Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Cop und die Lady

Der Cop und die Lady

Titel: Der Cop und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Sanders
Vom Netzwerk:
überzeugt gewesen, Karen zu lieben. Was also hieß das nun in Bezug auf Nina?
    Er schüttelte verärgert den Kopf. Lieber nicht darüber nachdenken. Was auch immer er für Nina empfinden mochte, es spielte keine Rolle. Sie hatte eine gemeinsame Vergangenheit mit Julien Duchesne, ihre Erinnerung an die Situation auf dem Segelboot war Beweis genug dafür. Und vielleicht hatte sie auch eine Zukunft mit ihm. Zu bieten hatte ihr Duchesne weiß Gott genug. Womit hätte er schon dagegenhalten sollen? Ein Loft, das eher einer Schutthalde glich, einen tapsigen Hund, ein verbeultes Auto, einen gefährlichen Job. Und ein verwundetes Herz. Zu verwundet, vielleicht. Eingedenk aller Umstände würde er mit Sicherheit besser daran tun, es für sich zu behalten. Plötzlich wurde Mike durch eine Bewegung auf der Straße aus seinen unerfreulichen Gedankengängen gerissen. Vor Ninas Haus kam ein roter Sportwagen mit kreischenden Bremsen zum Stehen. Ihm entstieg die schönste Frau, die Mike je gesehen hatte. Groß, blond und langbeinig, den Nerzmantel lässig um die Schultern geworfen, bewegte sie sich wie ein Model auf dem Laufsteg. Mike hielt den Atem an, als er ihr nachsah, wie sie auf halsbrecherisch hohen Absätzen die Stufen zu Ninas Eingangstür hinauf stöckelte. Nachdem sie geläutet hatte, wartete sie. Wenig später drückte sie die Tür auf und verschwand im Haus. Mike starrte noch immer auf die Stelle, wo sie gestanden hatte. Ein Gedanke begann sich in seinem Kopf zu formen, doch noch bekam er ihn nicht zu fassen. Dann hatte er es. Nina hatte ihm etwas von einer blonden Frau in einem Nerzmantel erzählt, die sie plötzlich vor sich gesehen hatte. Wahrscheinlich irgendeine Freundin von ihr, dachte er.
    Wahrscheinlich würde er es niemals erfahren.
    Als schließlich der Türsummer ertönte, fiel Nina eine Zentnerlast von der Seele.
    Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Obwohl Julien sich taktvoll zurückhielt in allem, was er tat, hatte sie dennoch das Gefühl, seine Gegenwart keine Sekunde länger mehr ertragen zu können. Sie sehnte sich danach, endlich allein zu sein. Und vielleicht ein heißes, entspannendes Bad zu nehmen. Oder sich gleich im Bett zu verkriechen, sich die Decke über den Kopf zu ziehen und zu weinen.
    Als es wenig später herrisch an der Tür klopfte, stand Nina auf, um zu öffnen. Eine Parfümwolke schlug ihr entgegen und hüllte sie ein.
    Dann blickte sie auf die atemberaubend schöne Frau, die nun über die Schwelle trat.
    „Nina, Darling!” rief Marta theatralisch, umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Oder besser gesagt, in die Luft, knapp daneben. Aus Martas französischem Knoten hatte sich eine lange blonde Haarsträhne gelöst und kitzelte Nina an der Nase, so dass sie niesen musste. Vielleicht kam es auch von dem Parfüm. Marta schien es gar nicht bemerkt zu haben.
    „Sweetie”, sagte sie mit einem leichten Singsang im Tonfall, „ich habe mir ja solche entsetzlichen Sorgen gemacht. Und Julien erst - er war ein totales Wrack, nachdem er die schlimme Nachricht erhalten hatte. Du hättest ihn sehen sollen!
    Vollkommen am Boden zerstört! Wirklich, ich schwöre es dir! Aber jetzt ist alles wieder gut, ja?” Sie schob Nina das Haar aus der Stirn. „Oh, wie hübsch.
    Hoffentlich behältst du nichts zurück. Gott! Und was ist mit deinem Gedächtnis?
    An mich kannst du dich aber doch ganz bestimmt noch erinnern, oder?”
    Jetzt erst schien Marta aufzufallen, dass Nina überhaupt nicht zuhörte, sondern fasziniert auf ihren dunklen, glänzenden Nerzmantel starrte.
    „Ach ja, mein neuer Mantel”, säuselte Marta. „Ich habe ihn mir in Genf gekauft.” Sie breitete die Arme aus und drehte eine Pirouette. „Gefällt er dir?”
    Nina fühlte sich wie betäubt, mehr konnte sie nicht ertragen. „Das ist zuviel”, murmelte sie benommen. Während sie Marta weiterhin anstarrte wie ein Gespenst, wich sie fassungslos zur Couch zurück und ließ sich, die Knie weich, hineinfallen. „Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte …” Sie schlug die Hände vors Gesicht, ihre Schultern zuckten.
    „Nina, Liebes, was ist denn?” Julien eilte an ihre Seite. „Sag’s mir, bitte.”
    Er zog ihr die Hände vom Gesicht. Nina brach in ein hysterisches Lachen aus, das angesichts Juliens verblüfften Gesichtsausdrucks lauter und lauter wurde.
    „Entschuldigung.” Sie schnappte nach Luft. „Ich kann nichts dagegen machen.”
    Sie schluckte und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu

Weitere Kostenlose Bücher