströmten Gesicht auf dem Gehweg liegen. Ihr hilfloser Anblick hatte ihn berührt. Das, was ihn jedoch anzog an ihr, war ihre Lebendigkeit: ihre lebhaften Gesten, der warme Glanz ihrer braungrünen Augen, die Ironie, die sie manchmal in ihre Sätze zu packen pflegte und auch die Art, wie sie eben jetzt ihre langen, schlanken Finger nachdenklich in die Papierserviette grub, kleine Streifen davon abriss und sie zu winzigen Bällchen zusammenknüllte.
    Er war in den fünfunddreißig Jahren seines Lebens schon vielen Frauen begegnet. Und er hatte immer ganz genau gewusst, was er von ihnen wollte. Er hatte einige Beziehungen hinter sich, die größtenteils zufriedenstellend verlaufen waren, mit klar

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