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Der Cop und die Lady

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Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
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nachdem sie sich wie ausgewrungen fühlte vom vielen Nachdenken, entschloss, ins Bett zu gehen.

7. KAPITEL
    Ninas Woche fing nicht gut an. Am Montagmorge n wachte sie nach mehr als zehn Stunden Schlaf auf und fühlte sich wie zerschlagen. Während sie frühstückte und sich dann fertigmachte, hoffte sie die ganze Zeit, dass das Telefon klingeln möge. Sie sehnte sich danach, Mikes Stimme zu hören. Aber natürlich rief er nicht an.
    Kaum war sie im Büro eingetroffen, liefen alle, angefangen von ihrer Sekretärin bis hin zu Armand Zakroff, zusammen und redeten wild durcheinander.
    „Herzlichen Glückwunsch!” rief Debbie, ihre Sekretärin, deren Augen vor Neugier le uchteten, als erste. Alle anderen ließen nun ihre Glückwünsche folgen.
    Nina ließ sich wie vom Donner gerührt von ihren Arbeitskollegen die Hand schütteln und wusste gar nicht, wie ihr geschah. Dann fiel ihr Blick auf Julien, der mit stolzgeschwellter Brust dastand.
    „Du Glücklicher!” Phil, einer der Einkäufer, versetzte ihm einen übermütigen Rippenstoß.
    „Ich kann es kaum glauben, dass Sie es bis jetzt haben geheimhalten können”, sagte Debbie zu Nina und strahlte sie an.
    Da ging ihr ein Licht auf. Julien hatte die Verlobung bekanntgegeben.
    Ihre erste Reaktion war Wut. Woher nahm er eigentlich das Recht?
    Sie hatte gute Lust, auf einen Stuhl zu klettern und zu schreien: Vergesst es, Leute, es war nur ein kleiner Scherz. Geht in eure Büros zurück! Doch als sie Juliens Blick begegnete, der ein wenig ängstlich auf ihr ruhte, verrauchte ihr Zorn. Zurück blieben Verärgerung und Frustration. Es war nicht angebracht, ihm hier vor versammelter Mannschaft eine Szene zu machen und ihn zu blamieren.
    Nein, sie musste Julien sofort unter vier Augen zur Rede stellen.
    Sie rang sich ein Lächeln ab und konnte nur hoffen, dass es einigermaßen echt wirkte. „Danke, vielen Dank.”
    „Hey, Nina”, schrie Phil, „wann ist denn der große Tag?”
    Nie, dachte sie grimmig, suchte Juliens Blick und bedeutete ihm mit einem Nicken, dass er mit in ihr Büro kommen sollte.
    „Keine Angst, ich werde dich auf dem laufenden halten”, gab sie zurück. „Aber jetzt müsst ihr mich und Julien entschuldigen. Wir haben eine Kleinigkeit miteinander zu bereden.”
    Lachend und scherzend löste sich die kleine Versammlung auf. Gerade als Nina Julien in ihr Büro folgen wollte, spürte sie, wie sich eine Hand auf ihren Arm legte. Es war Armand. „Kann ich dich nachher einen Moment sprechen?” fragte er ruhig. Nina nickte.
    Sie ging in ihr Zimmer und schloss die Tür. Julien hatte es, sich bereits in dem Besucherstuhl bequem gemacht, und sie nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz.
    „Du siehst wunderschön aus heute”, versuchte er ihr lächelnd den Wind aus den Segeln zu nehmen.
    Doch Nina war nicht in der Stimmung, Komplimente entgegenzunehmen. Sie starrte ihn verärgert an. „Was zum Teufel soll das?”
    Sein Lächeln verblasste. „Ich verstehe nicht.”
    „Wie kommst du dazu, allen zu erzählen, dass wir verlobt sind?”
    Er seufzte. „Oh, Darling, ich habe dir doch gestern erzählt, dass wir uns einig waren, unsere Verlobung bekanntzugeben, wenn ich aus Genf zurück bin.”
    „Stimmt, das hast du mir erzählt. Und ich habe dir gesagt, dass nicht mehr alles so ist wie vorher. Um Himmels willen, Julien, ich habe eine Amnesie! Hast du das denn noch immer nicht begriffen? Du kannst doch nicht erwarten, dass ich einfach so weitermache, als sei nichts geschehen.”
    Er starrte sie an, offensichtlich ohne zu begreifen. „Was meinst du damit, dass alles nicht mehr so ist wie vorher? Soll das etwa heißen, dass du dich nicht mehr an mich … gebunden fühlst?”
    Nina schlug die Hände vors Gesicht, während sie sich krampfhaft bemühte, die richtigen Worte zu finden. „Bitte, Julien, ich weiß einfach nicht, wie ich es ausdrücken soll. Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass heute wirklich nicht der richtige Zeitpunkt war, unsere Verlobung bekanntzugeben. Ich bin einfach noch nicht soweit, verstehst du das denn nicht? Und siehst du nicht, wie unfair das war?
    Du hast mich regelrecht überfahren.”
    Er hüllte sich für einen Moment in Schweigen, stand auf und ging zum Fenster.
    Als er schließlich sprach, klang er zerknirscht. „Ja, natürlich hast du recht, ich sehe es ein. Aber ich wollte dir einfach nur eine Freude machen. Es sollte eine Überraschung sein. Außerdem dachte ich, dass es einfacher für uns beide ist, wenn wir unsere Beziehung

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