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Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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wieder mal Verrückte, die einfach ziellos in der Gegend herumballern.”
    Julien schüttelte den Kopf. „Wirklich nicht zu fassen, was heutzutage so alles passiert. Und die Ärzte? Was sagen die?”
    Nina zuckte die Schultern. „Niemand kann etwas Genaues sagen. Aber sie sind wohl schon der Ansicht, dass die Erinnerung irgendwann wieder zurückkommen wird, doch wann das sein wird, kann niemand sagen. “
    Julien seufzte. „Ich hoffe nur, dass ich dann bei dir bin.”
    Nina schaute ihn fragend an.
    „Weil ich gern dein Gesicht sehen möchte, wenn du dich an uns beide erinnerst”, präzisierte er.
    „Aha. Hör zu, Julien, ich will nicht unhöflich sein, aber es war ein langer Tag für mich. Ich bin müde. Vielleicht ist es besser, wenn du jetzt nach Hause gehst. Wir sehen uns dann morgen im Büro.”
    Er machte ein ent täuschtes Gesicht. „Marta wird doch jetzt jeden Moment hier sein.”
    „Sie kommt hierher?”
    „Aber ja. Sie möchte dich sehen. Und ich verspreche dir, dass wir auch wirklich nicht lange bleiben.”
    Nina gab schließlich erschöpft klein bei und entschuldigte sich dann für einen Moment. Sie ging ins Bad und kramte in dem Medizinschränkchen nach Aspirin.
    Als ihr Blick in den Spiegel fiel, starrte ihr ein müdes Gesicht, unter dessen Augen dunkle Schatten lagen, entgegen. Sie sah nicht viel besser aus als am Morgen nach der Schießerei im Krankenhaus. Bist du wieder an deinem Ausgangspunkt angelangt?
    Mike rutschte in seinem Sitz herum und versuchte, es sich etwas bequemer zu machen. Nach sechs oder sieben Stunden erweckte wahrscheinlich jeder Autositz den Eindruck, als habe ihn ein Folterknecht konstruiert. Wenn er sich hätte entschließen können, ab und zu auszusteigen und ein bisschen umherzugehen, wäre alles nur halb so schlimm gewesen. Aber er blieb stur sitzen. Und seine Laune trug auch nicht gerade zur Verbesserung der Situation bei.
    Heute morgen, beim Verlassen von Ninas Wohnung, hatte er sich so richtig schön lausig gefühlt. Und das war über den Tag nicht besser geworden. Seine Stimmung war und blieb mies, und nichts war in Sicht, was ihn hätte aufheitern können. Vielleicht sollte er irgendwo ein Bier trinken oder sich ein Baseballspiel im Fernsehen anschauen. Er drehte sich um und kraulte Sig, der auf dem Rücksitz seelenruhig vor sich hinschnarchte, die Ohren. Zumindest den Hund schien die Tatsache, dass sie den größten Teil des Tages im Auto verbracht hatten, nicht im geringsten zu stören.
    Heute morgen war es ihm vollkommen unmöglich gewesen wegzufahren. Also hatte er sich einfach in seinen Wagen gesetzt und Stunden gewartet, bis Nina und Julien schließlich aus dem Haus gekommen waren. Er war ihnen zu dem Restaurant gefolgt, in dem sie gefrühstückt hatten. Dann hatte er sie aus der Entfernung beobachtet, wie sie über den Ben Franklin Boulevard geschlendert waren. Ein schönes Paar, hatte er grimmig gedacht, während er den beiden schlanken, hochgewachsenen Gestalten seine Blicke folgen ließ. Und nun saß er sich wieder hier vor Ninas Wohnung den Hintern im Auto platt. Er wartete, doch worauf, wusste er nicht. Was bist du eigentlich, fragte er sich missvergnügt, ein Cop oder ein Jäger?
    Er wusste nur eins - er war eifersüchtig wie der Teufel. Aber es war nicht allein die Eifersucht auf Julien Duchesne, die an ihm nagte. Okay, okay, ihm missfiel das glatte, hübsche Gesicht dieses Kerls und seine Überheblichkeit. Julien Duchesne war nicht gerade der Typ von Mann, mit dem Mike sich hätte vorstellen können, gut Freund zu werden. Und die Tatsache, dass Duchesne einen Platz in Nina Dennisons Leben beanspruchte, machte ihm den Kerl erst recht nicht sympathischer. All dies erklärte jedoch noch immer nicht, weshalb Mike Stunden um Stunden vor Ninas Wohnung im Auto saß und wartete. Weder gab es einen offiziellen Grund dafür - ganz im Gegenteil, hatte er nicht die Anweisung, sich von ihr fernzuhalten? - noch einen persönliche n, oder etwa nicht?
    Mike seufzte. Die Gefühle, die er Nina entgegenbrachte, verwirrten ihn. Er hatte keinen Anspruch auf Nina, obwohl sich bereits bei dem leisesten Gedanken an sie dieses sehnsüchtige Ziehen in seinen Lenden einstellte. Und dennoch war er sich sicher, dass das, was sich zwischen ihnen ereignet hatte, mehr war als nur die hungrige Vereinigung von zwei Menschen, die einsam waren. Nina hatte ihn an einem Punkt seiner Seele berührt, den noch keine Frau vor ihr erreicht hatte.
    Nicht einmal Karen. Und dabei war er

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